Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 01. Oktober 2003
Die Weimarer Museen konnten im Jahre 2002 etwa 475-tausend Besucher verzeichnen. Davon entfielen etwa 133-tausend an die Kunstsammlungen, teilte die Stadtverwaltung mit. Zu den beliebtesten Museen gehörten unter anderem das Goethe-Nationalmuseum und das Schillerhaus. Außerdem hätten etwa 600-tausend Menschen die KZ-Gedenkstätte Buchenwald besucht, hieß es weiter. (jm)
Eisenbahn-Unfall: Alles spricht für menschliches Versagen
Der Eisenbahn-Unfall vom Sonntag bei Holzdorf ist höchstwahrscheinlich auf menschliches Versagen zurückzuführen. Das sagte jetzt Thüringens Verkehrsminister Jürgen Reinholz in der Presse.
Wie es hieß, könnte ein Fehler eines der Triebfahrzeugführer zum Zusammenstoß der beiden Regionalbahnen geführt haben. Untersucht werde auch, ob eventuell ein falscher Fahrbefehl erteilt worden sei.
Bei dem Unfall war eine Frau getötet und 29 Personen verletzt worden. Es entstand ein Schaden in Höhe von vier Millionen Euro.
Als Ansprechpartner für die Unfallopfer hat die Deutsche Bahn-AG den pensionierten Richter Otto-Ernst Krasney berufen. Er wird sich mit jedem Betroffenen in Verbindung setzen. Krasney will den Medien zufolge unabhängige Psychologen und Rechtsanwälte für die Unfallopfer vermitteln. Er war auch schon bei der Eisenbahnkatastrophe von Eschede tätig.
(jm)
Die Weimarer Beherbergungsbetriebe waren im Jahre 2002 nur zu knapp einem Drittel ausgelastet. Das teilte jetzt die Stadtverwaltung mit. Registriert wurden etwa 435.tausend Übernachtungen. Das waren etwa vier Prozent weniger als 2001. Der durchschnittliche Gast verweilte nur knapp zwei Tage in Weimar. (jm)
In Weimar sind gestern das Stadtmuseum und das Bienenmuseum geschlossen worden, weil die Stadt kein Geld mehr für den Unterhalt der Häuser hat. Das Weimarer Stadtmuseum ist das erste seiner Art in Deutschland, das aus Geldmangel geschlossen werden muß. Der ehemalige Direktor Walter Steiner nannte die Museumsschließung "einen tief schwarzen Tag für die Weimarer Kulturlandschaft". Er warf der Stadtverwaltung eine dillettantische Sparpolitik vor. Oberbürgermeister Volkhardt Germer dagegen verteidigte den Stadtrat. Er wisse, wie schwer den Stadträten die Entscheidung gefallen sei, die Museen zu schließen.
SPD-Fraktion will Auskunft zur Fremdenverkehrsabgabe
Die SPD-Stadtratsfraktion will untersuchen, warum die im April vom Stadtrat beschlossene Abgabe auf Eintrittskarten noch nicht umgesetzt ist. Fraktionschef Frank Ziegler hat deshalb gestern Akteneinsicht beantragt.
Oberbürgermeister Volkhardt Germer soll berichten, wie weit die Verhandlungen mit der Stiftung Weimarer Klassik über eine freiwillige Abgabe auf Eintrittskarten inzwischen gediehen sind.
Für den Fall, daß keine Vereinbarung zustande komme, wollen die Sozialdemokraten die Kartenabgabe durch einen Fremdenverkehrsbeitrag ersetzen. Den soll dann auch die Stiftung zahlen.
(jm)
Im Nordpavillion der Orangerie in Belvedere sollen noch in dieser Woche die Baugerüste abgebaut werden. Das wurde jetzt aus der Stiftung Weimarer Klassik bekanntgegeben. Es stünden nur noch Restarbeiten an der Fassade an. Die entspreche dann in ihrem Aussehen dem von 1820, hieß es weiter. Die gesamte Restaurierung des Pavillions kostete etwa 350-tausend Euro. Um den gesamten Komplex der Orangerie restaurieren zu können, benötigt die Stiftung aber etwa vier Millionen Euro. Woher das Geld kommen soll, ist nach Angaben aus der Stiftung noch völlig unklar. Man werde auf die Hilfe Dritter angewiesen sein, hieß es weiter. (jm)
Stadtbibliothek muss Öffnugszeiten reduzieren
Die Weimarer Stadtbibliothek muss ab 2004 ihre Öffnungszeiten um etwa sechs Stunden in der Woche verkürzen. Das wurde jüngst aus dem Kulturausschuss bekannt.
Weil der Stadt das Geld fehlt, muss auch die Arbeitszeit der Bibliothekare reduziert werden.
Gemessen an der Einwohnerzahl seien die Öffnungszeiten sowieso schon immer zu kurz gewesen, so Bibliotheksleiterin Sabine Brendel gegenüber dem Ausschuss.
Die Bibliothek wird jährlich von etwa 180-tausend Besuchern genutzt.
(jw)