Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 28. November 2006
Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus ist seit gestern Mitglied im sieben-köpfigen Präsidium der CDU Deutschlands. Er wurde von rund 74 Prozent der Delegierten des derzeitigen CDU-Parteitages in Dresden gewählt. Den Stuhl im Präsidium hat für ihn die Thüringer Landtagspräsidentin Dagmar Schipanski frei gemacht, die einen Platz im vier mal so großen Vorstand eingenommen hat. Den wiederum machte der frühere Ministerpräsident Thüringens Bernhard Vogel für sie frei, der sich gestern aus allen Gremien der Bundes-CDU verabschiedete. (wk)
Gegen die jüngste Windrad-Entscheidung des Landesverwaltungsamtes Weimar will die Betrieberfirma nun klagen. Die Behörde hat ihre vor einem Jahr erteilte Baugenehmigung für die Windkraftanlage in der Nähe der Wartburg Ende der letzten Woche widerrufen. Die über 140-meter-hohen Rotoren würden das Landschaftsbild "grob unangemessen" beeinträchtigen, hieß es jetzt von dem Landesamt in Weimar. Zuvor war deshalb bereits in Meiningen ein Baustopp verhängt worden, gegen den die Windrad-Baufirma vor dem Oberverwaltungsgericht in Weimarer Beschwerde eingelegt hatte. Die Vorverhandlung dazu war an der Suche nach einer einvernehmlichen Lösung gescheitert. In dem noch ausstehenden Hauptverfahren und in der jetzigen Klage gegen das Landesverwaltungsamt will die Firma mit einem wissenschaftlichen Gutachten beweisen, daß die Windräder das Landschaftsbild nicht stören. - Gegner der Anlagen vor der Wartburg befürchten, daß die Unesco deswegen das Thüringer Wahrzeichen von der Welt-Kulturerbe-Liste streichen könnte. (wk)
Das Weimarer D.A.S-Jugendtheater hat in den letzten Wochen rund 1.200 Zuschauer außerhalb seiner Spielstätte erreicht. Damit sei am Wochenende ein erfolgreicher Gastspielherbst zu Ende gegangen, heißt es von der Truppe. Unterwegs war sie in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Thüringen. Gespielt wurde das aktuelle Jugendstück "Klamms Krieg". Die Einladungen erfolgten wegen des Vorjahreserfolges mit Schillers "Räuber". (wk)
Der Thüringer Bürgerbeauftragte Karsten Wilsdorf hält heute seinen diesjährigen Sprechtag im Weimarer Rathaus. Er nimmt Beschwerden oder Anfragen über Landesbehörden und zu deren Arbeitsweisen entgegen. Bei Konflikten der Bürger mit Behörden des Freistaates soll Wilsdorf als Vertrauensmann vermitteln. Er arbeitet unabhängig von Landesregierung und Parlament, kann Auskünfte und Stellungnahmen verlangen und hat das Recht auf Akteneinsicht. Außer an seinen Sprechtagen in Städten und Gemeinden kann der Thüringer Bürgerbeauftragte auch jederzeit an seinem Dienstsitz in Erfurt gefragt werden. (wk)
Weimars Grünen-Stadtrat Roberto Kobelt ist in den Landesvorstand der Grünen gewählt worden. Dabei setzte er sich gegen Olaf Müller aus Jena und Richard Janus aus Eisenach durch. Kobelt will sich vor allem für erneuerbare Energien einsetzen. Mit einer solch eigenen Stromproduktion könnte sich Thüringen schon in zwanzig Jahren von den großen Stromkonzernen unabhängig machen, so Kobelt in seiner Rede auf der Landesdelegiertenkonferenz in Erfurt. - Zusammen mit Till Hafner stellt der Weimarer Kreisverband jetzt zwei Mitglieder des Landesverbandes. (wk)
