Nachricht vom 18.September 2006
Häftlinge und Angehörige von Häftlingen des Buchenwalder Speziallagers nach 1945 haben sich am Samstag zu ihrem jährlichen Gedenken auf dem Ettersberg getroffen. Es sei nach wie vor wichtig, nach Jahren des erzwungenen Schweigens den Überlebenden des Speziallagers ein Forum zum Erinnern zu bieten, so Thüringens Sozialminister Klaus Zeh in einer Ansprache. Der CDU-Politiker sagte zu, daß sich die Landesregierung auch weiterhin für die Interessen aller SED-Opfer einsetze und für sie eine Ehrenpension fordere. Der Weimarer CDU-Landtagsabgeordnete Peter Krause forderte, die SED-Opfer nicht schlechter zu stellen, als einstige DDR-Staatsdiener. Etwa 28-tausend Menschen wurden nach 1945 von der sowjetischen Besatzungsmacht auf dem ehemaligen KZ-Gelände gefangengesetzt. Von ihnen starben 7000, meist an Krankheiten oder Unterernährung. Beim größten Teil von ihnen handelte es sich um Mitläufer und untere Funktionäre des Nazi-Regimes. Eine bedeutende Zahl der nach 1945 auf dem Ettersberg Inhafitierten war aber auch unschuldig und zum Teil denunziert worden. (wk-jm)
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