Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 16. September 2002
Theaterplatz soll überwacht werden
Die Thüringer Polizei legt Vorschläge für die Pilotversuche zur großflächigen Videoüberwachung vor. Als erste Standorte wurden die Erfurter Krämerbrücke und der Weimarer Theaterplatz ausgewählt. Die Überwachung soll zum Beginn des nächsten Jahres starten und sechs Monate lang andauern. Durch die Videoüberwachung will das Innenministerium die Kriminalität bekämpfen und potentielle Straftäter abschrecken. Der Thüringer Landtag hatte die Videoüberwachungen von öffentlichen Plätzen durch eine Änderung des Polizeiaufgabengesetzes möglich gemacht. Die Zustimmung der Stadtverwaltungen ist dazu nicht notwendig. (shg)
Streit um das DNT spitzt sich zu
Der Streit um das Nationaltheater spitzt sich zu. Nach Ansicht der Grünen dürfe die CDU/SPD-Koalition die Entscheidung für das Theater nicht von einem Gesamtkonzept zur Haushaltkonsolidierung abhängig machen. Der gleichen Ansicht ist die Parteilosenfraktion um Michael Hasenbeck. Als "grotesk"hatte der Grünen-Abgeordnete Sebastian Pfütze eine Forderung des CDU-Fraktionschefs Ruhland bezeichnet. Der hatte gefordert, die DNT-Mitarbeiter mögen vorab auf Tariferhöhungen verzichten. Darüber hinaus wurde von den Fraktionen ein höheres Tempo bei der Entscheidungsfindung gefordert. Würde der Haushalt erst im nächsten Jahr beschlossen werden, so würde die Landesregierung dem Stadtrat die Fäden aus der Hand nehmen. Das Theater wäre so wie Anfang diesen Jahres von einer Spartenschließung bedroht. (shg)
Weimarer Judo-Team beendet erfolgreichste Saison
Das Judo-Frauenteam des PSV Weimar beendete mit zwei Kämpfen in Sindelfingen die diesjährige Saison in der 1. Bundesliga. Nach einem 4:3-Sieg gegen Altenfurt und einer 1:6-Niederlage gegen die Gastgeberinnen aus Sindelfingen setzte sich das Weimarer Team mit 8:8 Punkten auf Rang 5 der Tabelle. Dies ist nach dreijähriger Bundesliga-Zugehörigkeit das beste Ergebnis der Mannschaft. Deutscher Meister wurde Rüsselsheim. (shg)
Die Initiative für den Erhalt der Eigenständigkeit des DNT kündigte für heute 18.30 Uhr eine Bürgerversammlung im Zuschauerraum des Theaters an. Das DNT dürfe nicht "Opfer der Ränkespiele im Weimarer Stadtrat werden", fordert die Initiative. Deshalb müsse am 18. September ein positiver Beschluss zum sogenannten Weimarer Modell gefasst werden. Die Einhaltung des Termins sei wichtig, weil Fristen sonst nicht eingehalten werden könnten. Eine Verzögerung hätte zur Folge, dass das "Weimarer Modell"durch automatische Tarifsteigerungen und damit jährliche Mehrbelastungen von mehr als einer halben Million Euro gefährdet sei. (shg)
Nach Auffassung des Kreisverbandes von Bündnis 90/Die Grünen darf die CDU-/SPD-Koalition die Entscheidung zum DNT nicht von einem Gesamtkonzept zur Haushaltskonsolidierung abhängig machen. Nach aller Erfahrung würde der Haushalt erst Anfang nächsten Jahres beschlossen werden. Bis dahin würde die Landesregierung dem Stadtrat die Entscheidung zum DNT abgenommen haben. Das Theater wäre wie Anfang dieses Jahres wieder von einer Spartenschließung bedroht. Als besonders "grotesk"empfindet Grünen-Vorstand Sebastian Pfütze die Forderung von Klaus-Peter Ruhland. Der CDU-Fraktionsvorsitzende