Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 27. September 2006
Im wiedereröffneten Stadtmuseum ist seit gestern der Eintritt frei. Der kostenlose Besuch war bereits im Frühjahr beschlossen worden. Jetzt wurde er vom Kulturausschuß bestätigt. Vom freien Eintritt erhoffe man sich mehr Besucher und weniger Verwaltungskosten, hieß es aus dem Ausschuß. Ob das tatsächlich so eintrifft, wolle man nach einem Jahr überprüfen. (wk)
Der Kölner Schokoladenhersteller Stollwerck hat gestern sein Logistik- und Lagerzentrum in Nohra bei Weimar in Betrieb genommen. Die GmbH und Co.KG investierte nach eigenen Angaben rund 15 Millionen Euro. Nohra habe man wegen der zentralen Lage in Deutschland und Europa ausgesucht, hieß es vom Unternehmen. Die in dem Zentrum umgeschlagenen Süßwaren würden bis England, Russland und Japan ausgeliefert. Die Ansiedlung in Thüringen sei leicht gefallen, weil die Genehmigungen für den Bau in Rekordzeit ausgestellt worden seien. Außerdem sei man bei der Suche nach Mitarbeitern gut von der Arbeitsagentur unterstützt worden. 150 neue Arbeitsplätze seien entstanden. Wieviele allerdings in den bisherigen Logistikzentren von Stollwerck im Westen wegfallen, wurde nicht mitgeteilt. Die Lager in Köln und Hannover sollen geschlossen werden. (wk)
Bürgermeister, Landräte und Finanzexperten der Kommunen haben sich gestern zum sogenannten Kommunalkunden-Forum der Sparkasse getroffen. Die 65 Verwaltungsfachleute berieten in Auerstedt über Möglichkeiten, kommunale Haushalte zu entlasten. Informiert wurde dabei über Formen des Zinsmanagements. Eingeladen hatte die Sparkasse Mittelthüringen. Eröffnet wurde die Veranstaltung von Weimars Oberbürgermeister Stefan Wolf. (wk)
Der Thüringentag soll künftig nur noch alle zwei Jahre stattfinden. Das hat gestern die Landesregierung beschlossen. Der Rhythmus werde aus finanziellen Gründen geändert. Es seien immer weniger Gemeinden bereit, die teure Veranstaltung auszutragen, hieß es. 2007 soll das Landesfest wie geplant im Juli in Eisenach stattfinden. Dabei sollen Synergieeffekte im Zusammenhang mit dem Elisabethjahr genutzt werden. - Am Montag war bereits aus kostengründen die Abschaffung der bisher alle vier Jahre stattfindenden Landesgartenschau beschlossen worden. (wk)
Im Weimarer Land sind Pferde an einer Tierseuche erkrankt. Wie aus Presseberichten bekannt wurde, war bereits in der vorigen Woche ein Pferd daran gestorben. Heute mußten acht weitere Tiere getötet werden. Betroffen sei ein Western-Reiterhof. Um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern, seien acht Betriebe gesperrt worden, die mit dem Reiterhof Kontakt hatten. Bei der Krankheit handle es sich um die sogenannte "infektiöse Blutarmut". Sie ist für Menschen ungefährlich. (wk)
Die auch in Nohra bei Weimar ansässige Firma "Axthelm & Zufall" hat das Ausbildungszertifikat der Bundesagentur für Arbeit erhalten. Damit werde die internationale Speditionsfirma für ihr herausragenden Engagement in der Ausbildung gewürdigt, heißt es vom Agenturbezirk Erfurt. Sie habe in diesem Jahr in Nohra vier Azubis eingestellt. Insgesamt bilde die Unternehmensgruppe 77 Lehrlinge zu Speditionskaufleuten und Fachkräften für Lagerhaltung aus. Abgeschlossen hätten in diesem Jahr 21 junge Menschen, davon 7 in Nohra. Die "Axthelm & Zufall" GmbH hat Standorte in Niedersachsen, Hessen und Thüringen. (wk)
Thüringen will seine Wirtschaftsförderung neu ausrichten. Kriterium für eine Förderung sollten nicht mehr nur Arbeitsplätze, sondern auch Wachstums- und Innovationspotenzial sein. Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz lehnte dabei eine Konzentration der Gelder auf sogenannte Leuchtturm-Regionen strikt ab. Existenzgründer sollen stärker als bisher unterstützt werden. Neben finanzieller Hilfen sei hier aber vor allem Beratung notwendig, so Reinholz. Wichtig sei, die Potenziale aus der eigenen Region zu nutzen. (wk
Auf die möglichen Täter, die am Freitag ein ICE-Zug bei Bad Sulza mit Steinen beworfen haben, gibt es jetzt Hinweise. Das sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Erfurt, ohne nähere Details zu nennen. Die Bundespolizei ermittle. Die Steine wurden von einer Brücke auf einen ICE geworfen, der auf dem Weg von Frankfurt/Main nach Leipzig war. Die Frontscheibe des Schnellzuges zersplitterte. Der Fahrer blieb unverletzt. Der Zug beendete seine Fahrt in Großheringen, wo die Reisenden eine Stunde warten und in nachfolgende ICE-Züge umsteigen mussten. (dpa/wk)
