Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 23. Juni 2004
Bei den amtlichen Endergebnissen der Landtagswahl wird es keine Veränderungen gegenüber den bisherigen vorläufigen Zahlen geben, weiß die Thüringer Allgemeine zu berichten. Das Endergebnis, das morgen erscheint, bestätige die prozentualen Ergebnisse. Obwohl die CDU um acht Prozentpunkte abrutschte, schaffte sie durch fehlende sieben-tausend Wähler bei den Grünen doch wieder die absolute Mehrheit im Landtag, faßt die Zeitung noch einmal zusammen. Die Grünen, die ihr Ergebnis gegenüber 1999 mehr als verdoppeln konnten, hatten den Einzug in den Landtag knapp verfehlt. Am Sonntag wollen sie bei der Kommunalwahl neben Jena und Weimar in sechs weitere Stadtparlamente und in vier Kreistage einziehen. (wk)
Ein Themenkongress zu "Kultur und Herrschaft" wird im September in der neuen Weimarhalle stattfinden. Veranstaltet wird er von der Weimarer Tourismus-Service-Gesellschaft cwt und der Evangelischen Akademie Thüringen. Kulturwissenschaftler und Journalisten sollen jeweils einen Herrscher beziehungsweise Machthaber und einen Künstler der jeweiligen Epoche differenziert darstellen. Gedacht ist unter anderem an Goethe und Carl-August, Hitler und Leni Riefenstahl sowie Ulbricht und Berthold Brecht. So sollen Macht und Geist einander gegenübergestellt werden. (jm)
Die "Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau Dora" wird historische Dokumentarfilmaufnahmen aus den USA ankaufen. Die Filme zeigen den Einmarsch amerikanischer Truppen in Nordhausen am 11. April 1945. sie dienten unter anderem als Beweisstücke in den Nürnberger Prozessen gegen die Nazi-Kriegsverbrecher. Sie wurden bisher nicht veröffentlicht. Dargestellt werden unter anterem die unterirdischen Raketenfabriken der Nazis und das KZ Mittelbau Dora. Die Filme sollen im nächsten Jahr zum 60. Jahrestag der Befreiung des KZ Dora erstmals öffentlich gezeigt werden. Der Ankauf der Filme wird durch Lottomittel aus dem Thüringer Wissenschaftsministerium ermöglicht. (jm)
Der Förder- und Freundeskreis des Deutschen Nationaltheaters und die Staatskapelle Weimar erhalten Lotto-Mittel in Höhe von 6000 Euro. Das Geld soll für Komposition und Bühnenbild des Theaterstücks "Level 13" von Alexander Schmidt verwendet werden. Das Stück soll Anfang September im neuen Theater in Erfurt uraufgeführt werden. Premiere für Weimar ist am 23. September im E-Werk. (jm)
Kommunalwahlkampf geht zu Ende
Der Kommunalwahlkampf für Weimar geht morgen zu Ende. Einem vorletzten Rededuell bei Radio LOTTE haben sich heute die Spitzenkandidaten der SPD, Stefan Wolf, und Dirk Möller von der PDS gestellt. In wesentlichen Fragen der Stadtpolitik waren kaum unterschiedliche Standpunkte zu erkennen. Beide Kandidaten sind davon überzeugt, daß Weimar seinen kreisfreien Status behalten müsse. Bei Überlegungen zum Abbau von Verwaltungsaufwand müssen größere Regionen, wie zum Beispiel Erfurt, Weimar, Jena als Verwaltungseinheit gedacht werden. Kategorien, wie Ober- oder Mittelzentren, gehören der Vergangenheit an, nur die Landesregierung halte noch daran fest, betonte der SPD-Kandidat Wolf. PDS-Kandidat Möller betonte, daß es im Stadtrat eine andere politische Zusammensezung brauche als im Landtag um genügend Druck auf die Regierung machen zu können.
Zu einem letzten Rededuell treffen morgen Stephan Illert von der CDU und Norbert Schremb vom Bürgerbündnis weimarwerk bei Radio LOTTE zusammen.
