Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 20. September 2006
Thüringens Grüne haben die vom CDU-geführten Bundesfamilienministerium angekündigte Verlängerung der Rechtsextremismus-Programme als Gnadenfrist kritisiert. Notwendig sei eine dauerhafte Finanzgrundlage, so die Landessprecherin Astrid Rothe-Beinlich. Auch der Mobile Beratungsverein gegen Rechtsextremismus in Thüringen, "mobit", sieht das tatsächliche Problem nicht gelöst. Das Ministerium habe sich nur Luft verschafft, das "unausgegorene Nachfolgeprogramm" weiterzustricken, heißt es. Dagegen begrüßte der für Weimar und Erfurt zuständige SPD-Bundestagsabgeordnete Carsten Schneider das Einlenken des Koalitionspartners. Keine Träger müsse in diesem Bereich mehr mit vorzeitigen Kündigungen rechnen, so Schneider. Er verwies aber auch auf die Pflicht Thüringens bei der Mitfinanzierung der Projekte. Die Landesregierung müsse die erfolgreiche Arbeit der Initiativen vor Ort unterstützen und ausbauen. (wk)
Studenten sollen Verwaltungsgebühren bezahlen
Thüringer Studenten sollen künftig pro Semester 50 Euro Verwaltungskostenbeitrag zahlen. Das ist Bestandteil des jetzt von der Landesregierung verabschiedeten neuen Hochschulgesetzes. In der kommenden Woche soll der Landtag erstmals darüber beraten. Kultusminister Jens Goebel räumte ein, daß die Änderungen auf den Widerstand der Hochschulen und Studentenvertretungen stoßen werden. Der Freistaat will seinen Hochschulen aber auch mehr Rechte einräumen. Sie sollen künftig selbstständig über die Einrichtung und Schließung von Studiengängen entscheiden, Studienordnungen erarbeiten und Personal einstellen.
Die Opposition von Linkspartei und SPD beurteilten die neuen Regelungen kritisch. Der Gesetzentwurf laufe auf einen Abbau der Demokratie innerhalb der Hochschulen hinaus, hieß es. Durch neue Verwaltungsgebühren bereite er den Weg für Studiengebühren in zwei Jahren.
(wk)
Ab heute ist die Ackerwand von der Einmündung Puschkinstraße bis zur Kurve am Haus der Frau vom Stein voll gesperrt. Bis zum kommenden Dienstag werden dort Tiefbauarbeiten zur Umverlegung von Strom- und Gasversorgungsleitungen durchgeführt. Diese sind durch die Rekonstruktion der Puschkinstraße notwendig. Die Ausfahrt aus der Altstadt ist damit nur noch über die Hans-Wahl-Straße möglich. (wk)
Der Deutsche Kinderschutzbund in Thüringen will heute auf die Lage armer Kinder aufmerksam machen. In Erfurt ist ein "Zeichen setzen gegen Kinderarmut" angekündigt. In einer von den Thüringer Grünen unterstützten Aktion auf dem Petersberg sollen für alle armen Kinder Erfurts Fähnchen gesteckt werden. Allein in Thüringens Landeshauptstadt würden 7.700 arme Kinder leben. Ihnen gelte es, Gehör zu verschaffen, um mit ihnen für ihre Rechte zu streiten, heißt es. - Anlaß der Aktion ist der heutige offizielle Weltkindertag. Er wird in den alten Bundesländern seit genau 50 Jahren am 20. September begangen. In den neuen Bundesländern wird in vielen Städten der Weltkindertag aus Tradition weiter am 1. Juni gefeiert. (wk)
