Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 31. August 2006
Der Präsident des Internationalen Buchenwald-Komitees, Bertrand Herz, ist bereit, sich mit Hermann Schäfer zu treffen. Um das Gespräch hat Schäfer als Bundesbeauftragter im Stiftungsrat des Buchenwald-Komitees gebeten. Es soll in der zweiten Septemberhälfte in Paris stattfinden. Vom Ausgang des Gesprächs will Herz abhängig machen, ob er eine Entschuldigung von Schäfer annehmen kann. Schäfers bisherige Versuche, sich zu entschuldigen, hätten daß Vertrauensverhältnis nicht wieder herstellen können, heißt es vom Stiftungsrat. Der Komiteepräsident empfinde es besorgniserregend, daß Schäfer seine die Opfer mißachtende Rede damit entschuldige, er sei kein Spezialist für das KZ Buchenwald, und er hätte anders geredet, wenn er gewusst hätte, daß Überlebende im Saal waren. - Hermann Schäfer hatte vor dem Gedächtnis-Buchenwald-Konzert anstatt über die Buchenwald-Opfer über die deutschen Opfer von Flucht und Vertreibung geredet. Bertrand Herz hatte das als einen schwerwiegenden und noch nie dagewesenen Missbrauch einer Gedenkveranstaltung für KZ-Opfer gewertet. Die SPD im Bundestag fordert inzwischen den Rücktritt Schäfers von seinem Posten des Vize-Bundesbauftragten für Kultur und Medien. (wk)
Die Stadtverwaltung hat gestern die Bau-Planung des Kirschbergareals vorgestellt. An der öffentlichen Informationsveranstaltung haben 18 interessierte Bürger teilgenommen. Bebaut werden soll der Bereich des früheren Krankenhauses und des ehemaligen Siechenhauses an der Ecke Friedrich-Ebert-Rosenthalstraße. Auf dem Krankenhaus-Grundstück entsteht aus Teilen des Altbaus und einem Neubau die neue Polizei-Inspektion Weimar. Das Kaiserslautener Planungsbüro hat dazu seine Vorstellungen erläutert. Die Gebäude sollen dreigeschossig sein, die Grünflächen entlang der Rosenthalstraße und zur Ilm hin bleiben und die Zufahrt gegenüber der Tiefgarageneinfahrt des Atrium entstehen. Der Umzug der Polizei von der Ossietzkystraße in die neuen Gebäude ist für Ende 2007 vorgesehen. (wk)
Die beiden aus der psychiatrischen Klinik Mühlhausen geflohenen Straftäter sind nach Hinweisen aus der Bevölkerung wieder gefaßt worden. Das hat die Polizei mitgeteilt. Derzeit werde ermittelt, ob die Männer bei ihrer Flucht Helfer hatten, heißt es. Außerdem interessiere die Ermittler, was die beiden für ihre weitere Flucht geplant hatten und wie sich die Flucht aus der Klinik genau abgespielt hat. - Unterdessen hat die Opposition im Thüringer Landtag eine Sondersitzung des Justizausschusses gefordert. Die Fraktion der Linkspartei sprach von einer Sicherheitspanne, die nicht passieren dürfe. Auch die SPD-Fraktion will die Ursachen für die Flucht aufgeklärt wissen. - Die Entflohenen sind wegen schwerer Straftaten verurteilt. (wk)
Die Weimarer Beratungsstelle des Thüringer Arbeitslosenverbandes erhält heute Geld aus Lottomitteln. Sozial-Staatssekretär und CDU-Kreisvorsitzender Stephan Illert überbringt einen Bescheid über 2.900 Euro. Für das Geld soll Computer- und Kopiertechnik angeschafft werden. Der Thüringer Arbeitslosenverband betreut seit 1991 Arbeitslose und sozial Benachteilgte. (wk)
Der Erfurter Hauptbahnhof wird vom Samstag 21.00 Uhr bis Sonntag 9.00 Uhr voll gesperrt. Züge, die in dieser Zeit Erfurt erreichen sollen, enden auf vorgelegenen Bahnhöfen und werden durch Busse ersetzt. Für Durchreisende fahren zwischen Weimar und Gotha Busse im Direktverkehr. Von diesen Städten fahren auch Busse direkt nach Erfurt und zurück. Außerdem pendeln Busse im Nahverkehr zwischen Erfurt Hauptbahnhof und Erfurt Ost, Erfurt Nord und Arnstadt. Als Grund der Sperrung werden weitere Arbeiten an Oberleitung und Signalen zur technischen Einbindung aller Gleise angegeben. (wk)
Arbeitslosenzahlen in Weimar leicht gesunken
In Weimar sind zum Ende August noch immer über 5-tausend Menschen arbeitslos gemeldet. Das geht aus dem soeben veröffentlicheten Arbeitsmarktbericht hervor. Die Arbeitslosen-Quote wird für den abgelaufenen Monat mit 15,6 Prozent angegeben. Das sind 1,5 Prozent weniger als vor vier Wochen. Im Weimarer Land ist die Quote um 0,2 Prozent gestiegen. Für ganz Thüringen wird eine Senkung der Arbeitslosigkeit von 1,3 Prozent gegenüber dem Vormonat vermeldet. Die Quote für ganz Deutschland blieb gegenüber dem Vormonat unverändert bei 10,5 Prozent.