hatte die DNT-Mitarbeiter vorab zu einem Verzicht auf Tariferhöhungen aufgefordert. Ihre Arbeitsplätze könnten jedoch erst bei Vorlage eines Gesamtkonzeptes als gesichert gelten. Die Grünen forderen Oberbürgermeister Volkhardt Germer auf, den Beschluss über die gGmbH auf die Tagesordnung der Stadtratssitzung am kommenden Mittwoch zu setzen. Im Sinne ihrer Glaubwürdigkeit sollen sich dann auch die anderen Fraktionen zum vorliegenden Entwurf des Gesellschaftervertrages positionieren. (mec)
Das Deutsche Nationaltheater darf nicht Opfer der CDU-/SPD-Koalition werden. Das fordert die Fraktion der Parteilosen im Weimarer Stadtrat. Ihr Mitglied Michael Hasenbeck nennt es "grotesk", die gGmbH-Gründung von der Vorlage eines OB-Papiers zum Gesamthaushalt abhängig zu machen. Aus den gleichen Gründen hätten CDU und SPD Anfang des Jahres auch die Zustimmung zur Kulturstadt-GmbH verweigern müssen. Man könne sich bezüglich des Gesellschaftsvertrages zwar über Zeitdruck und Entstehungsgeschichte beschweren - nur über die sofortige Zustimmung bestünde jedoch die Chance, im kommenden Jahr zu wesentlichen Einsparungen bei den Personalkosten zu kommen. Nach Einschätzung der Parteilosen sind die wichtigsten Eckdaten in den vorgelegten Papieren mit der notwendigen Transparenz und Solidität festgeschrieben. Auf diese Weise sei ein klares "Ja"zur GmbH-Gründung ein offensiver Beitrag zur Haushaltskonsolidierung. Unterdessen hat die Pro-DNT-Initiative für heute Abend, 18 Uhr 30, zu einer Kundgebung im Großen Haus eingeladen. Nach Angaben von Sprecher Reinhard Bokemeyer wolle man den Stadträten der Rücken stärken. (mec)
Eine offensive Informationspolitik der Landesregierung fordert die verbraucherpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Christine Klaus. Angesichts des dritten BSE-Falls in Thüringen müsse die Öffentlichkeit unverzüglich über jede neue Entwicklung informiert werden. Zudem zeige sich erneut, dass die von der grünen Bundesministerin für Verbraucherschutz, Renate Künast, eingeleiteten Maßnahmen zum Schutz vor BSE nichts von ihrer Wichtigkeit verloren hätten. Insbesondere die Kohorten-Lösung sowie die strikten Regelungen zur Untersuchung von älterem Schlachtvieh hätten die Lebensmittelsicherheit beträchtlich erhöht. Damit habe Künast nach Auffassung von Klaus dazu beigetragen, das Vertrauen der Verbraucher in die Landwirtschaft wieder herzustellen. (mec)
Als eine der größten Geschmacklosigkeiten in der Geschichte des Thüringer Landtags hat SPD-Fraktionsvorsitzender Heiko Gentzel Äußerungen des CDU-Abgeordneten Jörg Schwäblein bezeichnet. Während der Plenarsitzung am vergangenen Donnerstag hatte Schwäblein den vier Jahre alten DGB-Slogan "Wer nicht ausbildet, wird umgelegt"im Zusammenhang mit dem Massaker am Erfurter Gutenberg-Gymnasium benutzt. Schwäbleins Entgleisung sei von der CDU-Fraktion mit tosendem Beifall aufgenommen wurden, kritisiert Gentzel. Er fordert den CDU-Fraktionsvorsitzenden Dieter Althaus auf, sich davon zu distanzieren. Schwäblein soll sich zudem bei der SPD-Sozialpolitikerin Birgit Pelke für seine verbalen Angriffe gegen sie entschuldigen. Die SPD-Fraktion will den Vorfall zum Thema der nächsten Sitzung des Ältestenrates machen. (mec)
