Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 14. September 2006
Weimars Oberbürgermeister sieht sich nicht in der Lage, eventuell höhere Strompreise für die Stadt abzuwenden. Eine entsprechende Forderung der Stadtratkoalition aus CDU und weimarwerk wies Stefan Wolf gestern zurück. Die Stadtwirtschaft produziere den Strom nicht, sondern kaufe ihn zu Marktpreisen ein, so Wolf. Sie müsse ihn, ohne dabei Verlust zu machen, weiterverkaufen. Es liege auch im Interesse der Stadt, daß die Stadtwerke rentabel arbeiten, fügte der OB hinzu. - Grünen Stadtrat Carsten Meyer nannte die Koalitionsforderung einen Schaufenster-Antrag. Er wurde mit Einverständnis der Koalition ersteinmal in den Wirtschaftsausschuß verwiesen. (wk)
Thüringen ist vom Fleischskandal nicht betroffen. Das hat jetzt noch einmal das Gesundheits-Ministerium mitgeteilt. Allein in den ersten drei Tagen nach bekanntwerden der Vorfälle wurden 276 Betriebe in Thüringen überprüft. In keinem Fall sei überlagertes oder verdorbenes Fleisch vorgefunden worden, heißt es. Die Schwerpunktkontrollen würden bis auf weiteres fortgesetzt. Im übrigen liege Thüringen mit der Zahl seiner Kontrollen und Kontrolleure im Ländervergleich auf einem der vorderen Plätze. (wk)
Die Zahl der Verkehrsunfälle in Thüringen ist weiter zurückgegangen. Das hat jetzt das Innenministerium mitgeteilt. Im 1. Halbjahr 2006 gab es 750 Unfälle weniger als im Vorjahreszeitraum. 90 Menschen kamen ums Leben - zwei weniger als im 1. Halbjahr 2005. Ursache der meisten Unfälle sei zu hohe Geschwindigkeit gewesen. Innenminister Karl-Heinz Gasser nannte die gesunkenen Unfallzahlen ermutigend. Die Polizei werde aber weiter konsequent kontrollieren. (wk)
Die Polizei hat noch einmal vor dem sogannten Enkel-Trick gewarnt. Noch immer seien solche Betrüger unterwegs, heißt es. Sie versuchten zunächst, bei ihren Opfern Vertrauen zu gewinnen. Sie kommen mit Geschenken und geben sich als alte Bekannte oder Enkel aus. Später würde dann Geld verlangt, so die Polizei. Im vergangenen Jahr wären in Thüringen in mindestens 70 Fällen auf dieses Weise Beträge zwischen 70 und 14.000 Euro erschwindelt worden. Bundesweit wurde die Betrugsmasche in den letzten drei Jahren rund 650 Mal angezeigt. Die Polizei glaubt, daß noch mehr Fällen nicht angezeigt worden sind. (wk)
Das neue Gebäude für die Internationale Schule Thüringen soll am kommenden Dienstag offiziell eröffnet werden. Die alte Parkschule sei jetzt soweit für den Unterricht hergerichtet, heißt es. Die Renovierungsarbeiten seien aber noch nicht abgeschlossen. Man wolle weiter modernisieren und auch noch erweitern, so die Schule. Bisher war die "thueringen international school" zur Untermite in anderen Schulen untergebracht. Jetzt hat die "this" das Gebäude in der Belvederer Allee mit einem Erbpachtvertrag als eigene Schule übernommen. Gegründet hatte sich die "this" im Jahr 2000 mit neun Schülern. Inzwischen ist sie auf 159 Schüler angewachsen. (wk)
Der Jugendclub "Waggon" und der Kindertreff "Kramixxo" soll am Montag den Nutzern übergeben werden. Die Umgestaltung der Einrichtungen in Weimar-West sei jetzt abgeschlossen, heißt es. Die Modernisierungsarbeiten wurden durch die Deutsche Stadt- und Grundstücksgesellschaft sowie die Stadt Weimar unterstützt. Das Geld kam aus dem Programm "Soziale Stadt". - Bereits morgen wird die offizielle Wiedereröffnung des "Ecki" in der ehemaligen Eckermannschule gefeiert. Der Jugendclub will seinen Namen weiterbehalten, auch wenn über ihm jetzt die Parkschule eingezogen ist. (wk)
