Weimarer Kunstfest-Eklat beschäftigt Deutschen Bundestag
Nachricht vom 07.September 2006
Der Weimarer Kunstfest-Eklat hat gestern den Deutschen Bundestag beschäftigt. Kulturstaatsminister Bernd Neumann bedauerte vor dem Plenum die "deplacierte Rede" seines Stellvertreters Hermann Schäfer. Bei dem Anlaß die Opfer von Buchenwald nicht zu würdigen, sei ein großer Fehler gewesen. Es sei aber abwegig, so Neumann weiter, daraus eine inhaltliche Veränderung der Gedenkstättenpolitik des Bundes ableiten zu wollen. Bei der Bewertung und Aufarbeitung der NS-Diktatur stehe man in der Kontinuität der Vorgängerregierung. - Die kulturpolitische Sprecherin der Linkspartei, Luc Jochimsen, kritisierte darauf, daß Schäfer sich nicht für sein Fehlverhalten, sondern für die damit ausgelösten Irritationen entschuldigt habe. Thüringens Grünen-Sprecherin und Bundestags-Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckard warf Neumann Versäumnisse vor. Er habe nichts darüber gesagt, wie eine Erinnerungskultur aussehen solle, wenn kein Buchenwald-Überlebender mehr Auskunft geben könne. (wk)
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