Das Sophienhaus erhält einen Architekturpreis. Bei der heutigen Vergabe des Thüringer Staatspreises für Architektur erhält das Diakonische Zentrum Sophienhaus für den Neubau der Johannes-Landenberger-Schule einen von acht Preisen. Grund zur doppelten Freude darüber hatte der Geschäftsführer Carsten Meyer. "Zum einen", so Meyer, "sei es gelungen die mit dem Abriss des alten Sophienhauses entstandene Wunde mit hochwertiger Architektur zu füllen. Zum anderen wurde eine Schule gebaut, die die Kinder begeistert annehmen und die gut funktioniert."Die Johannes-Landenberger-Schule ist eine Förderschule für geistig behinderte Menschen. Zur Zeit werden an der Schule rund 100 Behinderte unterrichtet. (shg)
Die Ursache des Flugunfalls am Freitag Abend auf dem Umpferstedter Flugplatz ist ermittelt. Ein Fehler des 71-jährigen Piloten eines Ultraleicht-Fliegers war für die Bruchlandung verantwortlich Der Pilot wurde mit schweren, jedoch nicht lebensbedrohlichen Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Am Flugzeug entstand ein Sachschaden von rund 30.000 Euro. (shg)
Drei Jugendliche aus dem Kreis Weimarer Land sind am Samstagmorgen in Kranichfeld vorläufig festgenommen worden. Gegen sie besteht der dringende Tatverdacht, in der Nacht zuvor insgesamt acht Pkw´s gestohlen bzw. aufgebrochen zu haben. Auch bei der Festnahme waren die Jugendlichen nach Angaben der Polizei-Inspektion Weimar mit einem gestohlenen Auto unterwegs. Mit den gestohlenen Fahrzeugen wurden unter Alkoholeinfluss Rennen gefahren, bei denen es zu Unfällen mit einem Gesamtsachschaden von 20.000 Euro kam. Personen wurden jedoch nicht in Mitleidenschaft gezogen. Den Verdächtigen wird auch eine Diebstahlserie in den vergangenen Wochen zur Last gelegt, bei der im Weimarer Land vorwiegend Pkw der Marke OPEL Kadett aufgebrochen wurden. Zwei der Festgenommenen wurden gestern dem Haftrichter vorgeführt. (mec)
Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen, Dr. Karl Gröschel, feiert heute seinen 60. Geburtstag. Die Verdienste des aus Blankenhain stammenden Arztes würdigte vorab Gesundheitsminister Frank-Michael Pietzsch. Gröschel habe bei der Überführung von einem zentralistischen in ein gegliedertes und demokratisch ausgerichtetes Gesundheitssystem einen außerordentlichen Beitrag geleistet. Sein Engagement sei durch die Wahl zum Vorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung im vergangenen Jahr anerkannt worden - so Pietzsch in einer Pressemitteilung des Gesundheitsministeriums. (mec)
Der SPD-Bundestagskandidat Christoph Matschie wird in der kommenden Nacht mit der Aktion "von 8 bis 8"zwischen Weimar und Jena unterwegs sein. Von abends 20 bis morgens um 8 Uhr wird der Politiker Mitarbeiter in Einrichtungen besuchen, welche des Nachts arbeiten müssen. Die Besuche finden in Notfallzentralen, Krankenhäusern, Apotheken, gastronomischen Einrichtungen und auch Tankstellen statt. Hintergrund der SPD-Aktion ist die von der Union geplante Abschaffung der Nachtarbeiter-Zuschläge. (shg)
Durch einen 2:1-Erfolg beim 1. SC Heiligenstadt hat sich der SC 03 Weimar weiter ins Mittelfeld der Fußball-Thüringenliga geschoben. Nach dem 4. Spieltag verbesserte sich der SC 03 vom 14. auf den 7. Tabellenplatz. Die Torschützen auf Weimarer Seite waren Thomas Müller und Andreas Kretzer. (shg)