Bis zur Dezembersitzung soll der Oberbürgermeister darlegen, wie es mit dem Schwanseebad weitergehn kann. Das hat gestern der Stadtrat einstimmig beschlossen. Dabei geht es darum, ob es günstiger ist, das marode, 80-Jahre-alte Bad, zu sanieren oder neu zu bauen. Bisher war eine Sanierung ebenso wie ein Neubau als für die Stadt unbezahlbar eingeschätzt worden. Wie OB Stefan Wolf darlegte, gebe es aber jetzt Pläne, am selben Standort kostengünstiger ein Naturbad in der bisherigen Größe zu bauen. Darüber soll im Herbst näher informiert werden. (wk)
Im kommenden Jahr könnte der Sophienstiftsplatz, der Herderplatz und die Schloßgasse umgestaltet werden. Die Projekte gehören jedenfalls zu den Baumaßnahmen 2007, für die jetzt die Fördermittel beim Bund und beim Land Thüringen beantragt worden sind. Baumaßnahmen würden danach zur weiteren Stadtsanierung, zum Denkmalschutz und zu Wohnumfeldgestaltungen anstehen. Insgesamt wolle Weimar dabei knapp 10 Millionen Euro investieren, hieß es aus der Stadtverwaltung. (wk)
Carsten Schneider sieht "Civitas" nicht vor dem "Aus"
Die civitas-Projekte gegen Rechtsextremismus in den neuen Bundesländern stehen nicht vor dem "Aus". Das sagte der auch für Weimar zuständige SPD-Bundestagsabgeordnete Carsten Schneider gegenüber RadioLOTTE Weimar. Entgegenlautende Meldungen fußten auf unverantwortliche Mitteilungen aus dem CDU-geführten Familienministerium der Ursula von der Leyen. Offensichtlich wollen sich dortige Mitarbeiter nicht an die Koalitionsvereinbarungen halten, so Schneider. Die SPD-Fraktion werde dazu aber jetzt eine Forderung beschließen, die die ideologischen Querschüsse unterbinden werde, so der SPD-Abgeordnete. Die im Familienhaushalt eingestellten 19 Millionen Euro seien ausschließlich für die Weiterführung der Projekte "entimon" in den alten Ländern und "civitas" vorgesehen, so Schneider weiter. Zusätzlich seien insgesamt 5 Millionen Euro eingestellt worden, weil der Rechtsextremismus auch in den alten Ländern zugenommen habe. Eine Entscheidung darüber, wie das Geld eingesetzt werde, falle am 9. November. Er hoffe, so Schneider abschließend, daß dann endlich auch Thüringen zur Ko-Finanzierung bereit sei. Das wäre das einzige Bundesland, das bisher nicht mitfinanzieren will.
(wk)
Stadtrat gibt Oberbürgermeister Rückendeckung für Theaterverhandlungen
Der Stadtrat hat jetzt dem Oberbürgermeister für Verhandlungen um das DNT geschlossen den Rücken gestärkt. Die Bürgervertreter bitten ihn, für den Erhalt des DNT als Mehrspartentheater und den Verbleib der Staatskapelle in Weimar einzutreten. Dies soll Grundbedingung sein für alle Verhandlungen, die Stefan Wolf als Oberbürgermeister und als Theater-Aufsichtsratsvorsitzender zu führen hat. Sollten die Verhandlungen unter dieser Bedingung scheitern, sind eigene Vorschläge einzubringen, so der einstimmig gefaßte Beschluß. Stadtrat und DNT-Aufsichtsrat sollen über den Stand der Verhandlungen auf dem Laufenden gehalten werden.
(wk)
Weimarer Müll wird ab Oktober verbrannt
Die für Weimar zuständige Müllverbrenungsanlage in Erfurt soll im Oktober in Betrieb gehen. Das hat jetzt die städtische Umweltabteilung mitgeteilt. Vertreter der Weimarer Stadtverwaltung hätten sich vor Ort über den Betrieb informiert, hieß es. Der Bau einer solchen Anlage wurde notwendig, weil nach EU-Richtlinie nur noch vorbehandelter Müll auf Deponien abgelagert werden darf. Der Betriebsbeginn hatte sich verzögert, weil Bürgereinsprüche den Bau der Anlage zu verhindern suchten. Statt den Müll zu verbrennen wollten die Umweltschützer biologisch- mechanische Verfahren als Vorbehandlung angewendet wissen.
(wk)