Weimars Stadthaushalt 2007 soll am 18. Oktober den Stadträten zur Beratung vorgelegt werden. So könne er noch in diesem Jahr verabschiedet werden, hieß es gestern im Rathaus. Damit könnte erstmals seit 1999 wieder ein neues Jahr mit einem beschlossenen Haushalt begonnen werden. Das diesjährige Defizit werde vor allem durch Vermögensverkäufe ausgeglichen werden können, so Oberbürgermeister Stefan Wolf. Für das nächste Jahr müsse leider wieder in diese Richtung gedacht werden, weil die Landeszuschüsse für Weimar weiter sinken, so Wolf. Erfreulich sei, daß die Gewerbesteuern für dieses Jahr höher ausfallen werden, als vorausgesehen. (wk)
Vom Dach der Schwimmhalle am Schwanseebad gehe keine Gefahr aus. Darauf verweist das städtische Bau- und Umweltamt aufgrund zahlreicher Nachfragen aus der Bevölkerung. Bürger waären verunsichert, weil die Dachbinder im Herbst verfestigt werden sollen. Das sei lediglich eine vorbeugende Maßnahme, so die Behörde. Die Arbeiten könnten auch während des laufenden Betriebs durchgeführt werden. - In der erst 2001 neu gebauten Schwimmhalle ziehen die Leimholzbinder der Dachkonstruktion Feuchtigkeit. Wegen der Baumängel werde noch mit den Planern und Handwerkern prozessiert, hieß es unlängst aus der Stadtverwaltung. Man wolle aber das Dach vor dem Winter wieder in Ordnung haben und repariere erst einmal auf eigene Rechnung. (wk)
Experten aus aller Welt zum Baustoffkongreß in Weimar
Baustoff-Experten aus aller Welt sind ab heute Gäste der Bauhaus-Universität. In der Weimarhalle hat der Baustoff-Kongress "IBAUSIL" begonnen. Rund 650 Forscher aus 50 Ländern beschäftigen sich bis zum Samstag unter anderem mit der Haltbarkeit von Beton, der Bauwerkserhaltung oder dem Wertstoffrecycling. Diskutiert werden soll auch, wie sich wissenschaftliche Ergebnisse schneller in der Praxis umsetzen lassen. Die Bauhaus-Uni ist zum 16. Mal Gastgeber der "IBAUSIL". Sie gilt als einer der bedeutendsten Baustoff-Kongresse im deutschsprachigen Raum.
(jm/wk)
Weimars Erster Beigeordneter erst im November im Amt
Der erste Beigeordnete für Weimars Stadtspitze wird nicht vor November im Amt sein. Das hat gestern Oberbürgermeister Stefan Wolf mitgeteilt. Bisher war von einer Stadtratwahl im Oktober ausgegangen worden. Um möglichen späteren Anfechtungen des Landesverwaltungsamtes aus dem Weg zu gehen, werde jetzt die Stelle noch einmal mit neuem Text ausgeschrieben, so Wolf. Man wolle nun unmißverständlich darauf hinweisen, daß Weimars Erster Dezernent gesucht würde, der auch Bürgermeister und damit Stellvertreter des Oberbürgemeisters werden soll. Den bis jetzt 19 Bewerbern würden diese Bedingungen nachträglich mitgeteilt, so Wolf weiter. -
Die Kommunalaufsicht hatte vorgeschrieben, die Stelle des stellvertretenden Oberbürgermeisters neu auszuschreiben. In der bereits erfolgten Ausschreibung war nur von der Möglichkeit, Bürgermeister zu werden, die Rede.
(wk)
Die Sopranistin am Weimarer DNT, Eleonore Marguerre, hat jetzt ein Engagement an der Mailänder Scala erhalten. Im Oktober singt sie dort die "Venus" in Mozarts "Ascanio in Alba". Sie hatte zuvor den zweiten Preis beim internationalen Gesangswettbewerb "Leyla Gencer" in Istanbul gewonnen, wo der Intendant der Mailänder Scala der Jury-Vorsitzende war. Die Marguerre ist aber auch in der neuen Spielzeit weiterhin in Weimar zu hören. Außerdem hat sie Auftritte in Leipzig, Berlin und Warschau, vor allem als "Königin der Nacht" in Mozarts "Zauberflöte". (wk)