Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 05. September 2002
SPD fordert Aufklärung im Fall Lierhammer
Der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion Heiko Gentzel fordert CDU-Innenminister Christan Köckert auf, die Vorwürfe gegen Nordhausens Polizeichef Günter Lierhammer schnellstens aufzuklären. Falls sich die Vorwürfe gegen ihn bestätigen, soll Lierhammer vom Dienst suspendiert werden. Laut Presseberichten soll Lierhammer den Arbeitgeber der Lebensgefährtin des Nordhäuser Landrates darüber informiert haben, dass sich die Frau in einem Leserbrief kritisch über einen Polizei-Einsatz mit tödlichen Folgen geäußert hatte. Eine solche Vorgehensweise erinnert Gentzel an Stasi-Machenschaften. Damit die Thüringer Polizei nicht weiter in Misskredit gerate, müsse Köckert Konsequenzen ziehen. (mec)
Thüringer Kommunalpolitiker warten auf Hochwasserhilfe
Über die von der Landesregierung geleistete Hochwasser-Hilfe möchte die SPD-Fraktion im nächsten Plenum informiert werden. Aufklärungsbedarf besteht ihrer Ansicht nach über die bisherigen und zukünftigen Bundes-Programme in den betroffenen Gemeinden. SPD-Fraktionsvorsitzender Heiko Gentzel möchte zudem wissen, welche Landeshilfen bereits ausgereicht wurden oder noch ausgereicht werden. Nach Angaben von Gentzel sei in Thüringen ein geschätzter Schaden von circa 10 Millionen Euro entstanden. Viele Kommunalpolitiker seien unsicher, mit welchen finanziellen Hilfen sie rechnen können. Kritik sei bereits in Altenburg laut geworden, wo effektive Hilfe laut Presseberichten auf sich warten lasse. (mec)
Die PDS hört den Amtsschimmel wiehern
Als "lächerlich"hat die PDS-Landtagsfraktion den Gesetzesentwurf zum Reiten im Wald bezeichnet. Ihr Mitglied im Landwirtschaftsausschuss Tilo Kummer glaubt, dass das Reiten im Wald faktisch verboten werden soll. Nach Angaben der Landesregierung belaufen sich die von Reitern hervorgerufenen Schäden auf 50.000 Euro. Die Umsetzung des Gesetzes betrage nach Ansicht der PDS jedoch allein ohne Personalkosten 300.000 Euro. Kummer fordert von der Landesregierung, den Gesetzesentwurf schnellstens aus dem Verkehr zu ziehen. Gesetzliche Möglichkeiten zur Kennzeichnung von Pferden sowie zur Sperrung besonders belasteter Wege für Reiter gäbe es bereits. (mec)
Zahl der Arbeitslosen in der Region Weimar nur leicht gesunken
Die Zahl der Arbeitslosen in der Region Weimar ist im Vergleich zu Juli nur um gut 120 gesunken. Das sind jedoch über 450 Menschen ohne Arbeit mehr als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Immerhin weist die Region mit knapp 16 Prozent die niedrigste Frauen-Arbeitlosenquote im Arbeitsamtsbereich Erfurt auf. Fast ein Viertel der Arbeitslosen sind 50 Jahre und älter, nahezu ein Drittel gelten bereits als langzeitarbeitslos. Der Anteil nicht Erwerbstätiger unter 25 Jahren lag im August bei über 17 Prozent. Ein Rieseneinbruch ist nach Angaben des Arbeitsamtes Erfurt bei den Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen zu verzeichnen. Zehn Prozent weniger ABM´ler gab es im August gegenüber dem Vormonat und fast 57 Prozent weniger als im August des Jahres 2001. (mec)
CDU und SPD erwarten keine brauchbaren Entwürfe zur Theater-gGmbH
CDU und SPD sind skeptisch, ob bis zur Sitzung des Hauptausschusses am kommenden Montag brauchbare Vertragsentwürfe zur Theater-gGmbH vorliegen. Die beiden Fraktionsvorsitzenden Klaus-Peter Ruhland und Frank Ziegler äußerten sich in entsprechender Weise nach dem Workshop am Mittwochabend. Beide Partei-Chefs sind im Übrigen gegen eine unbefristete Rückfallklausel. Im Sinne eines Erhaltes anderer Hochkultur-Einrichtungen wäre für sie höchstens die gesetzlich vorgeschriebene Zeit von zwei Jahren akzeptabel. Unterschiedliche Auffassungen herrschen dagegen über den Status Weimars als DNT-Gesellschafter. Während sich die CDU die Stadt in der gGmbH vorstellen kann, sähe die SPD in einem solchen Fall den Haushalt 2003/2004 in Gefahr. (mec)
"Trägerbörse Kindertagesstätten"hatte großen Zuspruch
Eines großen Zuspruches erfreute sich am Mittwoch Abend die "Trägerbörse Kindertagesstätten"im Reithaus. Besonderes Interesse galt der Frage, welche freien Träger die 16 städtischen Kitas übernehmen werden. Zu den Bewerbern gehören u.a. Shia, JUL oder der VSG Union Weimar, für die das Betreiben einer Tagesstätte absolutes Neuland wäre. Bereits in einer Woche müssen sich die Kitas dazu äußern, wer der Träger ihrer Wahl ist. Manche Tagesstättenleiterin hält diese vom Kinder- und Jugendamt gesetzte Frist für zu kurz. Nicht wenige Eltern und Erzieher bezweifeln darüber hinaus, dass ihr Votum tatsächlich Gewicht hat. Einige befürchten, dass bevorzugte Träger hinter den Kulissen längst den Zuschlag erhalten haben und die Börse nur eine Alibi-Veranstaltung war. Nach Angaben der "Thüringischen Landeszeitung"setze die Ungewissheit vielen Eltern und Erziehern dermaßen zu, dass sich in manchen Kitas die Krankschreibungen häuften. (mec)
