Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 12. September 2006
Zu einer Ideen-Konferenz für den Telekom-Städtwettbewerb hat Weimars OB zum kommenden Donnerstag in die Weimarhalle eingeladen. Möglichst viele Bürger, Unternehmen, Institutionen und Vereine sollen gemeinsam Konzepte für moderne Informationsverbindungen untereinander entwickeln. Gleichzeitig würden schon vorliegende Ideen dazu vorgestellt, heißt es in der Einladung. Ziel ist, sich am sogenannten "T-City-Städtewettbewerb" der Deutschen Telekom zu beteiligen. Die hat aufgerufen, Projektideen zur modernen Stadt-Kommunikation zu entwickeln. Der Gewinner-Stadt will das Unternehmen für 35 Millionen Euro ein breitbandiges Mobil- und Festnetz einrichten und über fünf Jahre die Umsetzung der im Wettbewerb eingereichten Ideen bezahlen. (wk)
In Weimar und im Weimarer Land hat es im letzten Jahr je zehn Selbstmorde gegeben. Das geht aus einem gestern veröffentlichten Bericht des Statistischen Landesamtes hervor. Im Freistaat haben sich 2005 fast dreihundert Menschen das Leben genommen. Das entspricht einem Anteil von 1,2 Prozent an allen Todesfällen. Im Jahr 2004 waren noch knapp 400 Menschen freiwillig aus dem Leben geschieden. Rund drei Viertel aller Selbstmorde in Thüringen wurden von Männern begangen. Mehr als die Hälfte waren zwischen 40 und 70 Jahre alt. Die höchste Suizidrate hat der Kreis Sömmerda, die niedrigste die Stadt Suhl. (dpa/wk)
Die Weimarer Gymnasien bereiten einen schulübergreifenden Projekttag zum Thema Toleranz und Zivilcourage vor. Zusammen mit interessierten Schülern anderer Schulformen sollen so an einem Tag an die 1.500 Jugendlichen der 9. bis 12. Klassen aktiviert werden. Geplant sind Gesprächs-Veranstaltungen, die von verschiedenen Politikern, Lehrern und Sozialarbeitern begleitet werden. Die Idee für den Tag hatten engagierte Schülerinnen und Schüler selbst. Ihr Motto heißt "Kenn ich nicht?-kann ich nicht? - Will ich nicht!" Der Projekttag soll am 26. September stattfinden. Mitorganisator ist die Netzwerkstelle gegen Rechtsextremimus bei RadioLOTTE Weimar. (wk)
Ein 12-Jähriger aus Weimar ist am Sonntag als Fahrradfahrer auf der Autobahn aufgegriffen worden. Autofahrer hatten per Handy die Polizei verständigt. Der Junge war aus einem Kinderheim in Tabarz ausgerissen und wollte nach Hause radeln. Er konnte zwischen den Anschlußstellen Waltershausen und Boxberg von einer Streife gestoppt werden, nachdem er etwa einen Kilometer auf dem Standstreifen unterwegs war. Die Polizei brachte den Jungen ins Heim zurück. (wk)
Thüringen muß mehr sparen als von der CDU angekündigt
Im Land Thüringen muß mehr gespart werden, als bereits von der CDU Regierung angekündigt. Zu diesem Schluß kommt eine Studie, die zur Stunde von der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung in Erfurt vorgestellt wird. Danach müßten noch einmal 14.000 Stellen bei Kommunen und dem Land gestrichen werden. Außerdem soll der Freistaat die Zahl der Kreise und kreisfreien Städte radikal verringern. Weiterhin müsse bei der Ministerialbürokratie aber auch bei Schulen, der Berufs- und Arbeitsförderung sowie im Kulturbereich gekürzt werden. Insgesamt seien 1,2 Milliarden Euro einzusparen, so der Autor der Studie, Helmut Seitz. Der Dresdner Finanzprofessor hält sonst das Land im Jahr 2020 für unregierbar. -
Die Studie über die Fianzsituation in den ostdeutschen Ländern ist beauftragt worden, weil die Zuschüsse aus dem Solidarpakt sowie die EU-Zuschüsse von insgesamt 2 Millionen Euro bis 2019 auslaufen.
(wk)
Die Weimarer CDU hat sich in der Theaterdebatte gegen die Fusions-Absichten der CDU-Landesregierung gestellt. In einer Vorstandsitzung wurde gestern der Erhalt des DNT als eigenständiges Dreispartentheater gefordert. Wie CDU-Kreisvorsitzender Stephan Illert gegenüber RadioLOTTE Weimar sagte, müsse man jetzt eine Qualitätsdiskussion führen. Eine Fusion mit Erfurt wäre ein küntlerischer und betriebswirtschaftlicher Unsinn. Das DNT ist kein Stadttheater, betonte Illert. Zusammen mit der Staatskapelle handele es sich hier um den künstlerischen Schwerpunkt des Freistaates. Illert kritisierte seinen Parteifreund, Kultusminister Jens Goebel, weil der sich weigere, inhaltliche Konzeptionen für die Theater in der Mitte Thüringens zu erarbeiten. Daß Geld bei den Landeszuschüssen gespart werden müsse, stellte Illert nicht in Frage. Sollte dann das DNT mit seinem Etat nicht hinkommen, müßte die Stadt Weimar ihren Zuschuß zum Theater erhöhen, so Illert. (wk)
SPD will mit CDU im Stadtrat konstruktiv zusammenarbeiten
Der neue SPD-Fraktionsvorsitzende Bernd Nowak will mit der CDU im Stadtrat konstruktiv zusammenarbeiten. Wie Nowak bei RadioLOTTE Weimar sagte, wolle er die CDU-Fraktion nicht als Gegner sehen. Auch bisher habe man sich in Sachfragen immer kooperativ verhalten. Der Stadtrat sei schließlich ein Organ der Verwaltung und müsse die Interessen der Stadt im Auge haben. Bei guten Vorschlägen werde man nicht Opposition spielen, so Nowak. Langfristig komme es darauf an, daß die Finanzen gesunden, dabei müßten alle zusammenarbeiten, so Nowak weiter. Wenn manche mehr das Plakative suchten, um Aufmerksamkeit zu erregen, sei das natürlich ärgerlich.
(wk)
Goebel widerspricht Absichten, DNT zu zerschlagen
Kultusminister Jens Goebel hat gestern Unterstellungen, er wolle das Weimarer Dreispartentheater zerschlagen, zurückgewiesen. Es sei Aufgabe der Städte, Lösungen zu finden, wie sie mit weniger Geld vom Land auskommen wollen, so Goebel im Gespräch über die künftige Theaterfinanzierung. Dazu hatte er die Oberbürgermeister von Weimar und Erfurt sowie die Intendanten der beiden Theaterhäuser geladen. Wie Weimars OB Stefan Wolf gegenüber RadioLOTTE mitteilte, habe der Minister dabei erstmals auch die anteilige Kürzung der Landeszuschüsse für die beiden Theater in Aussicht gestellt. Bisher sei von einem gemeinsamen Spar-Volumen die Rede gewesen, über dessen Verwendung sich die Intendanten einigen sollten. Als Weimarer Oberbürgermeister habe er noch einmal deutlich gemacht, daß die Sparpläne der Landesregierung nur mit einem deutlichen Qualitätsverlust einhergehen können, so Wolf. Das Gespräch sei ohne Ergebnis auf Oktober vertagt worden. Während Wolf es als freundlich bezeichnete, hieß es von einem Ministeriumssprecher, daß es "unkommunikativ" verlaufen sein soll.
(wk)