Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 21. November 2005
Durch Vandalismus entstehen der Stadt jährlich Schäden bis zu 250-tausend Euro. Das gab Bauamtsleiter Thomas Bleicher am sogenannten politischen Stammtsch der CDU bekannt. Polizeichef Mirko Dalski gab an, daß von derartigen Delikten weniger als 20 Prozent aufgeklärt werden. Zu viele Bürger würden zu häufig wegschauen, so Dalski. Der CDU-Kreisverband will das Problem durch ein Netzwerk aus Verwaltung, Polizei, Kirchen, Sozialarbeitern, Eltern, Schulen und Jugendhilfe in den Griff bekommen. CDU-Stadtrat Peter Krause will eine entsprechende Anfrage in den Stadtrat einbringen. (wk)
Die B7 bleibt zwischen Möchenholzhausen und Nohra auch in dieser Woche in Richtung Weimar gesperrt. Die Fahrbahn sollte heute freigegeben werden. Wie das Straßenbauamt Mittelthüringen jetzt mitteilt, soll die beidseitige Freigabe am Freitag erfolgen. Erst müßten noch alle Fahrbahnmarkierungen aufgebracht sein, hieß es. (wk)
Und nun zum Sport: Fußball: Thüringenligist SC 03 Weimar hat am Wochenende beim Tabellenvierten Gera einen Punkt geholt. Das Spiel endete 2:2. Den Ausgleich für Weimar erzielte Oliver Lange in der Nachspielzeit. Handball: Die Oberliga-Frauen des HSV Weimar stehen im Viertelfinale des Thüringer Landespokals. Sie gewannen gegen die Mannschaft aus Ziegelheim mit 26:24. Fechten: Die zehnjährige Anne Haupt vom PSV Weimar gewann das Schülerranglistenturnier in Nordhausen. Bei den gleicaltrigen Jungen siegte Mannschaftskamerad Jacob Herold. (jm)
Der Intendant des Erfurter Theater- und Opernhauses, Guy Montavon, hat die Gesangsausbildung an deutschen Musikhochschulen kritisiert. Im MDR sagte er, daß die Hochschulen nur noch Versorgungsposten seien. Wer nicht mehr singen könne, werde Professor. Man müsse im Prinzip alle Hochschullehrer rausschmeißen und neue engagieren, so Montavon weiter. Hintergrund der Kritik ist das heute am Erfurter Theater stattfindende große Vorsingen für Nachwuchskünstler. Bis Mittwoch präsentieren sich 180 junge Sänger vor 17 Theaterchefs aus der ganzen Bundesrepublik. Diese wollen begabte Künstler für ihre Ensembles auswählen. Mit der Veranstaltung soll den jungen Sängern eine Vorsinge-Tour von Haus zu Haus erspart werden. (jm)
Die Weimarer Kauflandfiliale ist gestern früh überfallen worden. Mindestens zwei Täter fuhren mit einem gestohlenen Radlader an den Hintereingang des Supermarktes, durchbrachen die Tür und rissen den Geldautomaten heraus. Anschließend verluden sie den Automaten auf einen ebenfalls gestohlenen VW-Transporter und flohen. Laut Polizei dauerte der ganze Überfall nur wenige Minuten, so daß die Gangster schon weg waren, bevor die Beamten am Tatort eintrafen. Der Radlader wurde am Tatort sichergestellt, der Transporter gestern Mittag bei Troistedt aufgefunden. Wieviel Geld den Räubern in die Hände gefallen ist, wollte die Polizei nicht mitteilen. Der angerichtete Sachschaden betrage mehrere 10-tausend Euro, hieß es von der Polizei. (jm)
Der Weihnachtsbaum für den am Freitag beginnenden Weihnachtsmarkt ist heute früh aufgestellt worden. Die 22m-hohe-Rotfichte aus dem Berkaer Forst steht aber nur probehalber. Nachdem die eintausend-300 Lichter angebracht worden sind, soll sie um 17.00 Uhr erneut mit dem Kran eingeschwenkt werden. Der Baum wird noch einmal aufgestellt, um dann feierlich eingeweiht zu werden. Stadtkulturdirektor Felix Leibrock eröffnet dazu ein Programm mit Bläsern der Weimarischen Staatskapelle, dem Handwerkerchor und dem Kinderchor "Weimarer Nachtigallen". Im Laufe des Tages werden auch die zum Markt gewandten Fenster des Rathauses zu einem Adventskalender umgestaltet. Dort dürfen dann ab dem 1.Dezember Kinder täglich eines der Fenster öffnen. (rs/jm/wk)
