Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 02. November 2005
Einen Scheck über 60-tausend-500 Euro von der Sparkasse Mittelthüringen hat gestern die Anna-Amalia-Bibliothek entgegennehmen können. Das Geld soll für die Restaurierung und Neubeschaffung von 500 Bänden des Dichteres Christoph Martin Wieland ausgegeben werden. Das Engagement der Sparkasse für Anna Amalia erhöht sich damit auf 79-tausend Euro. Eine einjährige Spendenaktion des Staatstheaters Münster hat 12-tausend Euro für die Weimarer Bibliothek erbracht. Generalintendant Wolfgang Quetes überreichte den Scheck bei einer festlichen Gala zum Abschluß der Aktion an Bibliotheksdirektor Michael Knoche. (wk)
Thüringens SPD-Chef Christoph Matschie sieht seine Partei in einer ernsten Krise. Auf allen Seiten seien Fehler gemacht worden, sagte das SPD Vorstandsmitglied gestern. Matschie hatte zugegeben, auch gegen den Wunschkandidaten des Parteichefs für das Amt des Generalsekretärs gestimmt zu haben. Laut Matschies Vorgänger im Amt, Richard Dewes, ginge es denen nicht um Inhalte, sondern darum, sich gegenseitig die Steigbügel zu halten. Den Sturz von Müntefering hätten sie dabei billigend in Kauf genommen. Für die Grünen-Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt habe der Rücktritt Franz Münteferings zum politischen Chaos geführt. Mit Blick auf den Ministeramtsverzicht von CSU-Chef Edmund Stoiber sprach sie von Verantwortungslosigkeit bei den großen Parteien. Es würde der fatale Eindruck in der Öffentlichkeit verstärkt, daß sich die Politik vor allem mit sich selbst beschäftige. (wk)
Zum Schillerjahr beginnt morgen in Weimar eine internationale Theater-Konferenz. Unter dem Titel "Spieltrieb" wollen Theoretiker und Praktiker herausfinden, "was die Klassik auf die Bühne bringt". Ausgangspunkt der Diskussion sei Schillers ästhetische Theorie, die heute in neuer Aktualität gelesen werde, heißt es von den Veranstaltern. Man gehe unter anderem der Frage nach, wie das Politische im Gegenwarts-Theatere wirksam zur Sprache kommen kann. Inhaltlich vorbereitet wurde die Konferenz von Felix Ensslin. Sie dauert fünf Tage und ist eine Kooperation des DNT mit der Bauhaus-Uni, dem Nietzsche-Kolleg und der Zeitschrift "Theater der Zeit". (rs/wk)
Die traditionelle Versteigerung der Riesenzwiebelrispe hat gestern Abend im "Weißen Schwan" eintausend-550 Euro eingebracht. Im Vorjahr waren es eintausend-800 Euro. Der drei Meter 35 lange Zwiebelzopf war der Stadt Weimar wie in jedem Jahr zum Zwiebelmarkt geschenkt worden. Gewonnen haben die amerikanische Versteigerung Frank Müller, Geschäftsführer der City Guide GmbH und Detlef Lange, Geschäftsführer des Weimarhauses. Den Erlös der Versteigerung teilen sich die Weimarer Tafel und der Gehörlosenverein. (wk)
Die Gebühren für die Müllentsorgung erhöhen sich ab dem 1. Januar auf rund 30 Prozent. Das sei im Vergleich mit anderen Kommunen immer noch sehr moderat, so Wirtschaftsdezernent Stefan Wolf. Die Verwaltung hat die Gebührenberechnung von unabhängigen Wirtschaftsprüfern begutachten lassen. Die fanden die Zahlen plausibel und hatten keinerlei Beanstandungen. Dennoch geht Wolf von erheblichem Beratungsbedarf der Stadträte aus. Die neue Weimarer Abfallgebührensatzung würde so erst im Dezember verabschiedet werden können. Hauptursache für die Kostenerhöhung ist die seit dem Sommer gesetzlich vorgeschriebene Restabfallbehandlung. Danach darf EU-weit Müll nur noch dann auf Deponien abgelagert werden, wenn er vorher verbrannt oder mechanisch-biologisch vorbehandelt wurde. (wk)