(wk)
Die Gaspreise sollen in Thüringen ab dem 1. November steigen. Sie werden aber nicht so stark angehoben wie beabsichtigt. Das hat jetzt "Eon-Thüringen" angekündigt. Nach Angaben des Energieversorgers reichen die von der Bundesnetzagentur gekürzten Durchleitungsgebühren nicht aus, um einen weiteren Preisanstieg aufzufangen. Die Regulierungsbehörde hat dem Energiekonzern die beantragten höheren Netzkosten für Gasdurchleitungen um 9,5 Prozent gekürzt. Auch die Netzentgelte für den Strom wurden der Thüringer Eon gekürzt. Auch hier würden die 14 Prozent Absenkung lediglich dämpfend auf die angekündigten Preiserhöhungen zum 1. Januar wirken, heißt es. Wahrscheinlich aber deutlicher als beim Gas. (wk)
Tausend Schüler weniger im Weimarer Schulamtsbezirk
Im heute beginnenden Schuljahr werden in Weimar und im Landkreis rund 1.000 Schüler weniger unterrichtet als im Vorjahr. In ganz Thüringen ist die Schülerzahl um 15-tausend gesunken. 16 Schulen sind deshalb im Freistaat geschlossen oder zusammengelegt worden. In Weimar hat das Sophien- mit dem Fallersleben-Gymnasium fusioniert. Die neue Oberschule wird die bisherigen Spezialangebote der beiden Schulen als Humboldt-Gymnasium in Weimar-West fortführen. Im Gebäude des ehemaligen Sophiengymnasiums am Rathenauplatz werden jetzt die Berufsschüler für Wirtschaft und Ernährung unterrichtet. Die Parkschule aus der Belvederer Allee ist in die aufwendig restaurierte Eckermannschule gezogen und wird dort auch weiter Park-Regelschule heißen. Das Gebäude in der Belvederer Allee hat die "thuringian international school", bezogen. -
Die Erstklässler werden in am Samstag eingeschult. Dann werden in Weimar gegen den Thüringer Durchschnitt 184 Kinder mehr in Grundschulen sein als im vergangenen Schuljahr.
(wk)
Till Hafner legt Stadtratsmandat nieder
Der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Weimarer Stadtrat, Till Hafner, hat heute sein Stadtratsmandat niedergelegt. Er tritt ab kommender Woche eine Stelle in der Stadtverwaltung an und mußte deshalb sein Engagement im Stadtparlament aufgeben, so die Vorschrift. Hafner wird der Referent für Existenzgründungen in der neuen Stabstelle Wirtschaftsförderung. Er hatte sich für die Stelle aufgrund einer Ausschreibung beworben. Neue Fraktionschefin der Weimarer Grünen ist die Kulturmanagerin und Stadträtin Katja Schäfer. Als neues Fraktionsmitglied rückt der Gynäkologe Hans-Joachim Heuzeroth nach.
(wk)