Nachricht vom 12.August 2005
Die 16 Gemälde alter Meister aus dem Nachlaß des umstrittenen Historien-Schriftstellers Joachim Fernau sind schon seit Jahren im Besitz der Weimarer Kunstsammlungen. Das war gestern von der Klassik-Stiftung zu erfahren. Die Schenkung durch die Witwe des 1988 Verstorbenen sei noch vom ehemaligen Leiter der Kunstsammlungen, Rolf Bothe, ausgehandelt worden. Eines der Bilder hätte schon früher den Kunstsammlungen gehört, bevor es verloren gegangen war, hieß es. Am Freitag kommender Woche sollen die Bilder zum ersten Mal in Weimar gezeigt werden. Dazu wird auch die Stifterin erwartet. Fernau wird wegen seiner extrem nationalistischen Haltung kritisch gesehen. Im zweiten Weltkrieg war er Kriegsberichterstatter bei der Propaganda-Kompanie der Waffen-SS. Auch seine Witwe, Gabriele Fernau, gilt als umstritten. Erst im Februar 2001 soll sie dem rechten Magazin "Junge Freiheit" ein Interview gegeben haben, in dem sie sich unter anderem über ihr "Deutschsein" geäußert haben soll. Seitens der Weimarer Klassik-Stiftung wurde erklärt, es gehe nicht darum, den Schriftsteller Fernau zu adeln, sondern seiner Kunst-Sammlung einen würdigen Rahmen zu geben. (pd/wk)
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