Ab dem 10. Dezember halten alle InterCity-Expreßzüge auf der Weimarer Strecke auch in der Kulturstadt. Das geht aus dem ab dann gültigen Winterfahrplan der Deutschen Bahn hervor. Danach kann man stündlich mit dem ICE nach Dresden, Erfurt, Frankfurt und Leipzig reisen. Außerdem sollen sich die Fahrzeiten weiter verkürzen. So ist man nach dem neuen Fahrplan mit dem InterCity in zwei-einhalb Stunden in Frankfurt. Nach Berlin bleibt die Bahn noch vier Minuten darunter und nach Dresden braucht sie nur noch gut zwei Stunden. Möglich würden die Fahrzeiten, weil jetzt neue und ausgebaute Strecken befahren werden können, heißt es von der Bahn. (wk)
Weimar aus "T-City-Städtewettbewerb" ausgeschieden
Beim sogenannten "T-City-Städtewettbewerb" der Deutschen Telekom ist Weimar jetzt ausgeschieden. Wie jetzt bekannt wurde, hat dies das Unternehmen der Stadt am gestrigen Abend mitgeteilt. Von 52 deutschen Bewerber-Städten sind zehn für die nächste Runde des Wettbewerbs ausgewählt worden. Weimar war nicht dabei. Die Entscheidung sei der unabhängigen Jury angesichts der Qualität der Bewerbung nicht leicht gefallen, heißt es in der Absage. In den nächsten Tagen gehe der Stadt ein Dankschreiben und eine Teilnehmerurkunde zu, heißt es weiter. -
Die Teilnahme an dem Wettbewerb war von der CDU-Mittelstandsvereinigung Weimars angeregt worden. Die Telekom hatte Städte aufgerufen, Projektideen zur modernen Stadt-Kommunikation zu entwickeln. Der Gewinnerstadt will das Unternehmen für 35 Millionen Euro ein breitbandiges Mobil- und Festnetz einrichten und über fünf Jahre die Umsetzung der im Wettbewerb eingereichten Ideen bezahlen.
(wk)
Musiker aus ganz Deutschland spielen für Erhalt Thüringer Orchester
Ein Riesen-Solidaritätsorchester samt Chor spielt heute abend in Erfurt Beethovens Neunte Sinfonie. Etwa 280 Musiker, Solisten und Chorsänger aus ganz Deutschland engagieren sich damit für den Erhalt der Thüringer Orchester und Theater. An der Aufführung in der neuen Oper sind Künstler von 21 Orchestern aus 19 Städten von Köln bis Dresden und von Kiel bis München beteiligt. Darunter sind Mitglieder fast aller Thüringer Orchester einschließlich der Weimarer Staatskapelle und des Opernchores des DNT. Die Leitung hat der Chefdirigent der Brandenburger Symphoniker Michael Helmrath. Veranstalter ist die Deutsche Orchestervereinigung. Der Eintritt ist frei. -
Das Konzert richtet sich gegen die Sparpläne des Landes Thüringen, das von 2009 an seine Förderung von jährlich 60 auf 50 Millionen Euro kürzen will. Das könnte das Aus für mehrere Orchester und Theater bedeuten.
(wk)
Bauhaus-Uni erhält Geld für Forschungsvorhaben
Die Weimarer Bauhaus-Universität ist heute für ein Forschungsvorhaben der Bauingenieure mit rund 380-tausend Euro vom Land Thüringen bedacht worden. Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz überbrachte den Zuwendungsbescheid persönlich. Das Geld soll die Forschung zu kunststoffverstärkten Holztragwerken befördern. Gemeinsam mit einem auf Denkmalsanierung spezialisierten Bauunternehmen soll untersucht werden, wie Konstruktionen aus holzfaserverstärktem Kunststoff tragfähig gemacht werden können. Als Vorteile solcher Materialien gelten geringeres Gewicht und Korrosionsfreiheit. -
Vom Bund wird an der Bauhaus-Uni das Forschungsprogramm "Zukunft Bau" gefördert. Knapp 300-tausend Euro werden für ein Forschungsthema auf dem Gebiet der Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen bezahlt.
(wk)