Die Vorsitzende des Sozialausschusses im Thüringer Landtag, Tamara Thierbach, hat am Freitag gefordert, den Beschluß des umstrittenenen Familienfördergesetzes aufzuschieben. Die von der CDU-Fraktion erst am Donnerstag ausgegebenen rund 40 Änderungsanträge seien bis zum Aussschußtermin nicht zu prüfen gewesen, so die Linkspartei-Politikerin. Auch die SPD hat sich im Sozialausschuß für einen Aufschub ausgesprochen. Der Ausschuß wird allerdings mehrheitlich von der CDU dominiert, wie auch alle anderen Ausschüsse, durch die die Änderungsanträge noch vor dem 8. Dezember gehen müssen. Sie sind aufgrund massiver Proteste gegen das geplante CDU-Gesetz eingebracht worden. Da aber an den geplanten Einsparungen festgehalten werde, müßten Kindergartenerzieherinnen weiter um ihre Arbetsplätze bangen. Der CDU ginge es einzig um die Umsetzung ihrer konservativen Ideologie, so die Oppositionsparteien. (wk)
Der Vorstand der Kreishandwerkerschaft Weimar-Sömmerda hat die von der CDU-Landesregierung geplanten durchgehenden Ladenöffnungszeiten abgelehnt. Das schade nur wieder den kleinen Unternehmen, hieß es. Die seien schon durch die Abschaffung der Meisterpflicht für 53 Berufe durch die Bundesregierung getroffen worden. Demnächst würden sie außerdem noch unter der geplanten Anhebung der Mehrwertsteuer zu leiden haben, so der Vorstand. Die Handwerkerschaften von Weimar und Sömmerda waren Anfang September eine Fusion eingegangen, um ihre kleineren Betriebe besser vertreten zu können. (wk)
An Volksbegeheren gegen Familienfördergesetz wird weiter gearbeitet
Auch nach den vorgelegten Korrekturen will der Trägerkreis Volksbegehren weiter gegen das geplante Familienfördergesetz der CDU-Landesregierung vorgehen. Die ersten Vorbereitungen seien bereits getroffen. Der Leiter des Trägerkreises, Peter Häusler, apellierte an die Landesregierung, dem von verschiedenen Seiten vorgeschlagenem Moratorium zu folgen. Der Aufschub sei notwendig, damit ohne Zeitdruck noch einmal über alles gesprochen werden könne. Die CDU wolle das Gesetz um jeden Preis bis zum 9. Oktober verabschieden, so Thüringens SPD-Chef Christoph Matschie. Sie wolle das ungeliebte Thema vom Tisch haben, daß bei der Bevölkerung keine Zustimmung finde. Wenn es mit dem Sparhaushalt kurz vor Weihnachten verhandelt würde, könnte überdeutlich werden, daß es bei dem Familiengesetz vor allem um drastische Einschnitte geht, so Matschie.
(wk)
Fuhrmann wehrt sich gegen Montavon
Die Institutsdirektorin für Oper und Gesangstheater an der Weimarer Musikhochschule, Ulrike Fuhrmann, hat sich bei Radio LOTTE Weimar gegen die Äußerungen des Erfurter Intendanten Guy Montavon zur Wehr gesetzt. Der hatte die Gesangsausbildung an deutschen Musikhochschulen kritisiert. Im MDR sagt er unter anderem, daß die Hochschulen nur noch Versorgungsposten seien. Wer nicht mehr singen könne, werde Professor. Man müsse im Prinzip alle Hochschullehrer rausschmeißen und neue engagieren. Dazu sagte die Weimarer Professorin Fuhrmann, daß es ihr sehr leid tue, wie jemand leichten Herzens so etwas äußern könne. Jeder, der bisher die Franz-Liszt-Hochschule als Sänger verlassen habe, arbeite auch in seinem Beruf. Allein in diesem Jahr seien von Absolventen drei Wettbewerbspreise errungen worden, so Fuhrman. Herr Montavon sollte wissen, wie streng die Auswahlverfahren an Musikhochschulen seien, ehe man als Gesangspädagoge dort unterrichten darf.
(wk)
Postwurfsendung gegen Weimar-Atrium beschäftigt Polizei
Eine Postwurfsendung, in der gegen das Weimar-Atrium polemisiert wird, beschäftigt seit gestern die Weimarer Polizei. Es werde geprüft, ob es sich dabei um Rufschädigung handeln könne, so Polizeichef Mirko Dalski gegenüber Radio LOTTE Weimar. Durch das an viele Haushalte verteilte Faltblatt wird die Nutzung des von den Nazis als Halle der Volksgemeinschaft konzipierten Gebäudes als Einkaufszentrum kritisiert. Auf der angegebenen Internetseite heißt es, daß sei kulturpolitisch ein Fiasko. Es werde jeglicher Bezug zur Geschichte vermieden und aus werbestrategischen Gründen eine Pseudo-Verbindung zu Italien konstruiert. So werde Geschichte ignoriert und unlesbar gemacht, heißt es weiter auf der Homepage.
Das Weimar-Atrium soll am Freitag früh um 6.00 Uhr eröffnet werden.
(jm/wk)