Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 21. November 2006
Thüringens Hochschulen erhalten bis zum Jahr 2010 rund 15 Millionen Euro zusätzlich vom Bund. Das hat jetzt das Kultusministerium nach der Einigung von Bund und Ländern zum neuen Hochschulpakt mitgeteilt. Darin sind für das gesamte Bundesgebiet 565 Millionen zusätzliche Hochschulgelder beschlossen worden. Die 15 Millionen Euro für Thüringen sollen eingesetzt werden, um in anderen Bundesländern verstärkt für ein Studium im Freistaat zu werben . Nach Prognosen wird die Zahl der Thüringer Studienanfänger wegen des Geburtenknicks Anfang der 1990er Jahre von derzeit rund 9.300 auf etwa 7.500 im Jahr 2010 sinken. (wk)
Ein tödlicher Lkw-Unfall hat sich gestern auf der Autobahn im Bereich der Anschlußstelle Apolda ereignet. Dabei befuhren zwei Lastzüge vom Typ MAN hintereinander die Autobahn in Richtung Dresden. Wie die Polizei gestern Mittag mitteilte, fuhr der hintere der beiden Lastzüge ungebremst auf den sehr langsam vorausfahrenden Lkw auf. Durch die Wucht des Aufparalls wurde das Führerhaus völlig zerstört und der Fahrer eingeklemmt. Der 53-jährige verstarb noch an der Unfallstelle. Der Fahrer des anderen Lastzuges blieb unverletzt. Die Polizei vermutet, daß der Fahrer des aufgefahrenen Lasters übermüdet war. (jm)
Im Apoldaer Kunsthaus wird heute der 15-tausendste Besucher der Camille-Claudel-Ausstellung erwartet. Sie ist seit dem 10. September geöffnet. Wie vom veranstaltenden Kunstverein "Apolda Avantgarde" mitgeteilt wird, sei die Ausstellung auf eine außerordentlich gute Resonanz in ganz Deutschland gestoßen. Viele Besucher kämen auch aus Frankreich, Schweden, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden nach Apolda. Mit 62 Skulpturen und acht Zeichnungen der französischen Bildhauerin gilt die Apoldaer Ausstellung als die erste umfassende Präsentation von Werken Camille Claudels. Die Mitarbeiterin und Geliebte des Bildhauers Auguste Rodin war erst vor zwanzig Jahren als Künstlerin wieder entdeckt worden. Ihre Arbeiten sind noch bis zum 26. Dezember in Apolda zu sehen. (wk)
Im Weimarer Land ist gestern die wegen der Pferdeseuche verhängte Quarantäne für neun Höfe aufgehoben worden. Wie in der Presse mitgeteilt wird, haben sich die untersuchten Blutproben der möglicherweise durch Kontakt zu erkrankten Tieren infizierten Pferde als negativ erwiesen. Gesperrt bleiben noch der zuerst von der Krankheit befallene Reiterhof in Hohenfelden und die zwei anderen Betriebe, in denen Tiere erkrankt waren. Dort wird noch die Auswertung der zweiten Blutprobe erwartet. Insgesamt mußten 13 von der Seuche befallenen Tiere getötet worden. Ein Pferd war zuvor daran verendet. (wk)
Der Dirigent und Pianist Daniel Barenboim wird erneut für seine Verdienste um die Aussöhnung zwischen Israelis und Palästinensern ausgezeichnet. Er ist gestern für den hessischen Friedenspreis nominiert worden. Die Jury würdigte vor allem seine Gründung des West-Eastern-Divan-Orchesters. Das hatte Barenboim 1999 in Weimar mit jungen arabischen und israelischen Musikern ins Leben gerufen. Das Orchester tritt inzwischen in der ganzen Welt auf. In Weimar war es zum diesjährigen Kunstfest zu Gast und Wochen vorher ausverkauft. Für sein Engagement wurde Barenboim bereits mit dem Friedenspreis der Korn und Gerstenmann-Stiftung, der Buber-Rosenzweig-Medaille und dem Wolf-Preis ausgezeichnet. (wk)
Landesregierung finanziert mobit-Projekte
Die Thüringer Landesregierung finanziert künftig Modellprojekte der mobilen Beratungsstelle gegen Rechtsextremismus "mobit". Dafür werden im nächsten Jahr insgesamt 40 Tausend Euro aus dem Landeshaushalt zur Verfügung gestellt. Drei Viertel davon kommen aus dem Innenministerium, der Rest aus dem Sozialministerium.