(wk)
Ministerpräsident Dieter Althaus ruft die Thüringer dazu auf, am kommenden Sonntag von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Welche Mehrheitsverhältnisse künftig in den Gemeinde- und Stadträten sowie in den Kreistagen herrschen, darf niemandem egal sein, so Althaus. Er verweist darauf, daß die Kommunen in Thüringen größere Gestaltungsspielräume haben, als in den meisten anderen Ländern. Deshalb sei es nicht unwichtig, wer dort das Sagen habe, so der Ministerpräsident. Auch der Gemeinde- und Städtebund Thüringen ruft zur Teilnahme an den Kommunalwahlen auf. Keine Wahl des Jahres 2004 beträfe die Bürgerinnen und Bürger so unmittelbar, wie die Kommunalwahlen, stellt der Präsident des Bundes, Michael Pabst, fest. "Diejenigen, die zur Wahl gehen, werden sich wundern, wieviel bekannte Namen auf der Liste stehen", heißt es im Wahlaufruf des Städtebundes. "Ein Aufwand, von etwa zwei Minuten, der mehrere Jahre wirkt", so wörtlich im Text. (wk)
Das kino mon ami hat seine alljährliche Filmreihe "architektouren" der Metropole Shanghai gewidmet. Zusammen mit der Architektenkammer Thüringen werden ab morgen dazu drei chinesische Filme im Original mit Untertiteln gezeigt. Das Thema begründet das Kino mit der Partnerschaft zwischen Weimar und der neuen chinesischen Stadt Anting vor den Toren Shanghais in der Region Jiading. Eine Delegation aus Shanghei wird morgen Weimar besuchen. (wk)
Auch die Bauhaus-Universität beteiligt sich am Bundeswettbewerb "Entente Florale". Im Verlauf des Sommers sollen dazu zwölf Kunstprojekte im öffentlichen Raum Weimars installiert werden. Gestaltet werden sie von Studenten des Studienganges "Kunst im öffentlichen Raum und neue künstlerische Strategien". Das erste Projekt ist gestern in der Asbachstraße enthüllt worden. Zwischen den Bäumen der Straße wurden zwei Meter hohe Stoffbahnen in halbtransparenter Farbe in Rahmen gespannt. So soll nach dem Willen der Schöpferin, einer Studentin aus Spanien, die Wahrnehmung der Passanten verändert werden. (jm-mg)
PDS würde von geringer Wahlbeteiligung profitieren
Von einer geringen Beteiligung bei den Kommunalwahlen würde vor allem die PDS profitieren. Das stellt eine Analyse fest, die der TLZ vorliegt. Danach hätten Wahlexperten für den Ausgang der Kommunalwahlen Varianten im Verhältnis zur Wahlbeteiligung durchgerechnet. Es wird von der Annahme ausgegangen, daß die PDS, wie zu den Landtagswahlen, wieder ihr gesamtes Wählerpotenzial ausschöpft. Bei einem Rückgang der Wahlbeteiligung auf 40 Prozent würde die CDU in Weimar über zwei Prozentpunkte verlieren, so daß es in der Stadt zwischen CDU und PDS zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen käme. Bei nur 35 Prozent Wahlbeteiligung erhielte die CDU nur noch 31 Prozent der Stimmen. Die PDS wäre dann mit 37 Prozent stärkste Fraktion im Weimarer Stadtrat.
(wk)
Nur wenig Partei-Kandidaten zu den Bürgermeisterwahlen
Neben den Wahlen zu den Kommunalparlamenten werden am Sonntag auch viele Ortsbürgermeister direkt gewählt. Die etablierten Parteien spielen dabei nur eine untergeordnete Rolle. Im Weimarer Land sind 76 der 99 Bürgermeister-Kandidaten parteilos. Für die CDU treten 18 Kandidaten an, für die SPD nur drei und für die PDS und die FDP jeweils ein Bewerber.
Gewählt wird im Weimarer Land in 74 Gemeinden. 59 Ortsbürgermeister wollen im Amt bleiben. Nur 14 von ihnen treffen auf Gegenkandidaten. Neue Gesichter wird es in 15 Gemeinden geben, weil sich die amtierenden Bürgermeister nicht mehr zur Wahl stellen.
(wk)