Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 25. November 2005
Die Stadtspitzen von Weimar erhoffen sich vom Weimar Atrium eine positive Sogwirkung für die Innenstadt. Oberbürgermeister Volkhardt Germer dankte dem Investor für sein Engagement in Weimar. Mit einer Mischung aus Handel, Unterhaltung und Tourismus habe er eine Lücke geschlossen. Wirtschaftsdezernent Stefan Wolf verwies auf die zusätzlich geschaffenen 450 Arbeitsplätze, aber auch auf die NS-Vergangenheit des Ortes. CDU-Fraktionsvorsitzender Stephan Illert wünschte dem Projekt und seinen Machern wirtschaftlichen Erfolg. Investor Josef Saller sei es gelungen, die lange Suche nach einer sinnvollen, wirtschaftlich, stadtplanerisch und auch historisch vertretbaren Nutzung der Immobilie zu Ende zu bringen. (jm)
Der Weimarer Schriftsteller Harry Thürk ist tot. Er starb in der Nacht zu gestern im Weimarer Klinikum nach langer schwerer Krankheit. Thürk wurde 78 Jahre alt. Er schrieb Abenteuerromane und Krimis sowie Filmdrehbücher. Unter anderem berichtete er vom Korea- und dem Vietnamkrieg. Zu seinen bekanntesten Werken zählen der Roman "Die Stunde der toten Augen" und das Drehbuch zum Film "For Eyes Only". Thürk blieb nach der Wende seinen kommunistischen Grundüberzeugungen treu. So distanzierte er sich auch nicht von seiner Mitwirkung am Ausschluß von Rainer Kunze aus dem Schriftstellerverband der DDR. Noch in diesem Jahr trat er aus dem deutschen PEN-Club aus. (jm)
Jugendhilfeausschuß kritisiert Stadtverwaltung
Die Stadtverwaltung hat gegenüber dem Jugendhilfeausschuß keine Auskunft über die Konsequenzen des Familienfördergesetzes für Weimar geben können. Weder Sozialdezernent Dirk Hauburg noch Jugendamtsleiter Peter Kolling wußten Angaben zu machen, was konkret auf Kindergarten-Träger, Erzieherinnen und Eltern sowie den Stadthaushalt zukommt. Das Gesetz würde mit jetzt kurzfristigen Änderungen erst am 8. Dezember beschlossen und erst dann habe man eine sichere Berechnugsgrundlage, so die Begründung. Unterdessen soll auf einem Podiumsgespräch zu dem umstrittenen Gesetz festgestellt worden sein, daß der Kita-Besuch bis zu 100 Prozent teurer werden könne. Das vermeldet heute die TLZ. Den Kommunen fehlen pro Kindergarten Summen in Höhe von 10 bis 40-tausend Euro, die das Land weniger an Förderung bezahle, heißt es. Die Mehrbelastungen müßten an die Träger weitergereicht werden.
(wk)
Das e-werk soll ständige Experimentierbühne des DNT werden. Das teilte gestern Genaralintendant Stephan Märki mit. Jungen Leuten, die voller Elan und Aufbruchswillen von der Schauspielschule kommen, soll eine Bühne geboten werden, so Märki. Er halte einen solchen experimentierfreudigen Ort für lebensnotwendig, damit das Theater nicht ins Museale abgleite. Bereits ab nächstem Donnerstag soll der Spielbetrieb im e-werk beginnen. Als Projektleiter wurde Nico Dietrich vorgestellt. Er ist Absolvent der Berliner Regieschule Ernst Busch. Sein Ziel sei, daß dort die Studenten die Türen einrennen, so Dietrich. (wk)
Katrin Göring-Eckardt ist zur kulturpolitischen Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion gewählt worden. Die Abgeordnete aus dem Erfurt-Weimarer-Wahlkreis ist für die Grünen auch Vizepräsidentin des Bundestages. Für die Aufgabe als kulturpolitische Sprecherin habe sie sich entschieden, weil Thüringen mit einem reichen Kulturerbe eine starke Stimme in Berlin brauche, erklärte Göring-Eckardt nach der Wahl. (wk)