Thüringen hatte sich als einziges Bundesland geweigert, die für die Bundesförderung notwendigen 20 Prozent Ko-Finanzierung freizugeben. Das wären 55-tausend Euro gewesen, so mobit-Mitarbeiter Uwe Schubert. Innenminister Karl Heinz Gasser wies heute darauf hin, daß der Freistaat mobit nicht als Einrichtung mitfinanziere. Es gehe um Landesprojekte, an denen zudem der Bund nicht beteiligt sei.
(mh/wk)
Das Weimarer Thüringenkolleg wird nach seinem 15.jährigen noch mindestens zwei Geburtstage feiern können. Das sagte Kultusminister Jens Goebel gegenüber RadioLOTTE Weimar. Solange seien die noch einmal zugelassenen Schüler dort schließlich in der Ausbildung, so Goebel. Derzeit würden aber die gesamten Strukturen des zweiten Bildungsweges in Thüringen darauf geprüft, ob sie noch zeitgemäß seien. Dabei stehe außer Frage, daß auch weiterhin Kollegplätze angeboten werden. Wo und wieviel das sein werden, könnte in den nächsten Wochen aus der Vorlage einer Arbeitsgruppe erkennbar werden, so Goebel weiter. Möglich sei, ein Abendgymnasium, wie in anderen Ländern üblich, auch für Thüringen einzurichten. Das könnte dann von den Volkshochschulen organisiert werden. - Am Weimarer Thüringenkolleg können Erwachsene ihr Abitur nachmachen. Eine zweites Kolleg gibt es in Ilmenau. Noch im Mai sagte Ministerpräsident Dieter Althaus gegenüber RadioLOTTE Weimar, daß es eine Zerschlagung der Einrichtungen nicht geben werde. Eine Entscheidung über die Zukunft des Thüringenkollegs habe "keine Eile", so Althaus im Mai. (wk)
Gelmeroda will "Neufert-Box" weghaben
Gelmeroda will die sogenannte Neufert-Box aus seinem Ort weghaben. Das jedenfalls sagte Ortsbürgermeister Falko Weyde gegenüber RadioLOTTE Weimar. Der "blaue Würfel" sollte nur fünf Jahre dort stehen, so Weyde, jetzt seien es bereits sieben. Er sei von den Einwohnern von Anfang an nicht gewollt worden. Es finde auch schon lange nichts mehr dort statt, so Weyde. - Am Donnerstag steht das Thema auf der Tagesordnung der Einwohnerversammlung von Gelmeroda. Wie aus der Weimarer Stadtverwaltung zu erfahren war, ist der Leiter des Bauaufsichtsamtes vor Ort, um über den rechtlichen Hintergrund aufzuklären. -
Die "Neufert-Box" war im Kulturstadtjahr 1999 zu Ehren des 100ten Geburtstags des Bauhaus-Architekten Ernst Neufert neben seinem Haus in Gelmeroda entstanden. Sie wurde von der Neufert-Stiftung als Raum für Ausstellungen, Seminare, Konzerte, und Festivitäten zur Miete angeboten. Wie die Stiftung mitteilt, würden derzeit neue Möglichkeiten der Nutzung zusammen mit dem Neufert-Haus überlegt. Dazu seien auch Bauanträge gestellt.
(wk)
"Friend 'n Fellow" begleitet Comeback von Profiboxer Schulz
Das Weimarer Duo "Friend 'n Fellow" begleitet am kommenden Samstag das Comeback des Profiboxers Axel Schulz. Im Gerry Weber Stadion im westfälischen Halle werden Sängerin Constanze Friend und Gitarrist Thomas Fellow die Einmarschhymne von Schulz spielen. Dabei handelt es sich um eine Coverversion von "Light My Fire". Schulz sagte, die Lieder von "Friend 'n Fellow" würden beruhigend wirken und ihn "von unten nach oben" ziehen. Anlässlich des Boxkampfes veröffentlicht Axel Schulz auch ein Album mit Songs des Duos. Es trägt den Titel "My Best Of Friend 'n Fellow".
Der Auftritt des Duos und der anschließende Boxkampf von Axel Schulz gegen den US-Amerikaner Brian Minto werden vom Fernsehsender RTL live übertragen.
(mh)