Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 29. November 2006
Weimars Sportler sollen einen Kunstrasenplatz erhalten. Das wurde gestern aus der Stadtverwaltung mitgeteilt. Weimars Baudezernent Christoph Schwind stellte gestern ein beschlußfähiges Konzept in Aussicht, daß er bis 2007 vorlegen will. Wo genau der Kunstrasenplatz geschaffen werden soll, sagte der CDU-Politiker nicht. Als Favorit gilt zur Zeit noch der Lindenberg. Schwinds Beigeordnetenkollege Dirk Hauburg nannte aber auch das Vimaria-Stadion als möglichen Kunstrasenplatz. Voraussetzung für den Bau ist aber, daß der Freistaat Thüringen das Projekt fördert. Für die Lindenberg-Variante müßte die Stadt nach vorläufigen Schätzungen 700-tausend Euro beisteuern, im Vimaria-Stadion wäre mehr als doppelt soviel fällig. (jm)
Sieckmann fordert schnellen Bauhausneubau
Der Bau eines neuen Bauhausmuseums sollte möglichst schnell beginnen. Das forderte jetzt der Vorsitzende des Vereines der Freunde und Förderer der Weimarer Kunstsammlungen, Hartmut Sieckmann. Der Neubau sei die Voraussetzung dafür, die etwa 10-tausend Exponate des Weimarer Bauhauses erhalten und die Sammlung erweitern zu können, sagte Sieckmann in Duisburg. Dort sprach er auf der Bundesversammlung der Fördervereine von Museen für bildende Kunst.
(jm)
Orchestermusiker aus der ganzen Bundesrepublik haben gestern abend in der Erfurter Oper mit einem Solidaritätskonzert gegen die Sparpläne der Landesregierung protestiert. Beteiligt waren Mitglieder aller zehn Thüringer und 21 auswärtiger Orchester. Unter der Leitung des Brandenburgers Michael Helmrath führten 160 Musiker und 130 Solisten und Chorsänger Beethovens 9. Sinfonie auf. Der Zuschauerandrang war so groß, daß viele Besucher nur auf den Treppen oder im Foyer Platz fanden. Die teilnehmenden Musiker kamen unter anderem aus Berlin, München und Leipzig. (jm)
Schwind findet Ansatz für Vermögenshaushalt zu niedrig
Der Ansatz für den Weimarer Vermögenshaushalt 2007 ist viel zu gering ausgefallen. Das bemängelte getern Finanzdezernent Christoph Schwind. Im Entwurf für 2007 seien lediglich etwa 15 Millionen in den Vermögenshaushalt eingestellt worden. Das doppelte sei aber nötig, um die dringendsten Investitionen, beispielsweise im Straßenbau, vornehmen zu können, so Schwind. Somit sei das Verhältnis zwischen Vermögens- und Verwaltungshaushalt völlig schief, führte der Finanzdezernent aus. Insgesamt hat der Entwurf des Etats für 2007 ein Volumen von etwa 160 Millionen Euro. Er soll auf einer Sondersitzung des Stadtrates am 13. Dezember beraten und nach den Wünschen der Verwaltung auch verabschiedet werden.
(jm)
Der Kunstfest-GmbH-Verwaltungsrat will sich am 12. Dezember in einer Sondersitzung mit der Nachfolge von Geschäftsführerin Franziska Castell befassen. Diese ist zum Jahresende 2007 vorzeitig von ihrem Posten zurückgetreten. Kunstfest-Intendantin Nike Wagner habe bereits einen möglichen Nachfolger im Auge, hieß es gestern aus der Stadtverwaltung. Näheres über den Kandidaten wollte Oberbürgermeister Stefan Wolf nicht preisgeben. Es müsse zunächst Einvernehmen mit den Zuwendungsgebern erzielt werden, also auch mit der Landesregierung, so Wolf weiter. (jm)
Wie die im Jahre 2008 mit 30 Millionen Euro fällige Kulturstadtanleihe getilgt werden soll, ist weiter unklar. Oberbürgermeister Stefan Wolf rückte gestern von einem Vorschlag ab, den er noch im April als Wirtschaftsdezernent gemacht hatte. Damals regte er an, den Wasserversorgungszweckverband WZV in eine GmbH umzuwandeln, um anschließend Weimars Anteile daran für 15 Millionen Euro an die Stadtwirtschaft zu verkaufen. Mit dem Geld sollte dann die Hälfte der Anleihe getilgt werden. Gestern nun sagte Wolf, dies sei wirtschaftlich nicht so überzeugend. Im OB-Wahlkampf hatte sich der SPD-Politiker Wolf noch nachdrücklich für den Verkauf der WZV-Anteile eingesetzt. Im Haushaltsplanentwurf für 2007 stehen lediglich 350-tausend Euro zu Tilgung der Kulturstadtanleihe bereit. Bis zur Dezember-Sitzung will der Stadtrat aber von der Verwaltung wissen, wie sie nun die Kulturstadtanleihe zu tilgen gedenkt. (jm)
Kulturausschuß will kostenlose Bibliothek für Kinder
Kinder und Jugendliche sollen die Weimarer Stadtbibliothek kostenlos nutzen dürfen. Dafür sprach sich gestern der Kulturausschuß des Stadtrates aus. Das Gremium folgte damit einem Antrag des WeimarWerk-Bürgerbündnisses. Die Mindereinnahmen von etwa 5000 Euro im Jahr sollen ausgeglichen werden, indem man die Gebühren für Erwachsene erhöht. Sonderregelungen für Sozialschwache blieben davon unberührt. Das sagte der Ausschußvorsitzende Dirk Möller von der Linkspartei. Ob das Votum des Kulturausschusses umgesetzt wird, entscheidet der Stadtrat.
(jm)