Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 24. Juni 2004
Städtedreieck gründet Arbeitsgemeinschaft
Die Städte Erfurt, Weimar und Jena sowie der Kreis Weimarer Land sollen eine kommunale Arbeitsgemeinschaft
werden. Dazu haben gestern die Oberbürgermeister der drei Städte und der Landrat des Weimarer Landes einen Kooperationsvertrag geschlossen. Eine Vernetzung soll dabei sowohl bei Kultur und Tourismus als auch in den Bereichen Wirtschaft, Struktur und Verkehr stattfinden, sagte Landrat Hans-Hellmut Münchberg bei der Unterzeichnung der Gründungsurkunde in Erfurt. Es müsse über den Tellerrand geschaut werden, betonte er.
Ministerpräsident Dieter Althaus äußerte die Hoffnung, daß diese Wachstumsregion auch ins weitere Umfeld ausstrahlen werde. Gegenüber Radio LOTTE erklärte Althaus, man solle in dem Zusammenhang den künftigen Landesentwicklungsplan nicht überbewerten. Dieser habe nur eine koordinierende Funktion. Entwicklungsimpulse hingegen gingen nicht von Städten, sondern von Regionen aus.
Weimars Oberbürgermeister Volkhardt Germer verwies gegenüber Radio LOTTE auf schon bestehende gemeinsame Aktivitäten im Kultur- und Tourismus-Sektor. Auch würde der Verkehrsverbund durch das Regionalticket schon sehr gut funktionieren. Jetzt käme es darauf an, eine größere Verwaltungsgemeinschaft zu schaffen, in der die einen auch Aufgaben anderer übernehmen, so Germer.
(mh/wk)
Die Konferenz Thüringer Studentenschaften KTS hat jetzt den Beschluß der Hochschulrektorenkonferenz kritisiert, nach dem Studiengebühren gutgeheißen werden. In Flugblättern und Broschüren will die KTS nun darüber informieren, was die Zustimmung der Hochschulrektoren zu Studiengebühren von 500 Euro pro Semester bedeutet. Laut KTS sind Studiengebühren immer Hürden für sozial schwächer gestellte Menschen. Außerdem könnten dadurch die Finanzprobleme der Hochschulen nicht gelöst werden. Die Konferenz Thüringer Studentenschaften will nun bundesweit versuchen, Rektoren und vertreter der Politik gegen Studiengebühren zu mobilisieren. (jm)
An der Bauhaus-Uni ist der neue Studentenkonvent zusammengetreten. Das oberste Gremium der studentischen Selbstverwaltung war vor wenigen Wochen gewählt worden. Die stimmberechtigten Delegierten der Fachschaftsräte wählten jetzt auch den neuen Vorstand. Nun sind noch die beratenden Mitglieder der neuen Legislatur zu wählen. Die Wahlbeteiligung der Studenten hatte nach den Protesten im Winter und Frühling einen Rekordwert erreicht. (wk)
Delegation aus Shanghai besucht Weimar
Eine Delegation aus Shanghai besucht ab heute Weimar. Im Rahmen des Freundschaftsvertrages mit dem Shanghaier District Jiading wollen chinesische Lokalpolitiker die Goethestadt kennenlernen. Sie werden sich in das Goldene Buch der Stadt eintragen. Den chinesischen Besuchern wird das Programm vorgestellt, mit dem sich Weimar ab Ende September im chinesischen Anting präsentieren will. Anting ist eine neue Stadt vor den Toren Shanghais, die nach deutschem Klein-Stadt-Vorbild projektiert wurde. Daran waren auch Weimarer Architekturbüros beteiligt. Die neue Stadt in China hatte sich im vergangenen Herbst in Weimar vorgestellt.
(jm/wk)
Zehn Jahre "apropos architekturen"
Die thüringenweite Veranstaltung "apropos architektouren" wird ab morgen zum zehnten Mal stattfinden. Die zentrale Eröffnung ist in der Weimarer Marktpassage. Am Wochenende können die Bürger im Freistaat über 80 zeitgemäße und qualitativ hochwertige Bauten in 35 Städten und Gemeinden besichtigen. Außerdem werden Gespräche und Beratungen zu individuellem Bauen angeboten. Schwerpunkt in Weimar ist das "Neue Bauen am Horn", wo Landschafts- und Innenarchitekten über ihre Arbeit informieren. Die Reihe "architektouren" wird jährlich von der Architektenkammer Thüringen organisiert.
(wk)
Erfurts Oberbürgermeister Ruge(CDU) hat sich dafür ausgesprochen, den Flughafen der Landeshauptstadt künftig "Erfurt-Weimar" zu nennen. Dies wäre ein gutes Zeichen auf dem Weg zu einer Kernregion Mittelthüringen, sagte Ruge gegenüber Radio LOTTE. Man müsse sich zusammen als d a s Oberzentrum Thüringens begreifen, so Ruge. (mh)
Zum letzten Rededuell vor der Kommunalwahl waren heute die Spitzenkandidaten von CDU und bürgerbündnis weimarwerk, Stephan Illert und Jürgen Schremb bei Radio LOTTE. Wie schon gestern bei den Spitzenkandidaten von SPD und PDS waren zu wesentlichen Fragen der Stadtpolitik kaum Unterschiede bei den Standpunkten erkennbar. Beide Kandidaten setzen auf Verbesserung des wirtschaftlichen Klimas in Weimar. Weimar könne nicht nur aus Kultur bestehen, betonte Schremb vom weimarwerk. Er sprach sich für eine zentrale Stabstelle für Wirtschaftsförderung in Weimar aus, wie es sie in anderen Städten gäbe. CDU-Kandidat Illert will das Produkt Weimar für Investoren besser vermarktet wissen. Die Kulturstadt-GmbH sei ein guter Ansatz, müsse aber gestärkt werden, so Illert. Differenzen waren eher in der gegenseitigen Wertung zu erfahren. So definierte weimar-werk-Chef Schremb die Buchstaben CDU für Weimar als Chaos Durch Uns. (wk)
Weimar muß seine Stadtpolitik jenseits der Parteien machen. Diese Auffassung vertritt der zweite Vorsitzende des Bürgerbündnisses "weimarwerk", Hellmut Seemann. Auf der abschließenden Wahlkampfveranstaltung des Bündnisses gestern abend sagte Seeman wörtlich: "Thüringens politische Parteien sind nicht die richtige Medizin für Weimar." Die Landespolitik wisse ohnehin nicht, was sie an Weimar habe, so Seemann weiter. Zu politischen Bündnissen nach der Stadtratswahl am Sonntag machte Seemann keine direkte Aussage. Mit wem das "weimarwerk" im Stadtrat zusammen arbeiten werde, sei völlig offen. (mh)
Ein oberer Gutachterausschuß zur Grundstücksbewertung für Thüringen ist gestern in Erfurt berufen worden. Das wurde aus dem Innenministerium mitgeteilt. Das Gremium besteht aus unabhängigen Sachverständigen und erarbeitet unter anderem den Grundstücksbericht für das ganze Bundesland. Der Ausschuß erstattet aber auch Gutachten für Gerichte und Behörden. Er gibt dazu Wertermittlungsempfehlungen für die Gutachterausschüsse der kreisfreien Städte und Landkreise und erstellt landesweite Übersichten und Analysen zu Grundstücksfragen. (jm)