Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 16. November 2005
Der frühere Thüringer Verfassungsschutz-Präsident Helmut Roewer steht ab heute vor Gericht. Laut Anklage soll er in seiner Amtszeit etwa 150-tausend Euro veruntreut haben. Er habe unter einem Tarnnamen ein Konto unterhalten. Darauf seien vom Verfassungsschutz Gelder eingezahlt worden, ohne daß Roewer irgendeine Leistung erbracht habe. Roewer war vor fünf Jahren vom damaligen CDU-Innenminister Christian Köckert in den Ruhestand versetzt worden. Offizieller Anlass war die Enttarnung eines bezahlten Informanten des Verfassungsschutzes in der Weimarer Neonazi-Szene. (jm)
Für die heutige Stadtratsitzung hat die SPD-Fraktion einen Antrag eingebracht, in dem die Verwaltung aufgefordert wird, die Kulturförderabgabe zu überarbeiten. Diese gilt bisher nur für Veranstaltungen in festen Bauten. Ziel der Sozialdemokraten ist es, daß künftig auch für das Spiegelzeltfestival die Kulturförderabgabe fällig wird. Grünen Stadtrat Rudolf Keßner will mit einem dringlichen Antrag die Rückkehr zur jährlichen Gewerbesteuer erreichen. Die eingeführte Vorausszahlung sei wirtschaftsfeindlich und schmälere die Liquidität. (jm/wk)
Die neue Müllgebührensatzung ist am Abend Thema im Weimarer Stadtrat. Die Satzung muß heute vom Gremium verabschiedet werden, wenn sie am 01. Januar inkrafttreten soll. Die Koalition aus CDU und Weimarwerk hat den 2002 abgeschlossenen Vertrag zur Müllbehandlung in Erfurt kritisiert. Weimar habe zuwenig Mitsprachemöglichkeiten an der Preisgestaltung, hieß es. Oberbürgermeister Volkhardt Germer solle beauftragt werden, mit Erfurt nachzuverhandeln. Die Koalition will die Satzung aber nicht verhindern. Wird sie verabschiedet, steigen die Müllgebühren um durchschnittlich 30 Prozent. (jm)
Ein Internationales Forum europäischer Urbanistik beginnt heute abend an der Bauhaus-Universität. Die Veranstaltung wird vom gleichnamigen Institut der Uni und der Vereinigung der regionalen Stadtplaner Deutschlands ausgerichtet. Im Mittelpunkt der wisschaftlichen Erörterungen stehen Visonen über die Stadt im 21. Jahrhundert. Postgraduale Studenten sowie in Weimar absolvierte Stadtplaner, Architekten und Bauingenieure haben das Leben in verschiedenen europäischen Städten erforscht. Dafür werden Förderpreise für insgesamt 6-tausend Euro ausgereicht. (wk)
Für die heutige Stadtratsitzung hat die SPD-Fraktion wieder ihren Antrag zur Ablehnung des CDU-Familienfördergesetzes eingebracht. Danach soll der Oberbürgermeister aufgefordert werden, vom Land einen neuen Gesetzentwurf zu verlangen. Gleichzeitig soll der OB eine Übersicht über die Auswirkungen des Gesetzes auf Weimar erarbeiten. Der Antrag wird von den Grünen und der PDS unterstützt. Er war in der Oktobersitzung in die Ausschüsse verwiesen worden. Im Sozialausschuß am Montag soll der Antrag auch die Zustimmung des CDU-Koalitionspartners weimarwerk gefunden haben. (wk)
Thüringer Kulturpreis geht nach Weimar und Bauerbach
Der Thüringer Kulturpreis geht im Schillerjahr 2005 nach Weimar und Bauerbach. Das Naturtheater wurde für sein langjähriges Wirken zur Schillerpflege ausgezeichnet. Weimar bekommt den Preis für das Projekt "Schiller auf der Straße". Dazu hatten sich Schüler der vier Weimarer Gymnasien und des Feininger-Gymnasiums Mellingen/Buttelstedt zusammengetan, um auf Straßen und Plätzen der Stadt Weimar Schiller zu deklamieren.
Den Thüringer Kulturpreis vergibt der Freistaat seit 1995. Mit ihm werden beispielhafte kulturelle Initiativen in wechselnden Sparten ausgezeichnet. Der Preis ist jährlich mit 12-tausend-800 Euro dotiert und wird von einer Jury mit wechselnden Mitgliedern vergeben.
(mh/jm/wk)
Die Fernseh- und Hörfunkprogramme des Mitteldeutschen Rundfunks sollen morgen nur eingeschränkt zu empfangen sein. Zwischen acht und zwölf Uhr werden die Sendestationen Weimar und Remda abgeschaltet, teilt der MDR mit. Grund sind Arbeiten zur Umstellung auf die digitale Sendetechnik. Ausfälle wird es beim ARD-Programm, Kanal 21 und beim MDR-Programm auf Kanal 27 geben. Betroffen ist auch der Sender Weimar auf der Frequenz 93,3 Megahertz. (wk)
Weltgrößter Schwibbogen ziert Weimarer Weihnachtsmarkt
Der weltgrößte Schwibbogen wird den diesjährigen Weihnachtsmarkt zieren. Wie aus der Verwaltung gestern mitgeteilt wurde, ist der Bogen fast sieben Meter hoch und kommt aus dem erzgebirgischen Zschopau. Weiterhin soll es erstmals ein Märchenzelt auf dem Markt geben, in dem professionelle Märchenerzähler und Laien Märchen, Geschichten und Lieder für Vorschulkinder darbieten. Aus Spendenmitteln finanziert wurde die neue Krippe, deren Figuren ein Weimarer Künstler schnitzte. Als besondere Attraktion ist eine Schlittschuhbahn vor der Anna-Amalia-Bibliothek angekündigt worden. Musikalisch beschallt wird der Weihnachtsmarkt wieder von RadioLOTTE Weimar. Eröffnet wird er am Freitag, dem 25. November, von Oberbürgermeister Volkhardt Germer.
Bereits am kommenden Montag wird unter dem dann mit eintausend-300 Leuchten illuminierten Weihnachtsbaum gefeiert. Die 22-meter-hohe Rotfichte kommt wie immer aus dem Bad Berkaer Forst.
(jm/wk)
Wasseranschlußpreise werden ab 1. Januar gesenkt
Der Grundpreis für Wasseranschlüsse in Weimar wird ab dem 1. Januar gesenkt. Das hat jetzt der Wasserversorgungszweckverband offiziell mitgeteilt. Danach wären für einen Wasseranschluß in einem kleinen oder mittleren Haus statt monatlich 15 Euro nur noch 13 Euro 50 fällig. Am Kubikmeterpreis für Wasser soll sich nichts ändern. Die neue Kalkulation sei nicht nur möglich, sondern gesetzlich notwendig, weil das Land Thüringen ursprünglich verweigerte Anschlußgebühren nun doch zurückzahlt. Die seien bisher mitkalkuliert gewesen und hatten im Januar 2005 zu erhöhten Wasserpreisen geführt.
(jm/wk)