Im zu Ende gehenden Schiller-Jahr wird voraussichtlich die Zahl der Übernachtungen in Weimar erstmals wieder die halbe Million übersteigen. Dies sei das letzte mal im Kulturstadtjahr 1999 gewesen, teilte gestern die weimar GmbH mit. In den bisherigen Monaten seien die Übernachtungen um durchschnittlich zehn Prozent gestiegen. Besonders erfreulich sei, daß die Zahl der ausländischen Gäste um 15 Prozent zugenommen habe. (dpa/wk)
Das Wasser in Weimar wird wieder billiger. Wirtschaftsdezernent Stefan Wolf hat für den 1. Januar die Senkung der im Vorjahr erhöhten Wasserpreise angekündigt. Eine entsprechende Vorlage werde am 14. November in der Sitzung des Wasserversorgungszweckverbandes beraten. Die neue Kalkulation mache eine Preissenkung nicht nur möglich, sondern gesetzlich notwendig, so Wolf. Der Grund sei, daß das Land Thüringen ursprünglich verweigerte Anschlußgebühren nun doch zurückzahlt. Die seien bisher mitkalkuliert gewesen und können nun durch niedrigere Preise zurückgegeben werden. (wk)
Arbeitslosenzahl im Oktober leicht gesunken
Die Zahl der Arbeitslosen ist in Weimar im Oktober gegenüber dem Vormonat um 2,3 Prozent gesunken. Ds hat heute die Erfurter Abrbeitsagentur bekanntgegeben. Gegenüber dem Oktober des vergangenen Jahres ist die Zahl um 2,1 Prozent gestiegen. Insgesamt waren zum Ende des Monats rund 5-tausend-550 Menschen arbeitslos gemeldet. Davon sind 3-tausend-550 Arbeitslosengeld-II-Empfänger. Die Arbeitlosenquote für Weimar beträgt 18,1 Prozent, für das Weimarer Land 15,6 und für ganz Thüringen 15,4 Prozent.
Bundesweit liegt die Quote bei 11 Prozent.
(wk)
Tillmann glaubt an große Koalition in Berlin
Die CDU-Bundestagsabgeordnete des Erfurt-Weimarer Wahlkreises, Antje Tillmann, glaubt fest an die Bildung einer großen Regierungs-Koalition. Gegenüber RadioLOTTE Weimar hob sie hervor, daß Politik Verantwortung für den Wähler sei. Den Rückzug des CSU-Vorsitzenden Stoiber könne sie nicht wirklich erklären, schließlich sei eine große Koalition auch ohne Müntefering möglich. An Neuwahlen glaube sie nicht, so Tillmann. Allerdings könne sich angesichts des Hin und Her in Berlin schon die Vermutung aufdrängen, daß Politiker irre seien. Ob das so sei, hatte eine große Tageszeitung in ihrem Titel gefragt.
(wk)
Grüne mahnen Besetzung des Vorsitzenden für den Jugendhilfeausschuß an
Die Weimarer Grünen haben angemahnt, daß der Jugendhilfeausschuß noch immer ohne Vorsitz ist. CDU und weimarwerk sollten endlich ihre Blockadehaltung aufgeben, heißt es. Der amtierende Vorsitzende habe kein Stimmrecht im Stadtrat, auch müsse sein Rederecht jedesmal neu gewährt werden. Grünen-Sprecher Sebastian Pfütze verlangte erneut, den Ausschußvorsitz nicht nach Parteienproporz sondern nach Kompetenz zu besetzen. Das fordern die Oppositionsfraktionen seit dem Mai diesen Jahres. Sie wollen den Vorsitz des Jugendhilfe-Ausschusses ganz dem Zugriffsverfahren entziehen, das den Anspruch der einzelnen Fraktionen auf die Ausschußvorsitze regelt. Dabei stünde dem weimarwerk der Jugendhilfeausschuß zu, deren Kandidatin aber zweimal bei der Wahl im Ausschuß durchgefallen war.
(wk)