Herbstjahrmarkt findet auf dem Marktplatz statt
Der diesjährige Herbstjahrmarkt findet an diesem Wochenende auf dem Marktplatz statt. Dafür entfällt nach Angaben des Marktmeisters der Grüne Markt, der erst am kommenden Mittwoch wie gewohnt durchgeführt wird. Händler aus dem gesamten Bundesgebiet, überwiegend jedoch aus Thüringen, wollen ein umfangreiches Warensortiment anbieten. Für das leibliche Wohl sei ebenfalls in ausreichender Form gesorgt. (mec)
Änderungen im Reisezugverkehr Erfurt-Weimar am Wochenende
Zu Änderungen im Reisezugverkehr auf der Strecke Erfurt-Weimar kommt es an diesem Wochenende. Auf Grund von Gleisbauarbeiten an der neuen Eisenbahnüberführung in Erfurt-Azmannsdorf werden Busse in beiden Fahrtrichtungen eingesetzt. Betroffen sind die RegionalExpress-Züge der Linie Halle-Eisenach. Die Deutsche Bahn bittet Reisende, sich telefonisch oder an den Aushängen auf den betreffenden Bahnhöfen zu informieren. (mec)
Sanierung des Wielandgutes Oßmannstedt beginnt im Frühjahr
Die Sanierung des Wielandgutes Oßmannstedt beginnt im kommenden Frühjahr. Vertreter der Stiftung Weimarer Klassik und des Freundeskreises Goethe-Nationalmuseum sowie der Hamburger Mäzen Jan Philipp Reemtsma unterzeichneten am Donnerstag eine entsprechende Vereinbarung über die Finanzierung. Das Gut soll bis zum Frühsommer 2004 für rund 1,72 Millionen Euro in Stand gesetzt und zu einem zentralen "Wieland-Ort"werden. Gemäß der vorgenannten Vereinbarung werden je 665.000 Euro von Reemtsma und vom Bund fließen. Stiftung und Freundeskreis wollen sich um die Einwerbung der fehlenden 400.000 Euro bemühen. Die finanzielle Weichenstellung erfolgte exakt an Christoph Martin Wielands 269. Geburtstag. Der Bildhauer Lothar Döring enthüllte aus diesem Anlass eine Büste des Dichters der deutschen Aufklärung. (mec)
Unternehmen erwarten qualifiziertes Personal am Standort Weimar
Eine gute Infrastruktur sowie das Angebot an qualifiziertem Personal sind die wichtigsten Kriterien für die Attraktivität des Standortes Weimar. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Kulturstadt GmbH unter 28 Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistung. Als weiterhin wichtig stuft die Mehrheit der Unternehmen das kulturelle Angebot und das Image der Stadt ein. Um den Wirtschaftsstandort besser zu vermarkten, werden u.a. Kriterien wie ein attraktives Lebens- und Arbeitsumfeld hervorgehoben. Um die Ansiedlung neuer Unternehmen zu erleichtern, sehen die Befragten u.a. vereinfachte Genehmigungsverfahren, Förderprogramme sowie erschlossene Gewerbegebiete als wichtig an. Um bereits ansässige Unternehmen an den Standort zu binden, fordern die Umfrage-Teilnehmer eine investorenfreundliche Zusammenarbeit mit den Politikern. Die Erfolgsaussichten für den Standort Weimar sehen die Unternehmen differenziert: In den neuen Ländern seien die Chancen der Stadt über-, im Vergleich zu Standorten in den alten Ländern unterdurchschnittlich. Als drängendste Maßnahmen schlagen die Befragten ein langfristig orientiertes Standortmarketing in Kooperation mit den angrenzenden Gemeinden vor. (mec)
ZONTA-Club Weimar feiert zehnjähriges Bestehen
Der ZONTA-Club Weimar feiert morgen sein zehnjähriges Bestehen. Anlässlich dieses Jubiläums sagte Sozialminister Frank-Michael Pietzsch, dass die internationale Organisation in Weimar hervorragende Arbeit im sozialen Bereich geleistet habe. Als Beispiele der Betätigungsfelder des Frauen-Clubs nannte Pietzsch u.a. den Falk-Kindergarten, die Diesterweg-Schule sowie das Musikgymnasium und die Musikhochschule. Nach Angaben des Sozialministers konnten seit Gründung des Weimarer Clubs 33.000 Euro als Ergebnis seiner Aktivitäten weitergereicht werden. Trotz seiner wenigen Mitglieder sei der ZONTA-Club einer der aktivsten im Freistaat. (mec)
1.900 Euro zu Gunsten Dresdner Kulturinstitutionen gespendet
Während des Benefiz-Konzertes zu Gunsten Dresdner Kulturinstitutionen wurden nach Angaben der Kunstfest GmbH gut 1.900 Euro gespendet. Die Festivalleitung hat diesen Betrag auf 2.000 Euro aufgestockt. Weitere Zuwendungen für die vom Hochwasser in Mitleidenschaft gezogenen Kultureinrichtungen der sächsischen Landeshauptstadt seien auch weiterhin willkommen. (mec)