Nachricht vom 23.November 2005
Die als Kunstaktion ausgegebene Postwurfsendung von Bauhaus-Studenten hat ein geteiltes Echo ausgelöst. Der Sprecher der Stadtverwaltung Fritz von Klinggräff bezeichnete die Aktion gegenüber dem MDR als geschmacklos und ekelhaft. Sie sei zynisch gegenüber den Opfern des NS-Regimes. Der Leiter der Gedenkstätte Buchenwald, Ricola-Gunnar Lüttgenau, reagierte gelassen. Die Aktion sei zwar provokativ, sie solle aber offenbar vor der Banalisierung im Umgang mit Orten der NS-Diktatur warnen, so Lüttgenau. Das verteilte Faltblatt ist in Form einer Werbebroschüre gestaltet, in der Produkte angeboten werden, die mit deutlichem NS-Bezug bezeichnet sind. Nach Auskunft der Urheber soll damit die jetzige Nutzung der ehemaligen Mehrzweckhalle am Weimarplatz als Einkaufszentrum kritisiert werden, weil das Gebäude von den Nazis als Halle der Volksgemeinschaft konzipiert war. (wk)
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