Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 14. November 2005
Bürgerinnen gegen Rechts demonstrierten gegen Geschichtsverfälschung
Die Bürgerinnen und Bürger gegen Rechtsextremismus haben gestern gegen die Vereinnahmung des Volkstrauertages durch Rechtsradikale demonstriert. Auf der Kundegebung auf dem Frauenplan sagte der leiter der Netzwerkstelle gegen Rechtsextremismus, Fritz Burschel, die Neonazis würden die Geschichte verfälschen und die Opfer des Faschismus verhöhnen.
Ein Aufmarsch der NPD an den Gräbern von Wehrmachts- und SS-Angehörigen auf dem Weimarer Friedhof hatte die Stadtverwaltung verboten. Das Verwaltungs- und das Oberverwaltungsgericht wiesen Einsprüche der Neonazis zurück. Nicht verhindert werden konnte allerdings, daß NPD-Aktivisten einen Kranz niederlegten. Eine Grabrede des Weimarer NPD-Chefs brach die Polizei ab.
An der Stele für die Opfer des alliierten Bombenangriffs auf Weimar legten Oberbürgermeister Volkhardt Germer und weitere Vertreter der Stadtverwaltung Blumen nieder.
(jm)
Das Trio Chausson hat den Internationalen Joseph-Joachim-Kammermusik-Wettbewerb gewonnen. Der Preis ist mit 10-tausend Euro dotiert. Der zweite Preis ging an das Berliner Chagall-Quartett. Das Nador-Quartett aus Ungarn errang den dritten Preis. Der Wettbewerb wurde von der Weimarer Musikhochschule ausgerichtet und fand im Festsaal des Fürstenhauses statt. Joseph Joachim war um die Wende zum 20. Jahrhunderts Konzertmeister in Weimar und zählte zum Kreis um Franz Liszt. Später wurde er Direktor der neu gegründeten Berliner Musikhochschule. (jm)
Im Sophien- und Hufeland-Klinikum fand am Samstag der dritte Diabetestag statt. Etwa 300 Interessierte ließen sich vom Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, Reinhard Fünfstück, über die Probleme und Gefahren der unheilbaren Krankheit informieren. Ziel des Diabetestages ist es laut Fünfstück, die Öffentlichkeit umfassend über die Ursachen und Folgen sowie die Verhütung von Diabetes Mellitus aufzuklären. In Weimar leben zur Zeit etwa 5000 Diabetiker. (jm)
Der Abtransport der Sammlung Maenz aus dem Neuen Museum hat begonnen. Medienberichten zufolge verließ am Freitag ein erster Lkw mit Kunstwerken Weimar. Der Berliner Mäzen Paul Maenz hatte von der Klassikstiftung Weimar etwa 500 Exponate zurückgefordert, die als Leihgaben im Neuen Museum ausgestellt waren. Er war mit der Ausstellungskonzeption der Stiftung unzufrieden. Auch Thüringens Kultusminister Jens Goebel hatte Maenz nicht mehr umstimmen können. In Weimar bleiben die Teile der Sammlung, die dem Museum geschenkt oder durch die Stiftung angekauft wurden. (jm)
Bibliotheks-Gesellschaft sammelte 1,6 Millionen Euro
Die Gesellschaft Anna-Amalia-Bibliothek hat in den zweieinhalb Jahren ihres Bestehens etwa 1,6 Millionen Euro gesammelt. Das geht aus heutigen Zeitungsberichten hervor. Wie die Vorsitzende der Gesellschaft, Annette Seemann mitteilte, soll noch in diesem Jahr eine Publikation über das neue Studienzentrum der Bibliothek herausgegeben werden. Diese wird aus den Mitgliedsbeiträgen finanziert. Im kommenden Jahr wird eine Vortragsreihe ins Leben gerufen, in der Juristen über Literatur sprechen. Außerdem sollen Oberstufenschüler in Seminaren das Recherchieren im Bestand der Bibliothek erlernen. Die Gesellschaft Anna-Amalia-Bibliothek ist ein Zusammenschluß von Freunden und Förderen der größten Weimarer Bücherei.
(jm)
Albrecht gibt Sitz im DNT-Stiftungsbeirat auf
Der ehemalige Chef der Weimarischen Staatskapelle, George Alexander Albrecht, ist als Stiftungsbeirat des Deutschen Nationaltheaters zurückgetreten. Er sei kein guter Ratgeber mehr, weil ihm der Zugang zu den Stücken fehle, oder er sie sich nicht mehr zumuten wolle, begründete seinen Schritt in der TLZ. Als jüngstes Beispiel nannte Albrecht den Eklat um "Die Räuber- short circuits" vom 04. November.
(jm)