Um 17.00 Uhr wird heute der diesjährige Weihnachtsmarkt eröffnet. Rund 90 Stände sind auf dem Markt, in der Schillerstraße und auf dem Theaterplatz aufgebaut. Mehrere Schausteller bieten Fahrgeschäfte an. Erstmals gibt es ein Märchenzelt, in dem Märchen, Geschichten und Lieder für Vorschulkinder dargeboten werden. Aus Spendenmitteln finanziert wurde die neue Krippe, deren Figuren ein Weimarer Künstler schnitzte. Sie sollen morgen Mittag feierlich geweiht werden. Als besondere Attraktion ist eine Schlittschuhbahn vor der Anna-Amalia-Bibliothek angekündigt worden. Musikalisch beschallt wird der Weihnachtsmarkt wieder von RadioLOTTE Weimar. (wk)
Schüler des Weimarer Fallersleben-Gymnasiums haben in einem Computer-Programmier-Wettbewerb den ersten und dritten Platz belegt. Teilgenommen hatten Schüler aus Thüringen und Nordrhein-Westfalen. Aufgabe war es, Computerprogramme in der Programmierprache JAVA zu entwickeln, die dann von anderen Schulen genutzt werden können. Es entstanden unter anderem ein Bruchrechentrainer und ein Programm zur Darstellung von Planetenbewegungen für den Astronomie-Unterricht. Der Wettbewerb war von der Stiftung "Partner für Schule" in Nordrhein-Westfalen, dem Bildungswerk der Thüringer Wirtschaft und einer amerikanischen Software-Firma ausgelobt worden. Die Gewinner sind im kommenden Sommer für eine Woche zu einer internationalen Java-Entwicklerkonferenz nach San Francisco eingeladen worden. (rs/wk)
Zum 50.Todestag der Weimarer Küntslerin Margarete Geibel wird heute Nachmittag eine Ausstellung im Stadtmuseum eröffnet. Unter dem Titel "Malerische Grafiken" werden unter anderem Lithographien und Radierungen präsentiert. Geibel wurde vor allem durch ihre mehrfarbigen Holzschnitte bekannt. Schon zu Lebzeiten stellte sie in London, Wien und Berlin aus. Die Ausstellung ist bis zum 31.Dezember zu sehen. (rs)
Frauenzentrum beteilgt sich am Aktionstag in Erfurt
Das Weimarer Frauenzentrum beteiligt sich heute am Frauenaktionstag in Erfurt. Zum internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen soll gegen die Rotstiftpolitik der CDU-Landesregierung protestiert werden. Unter den Kürzungen habe gerade die Arbeit mit den Schwächsten der Gesellschaft zu leiden, so Andrea Klawonn, Geschäftsführerin des Frauenzentrums Weimar. Die drei Sozialarbeiterinnen des Hauses könnten die Belastung nur mit einem hohen Maß an Idealismus und Aufopferungsbereitschaft bewältigen, so Klawonn. In den Schutzwohnungen seien in diesem Jahr bereits 30 Frauen mit 24 Kindern aufgenommen worden. Auch wurden rund 3000 Beratungsgespräche in den letzten Monaten geführt.
(wk)
Massenandrang zur Atrium-Eröffnung
Das Weimar Atrium ist heute Morgen um 6.00 Uhr erstmalig für den Verkauf geöffnet worden. Über 400, zumeist junge Menschen drängten sich durch den Einlaß. Schnäppchenjäger stürmeten den Elektronikmarkt. Als die größte Eröffnung des Jahres feierte Investor Josef Saller das neue Kaufhaus bereits am gestrigen Abend.
Das sogenannte Mehrzweckgebäude am Weimarplatz ist in nur wenig mehr als 13 Monaten für 45 Millionen Euro zu einem, so offiziell, Einkaufs- und Erlebniscenter umgebaut worden. Auf über 53-tausend Quadratmetern Nutzfläche haben sich bereits 45 Firmen eingemietet, zehn sollen noch dazukommen. Bis Ostern will Saller die sogenannte Event-Etage fertigstellen. Dann werden mit der Privatinvestition 450 neue Arbeitsplätze entstanden sein.
(wk)