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Weimar-Nachrichten vom 14. Juni 2004
Peter Krause gewinnt Landtagsdirektmandat für die CDU
Der CDU-Kandidat Peter Krause wird für Weimar in den Thüringer Landtag einziehen. Er hat den Wahlkreis mit 38 Prozent der Stimmen gewonnen. Auf Platz zwei kam Dirk Möller von der PDS mit 26,7 Prozent vor dem SPD-Kandidaten Matthias Bettenhäuser, der auf 18,1 Prozent kam. Petra Streit von den Grünen erreichte 12,7 Prozent. Für die FDP war Christoph Burmeister ins Rennen gegangen. Er konnte 4,6 Prozent der Stimmen gewinnen.
Die Wahlbeteiligung lag in Weimar bei 55 Prozent.
Peter Krause versprach, sich für die Stadt Weimar einzusetzen und sich nicht stur der Parteiräson unterzuordnen. Er sehe in Weimar, vor allem durch die Kultur, ein großes Wirtschaftspotential, sagte er bei Radio LOTTE. Die Stadt könnte sehr wohlhabend sein und müßte in Thüringen nicht hinter Schmalkalden rangieren, so Krause wörtlich.
(jm/wk)
Die CDU hat im Wahlkreis Weimar auch die Europawahlen gewonnen. Die Christdemokraten verzeichneten hier 32,4 Prozent der Stimmen. Die PDS kam auf 21,8, die SPD auf 15,8 Prozent. Die Grünen erreichten 15 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag wie bei der Landtagswahl bei 55 Prozent. (jm)
Wolf sieht SPD-Niederlage schlimmer als befürchtet
SPD-Direktkandidat Mathias Bettenhäuser gestand auf Radio LOTTE die Niederlage seiner Partei ein. Es sei nicht gelungen, die Menschen auf dem Reformkurs der Sozialdemokraten mitzunehmen, so Bettenhäuser. Er wolle aber auf jeden Fall weiter politisch aktiv bleiben, sagte der Weimarer SPD-Kreischef.
Der SPD-Politiker Stefan Wolf nannte das Ergebnis seiner Partei schlimmer als befürchtet. Hier käme der Protest gegen die Bundespolitik der SPD zum Ausdruck, so Wolf.
(jm)
Weimars Oberbürgermeister Volkhardt Germer zeigte sich gestern abend über die Wahlergebnisse bei Europa-und Landtagswahl nicht überrascht. Er habe dies in etwa so erwartet, sagte der parteilose Oberbürgemeister gegenüber Radio LOTTE. Das schlechte Ergebnis der SPD führte er auf die Bundespolitik der Partei zurück. Die Grünen hätten im Wahlkampf die falschen Themen besetzt. So hätten sie sich hauptsächlich der Bildungspolitik gewidmet und ihre eigentlichen Felder wie die Ökologie vernachlässigt, so Germer. Deshalb seien sie bei der Landtagswahl auch an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert. Germer sagte weiter, er wolle auf keinen Fall erneut für das Amt des Oberbürgermeisters kandidieren. Das habe er seiner Familie versprochen. Germers Amtszeit läuft im Jahre 2006 aus. (jm)
Das Festival im Spiegelzelt ist am Wochenende eröffnet worden. Die Auftakt-Veranstaltung mit dem Sänger und Schauspieler Gustav-Peter Wöhler war mit 350 Gästen restlos ausverkauft, hieß es dazu in der Presse. Bis zum 25. Juli geben Künstler aus ganz Europa mehr als 40 Vorstellungen aus den Bereichen Musik, Theater und Kabarett. Von den 12 000 Karten sind nach Angaben der Veranstalter vom Kulturdienst Weimar bislang rund 4500 im Vorverkauf abgesetzt worden. Erwartet werden unter anderem Auftritte der Chanson-Interpreten Georgette Dee, Tim Fischer und Etta Scollo. Christian Berg inszeniert das Kinder-Musical Tamino Pinguin. Im Kabarettprogramm sind u.a. Herbert Feuerstein und Desirée Nick zu erleben. Die Weimarer Regisseurin Regine Heintze inszeniert Molières Komödie "Arzt wider Willen". (jm)
Für Schremb ist die PDS der eigentliche Wahlsieger
Für den Vorsitzenden des Bürgerbündnisses Weimar-Werk ist die PDS der eigentliche Wahlsieger. Das sagte Norbert Schremb heute morgen in einem Interview auf Radio LOTTE. Er sei auch überrascht über den geringen Stimmenanteil der CDU von 43 Prozent, auch wenn der am Ende noch zur absoluten Mehrheit gereicht habe. Jetzt bereite sich das Weimar-Werk aber auf die Kommunalwahl in zwei Wochen vor, da werde mit harten Bandagen auch gegen die CDU gekämpft, sagte Schremb, der dem Verein "Pro Althaus" angehörte. Sollte das Weimar-Werk in den Stadtrat gewählt werden, könne er mit allen Kräften dort zusammenarbeiten, auch mit der PDS, so Schremb.
Weimars CDU-Kreischef Frank-Michael Pietzsch zeigte sich erschrocken über das gute Abschneiden der PDS bei den Landtagswahlen. Dies sei nicht zu verstehen. In Weimar liege der Zuwachs für die PDS vor allem in der Person von Dirk Möller begründet, so Pietzsch.
(jm)
Die Thüringer Grünen haben in Weimar, Jena und Wahkkreisen Erfurts auffällig viele Stimmen gewonnen. Sowohl für den Landtag als auch für Europa ist der Stimmenanteil in der Stadt Erfurt mehr als doppelt so hoch, in Jena und Weimar fast dreimal höher als im Landesdurchschnitt. Dr.Henry Kreikenbom, der Chef der Weimarer Marktforschungsagentur "aproxima", führt das auf den großen Anteil von Studierenden in den Städten zurück. In einem Interview bei Radio LOTTE sagte er, das Wähler bestimmter Viertel, in denen viel Studenten wohnen, bis zu 30 Prozent Grün gewählt hätten. Studierende haben in den Städten nur Wahlrecht, wenn sie mit Hauptwohnsitz gemeldet sind. Von der Stadt Weimar erhalten sie bei dieser Anmeldung 150 Euro. Die Studenten vermeiden so die Zweitwohnsteuer. (wk)