Die Stadtverwaltung hat eine neue Standplatzregelung für Weimars Taxi-Stände mitgeteilt. Danach sind zwischen Hauptbahnhof und Klinikum insgesamt 42 Standplätze an sechs verschiedenen Orten ausgewiesen. An der Dingelstedtstraße sollen jetzt zwei Taxen weniger auf Kundschaft warten dürfen. Im Bereich der Brennerstraße und des Frauenplans werden für die Abend- und Nachtstunden Beschränkungen eingeführt. Hintergrund der Neuregeleung sind verschiedene Beschwerden von Anwohnern, die sich durch den Taxibetrieb belästigt fühlten. (wk)
Weimars Hausbesitzer müssen sich auf eine neue Hausnummern-Verordnung einstellen. Die Regelung wurde gestern im Rathaus verabschiedet. Danach muss eine Hausnummer in Farbe, Form und Größe so gestaltet sein, dass sie von der Straße aus eindeutig zu lesen ist. Als Ordnungswidrigkeit gilt unter anderem das Anbringen oder Verwenden einer nicht amtlich vergebenen Hausnummer. Die Verordnung soll in der nächsten Ausgabe des Amtsblattes veröffentlicht werden. (wk)
In Thüringen gilt nur noch jeder fünfte Baum als gesund. Das geht aus dem Schadensbericht des Umweltministeriums für 2006 hervor. Danach sind mehr als 40 Prozent der Bäume schwach geschädigt, 35 Prozent sogar deutlich. Im Vergleich zum Vorjahr habe sich die Situation leicht verschlechtert. Am meisten geschädigt seien die Kronen von Eichen und Buchen. Den Angaben zufolge litten die Bäume in diesem Jahr vor allem unter der großen Hitze und zu wenig Niederschlag im Sommer. (dpa)
Weimars SPD-Oberbürgermeister Stefan Wolf kandidiert heute für das Präsidium des Gemeinde- und Städtebundes Thüringen. Von dem zwölfköpfigen Gremium müssen mindestens acht Mitglieder neu gewählt werden. Um das Amt des Präsidenten bewirbt sich als bislang einziger Kandidiat der CDU-Bürgermeister Michael Brychcy aus Waltershausen. Die Wahl findet heute mittag auf der Mitgliederversammlung des Städtebundes auf dem Erfurter Messegelände statt. (mh/wk)
Regiogeld "Landmark" ab morgen bei der Tourist-Info erhältlich
Die sogenannte "Landmark" wird ab morgen für jedermann auch in Weimar erhältlich sein. Das sagte heute der Vorsitzende des Vereins Weimarer Regioprojekt, Ludwig Schuster, bei RadioLOTTE Weimar. Die regionale Tauschwährung soll eins zu eins gegen Euro bei der Tourist-Info am Markt ausgegeben werden. Dazu habe sich jetzt die weimar-GmbH bereiterklärt. Bisher waren die bei Jena aufgekommenen Gutscheine nur in kleineren Kreisen zum Warentausch verwendet worden. Mit der regionalen "Landmark" soll Geld gezielt in der Region ausgegeben werden. Was die Zweitwährung dabei wirklich leisten kann, wird morgen und übermorgen in der Bauhaus-Universität diskutiert. Dazu sind Wissenschaftler, Politiker und Vertreter verschiedener Initiativen eingeladen worden. Die internationale Fachtagung geht dem 4. Regionalgeldkongreß voraus. Dieser findet am Wochenende ebenfalls an der Bauhaus-Uni statt.
(wk)
Verschwendung von Steuergeldern soll Straftatbestand sein
Steuergeldverschwendung sollte künftig ein klar definierter Straftatbestand sein. Das forderte der Geschäftsführer des Thüringer Bundes der Steuerzahler, Wolfgang Mahrle, in einem Gespräch mit RadioLOTTE Weimar. Die Strafbemessung müsse klar geregelt und eine anklagende Behörde geschaffen werden. Dazu sollten auch die Rechnungshöfe mehr Kompetenzen erhalten, so Mahrle. Bereits gestern hatte die Vorsitzende des Thüringer Steuerzahlerbundes, Elfi Gründig, härtere Strafen für Steuergeldverschwender gefordert. Der leichtsinnige Umgang mit öffentlichen Mitteln werde vor allem in Politikerkreisen noch immer als Kavaliersdelikt betrachtet, hieß es. Zuletzt seien 3,2 Millionen Euro in die Planung eines Justizzentrums in Mühlhausen geflossen, das nie gebaut wurde. Gründig äußerte Zweifel an der Kompetenz der hiesigen Politiker, wenn sie Geld zum Fenster hinauswürfen.
(wk)
Rechtswidrige Schulbuchgebühr soll den Landtag beschäftigen
Die für rechtswidrig erklärte Schulbuch-Gebühr soll noch in dieser Woche den Thüringer Landtag beschäftigen. Die parlamentarische Debatte hat die Linkspartei-Fraktion beantragt. Sie verlangt von der Landesregierung eine Stellungnahme zu den Konsequenzen aus dem Gerichtsurteil. -
Unterdessen hat das Kultusministerium angekündigt, die Lernmittelabgabe vorerst nicht mehr zu erheben. Das bisherige Verfahren werde sofort ausgesetzt, hieß es gestern. Das Ministerium stellte aber noch einmal klar, daß die Eltern weiterhin an den Kosten für Lehr- und Lernmittel beteiligen werden sollen. Ziel sei nun eine rechtlich einwandfreie Regelung.
(wk)