Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 22. März 2007
Zwölf Verlage aus Weimar und Jena sind auf der Leipziger Buchmesse vertreten. Dabei sind auch die Verlage der Bauhaus- und der Schiller-Universität. Weitere Aussteller sind unter anderem der Wartburg-, der Bertuch- und der GLAUX Verlag. Insgesamt präsentieren sich 45 Thüringer Aussteller in Leipzig. Gestern Abend war die Buchmesse im Gewandhaus feierlich eröffnet worden. Zur Stunde öffnet sie für Besucher. (mh/wk)
Die Kriminalpolizei Jena bittet um Mitfahndung nach einem gestohlenem Feuerwehrauto. Es sei in der heutigen Nacht in Crossen im Saale-Holzland-Kreis aus dem Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr entwendet worden. Zudem fehle schweres Bergegerät, wie hydraulische Spreitzer, Schere und Motorsägen. Bei dem Fahrzeug handele es sich um einen roten, weiß abgesetzten PKW Honda Civic mit Blaulicht und Martinshorn. Sachdienliche Hinweise werden von der Polizeidirektion in Jena entgegengenommen unter der Jenaer Nummer 8 1 0. Auch jede andere Dienststelle nimmt Hinweise entgegen. (wk)
Jena wird von allen politischen Seiten zum Titelgewinn "Stadt der Wissenschaft 2008" gratuliert. Ministerpräsident Dieter Althaus sieht die Universitätsstadt auf gutem Weg, sich als Wissenschaftsstandort zu etablieren. Kultusminister Jens Goebel verweist darauf, daß die Thüringer Wissenschaftslandschaft eine deutschlandweite Spitzenstellung einnehme. Jena sei darin der Leuchtturm. Thüringens SPD-Vorsitzender Christoph Matschie sieht die Chance, Schüler noch stärker für die Wissenschaft zu begeistern. Der Linke-Bundestagsabgeordnete Bodo Ramelow sagte, Jena zeige, daß man trotz der Landesregierung erfolgreich sein könne. - Mit dem Titelgewinn "Stadt der Wissenschaft 2008" hat sich Jena gestern in einem Kopf-an-Kopf-Rennen gegen Potsdam durchgesetzt. Die Jury würdigte die besondere Originalitär der Bewerbung. Vor allem beeindruckte, wie die Stadt alle Bereiche in die Wissenschaft einbeziehen wolle. Mit dem Titel erhält Jena bis zu 250 Tausend Euro. (wk)
Wegen der plötzlchen Abberufung ihrer Geschäftsführerin Rita Augner haben sich Mitarbeiter der Weimarer Wohnstätte gestern mit einem offenen Brief an die Stadträte gewandt. Sie hätten Angst, daß das Unternehmen geopfert würde und sie ihren Arbeitsplatz verlieren, heißt es darin. Auch die Mieter seien verunsichert, heißt es weiter. Sie würden die Übernahme ihrer Wohnungen durch private Eigentümer und Mieterhöhungen befürchten. Auch die für die Wohnstätte tätigen Baufirmen fürchteten um ihre Existenzen. - Oberbürgermeister Stefan Wolf hat im nichtöffentlichen Teil der gestrigen Stadtratsitzung noch einmal allen Stadträten die Gründe des Aufsichtrates der Wohnstätte für die Abberufung Augners dargelegt. Ein entsprechender dringlicher Antrag der Koaliton aus CDU und weimarwerk war zuvor einstimmig angenommen worden. Frau Augner selbst war bei der OB-Erklärung nicht dabei. (wk)
Studiengebühren in Thüringen soll es nicht vor 2009/2010 geben. Das sagte Ministerpräsident Dieter Althaus bei seinem gestrigen Auftritt in der Europäischen Jugendbildungs- und -begegnungsstätte Weimar. Er eröffnete in der EJBW den "Weimarer Dialog zur Jugend der Zeit". Bei der Veranstaltung wurde er mehrfach kritisiert. So verteilten Initiatoren des Volksbegehrens für eine bessere Familienpolitik die "Gelbe Karte für Dieter Althaus". Darauf bezichtigen sie ihn eines schweren Fouls an Bildung, Kultur und Demokratie. Die Weimarer Gruppe der Grünen Jugend verteilte Handzettel gegen die Jugendpolitik Thüringens. Sie empfänden es zynisch, hieß es da, wenn Herr Althaus über Jugendthemen spreche, während seine Landesregierung alles tue, Kindern und Jugendlichen die Zukunft zu erschweren. Unter anderem führten sie die Einführung von Studiengebühren an. (wk)
Stadtrat soll Untersuchungsgremium bilden
Der Weimarer Stadtrat soll jetzt die Hintergründe der Absetzung von Wohnstätten-Geschäftsführerin Rita Augner untersuchen. Man wolle eine Art Untersuchungsausschuß bilden, sagte weimarwerk-Chef Norbert Schremb heute gegenüber RadioLOTTE Weimar. Das Gremium aus Vertretern aller Fraktionen soll Aufsichtsrats-Unterlagen der Wohnstätte einsehen. So wolle man sich ein besseres Bild von der Situation machen. Wie von anderen Stadtratmitgliedern auf Nachfrage mitgeteilt wurde, solle aber zunächst geprüft werden, ob der Stadtrat überhaupt ein solches Gremium bilden darf. -
Schremb erklärte außerdem, die Koalition habe die durch Oberbürgermeister Stefan Wolf dargelegten Gründe der Abberufung nicht nachvollziehen können. Eine Zeitungsmeldung, wonach Rita Augner Immobilienverkäufe unter Verkaufswert und Indiskretionen zu Verkaufspreisen vorgeworfen worden sein sollen, wollte Schremb unterdesssen nicht kommentieren.
(mh/wk)
Die Süddeutsche Zeitung will den Wiederaufbau der Anna-Amalia-Bibliothek mit der Herausgabe einer Klassiker-Reihe unterstützen. Als erstes Buch wird auf der Leipziger Buchmesse Goethes "Auch ich in der Champagne!" vorgestellt. In den kommenden Monaten sollen elf weitere Werke unter anderem von William Shakespeare und Friedrich Schiller folgen. Im Anhang wird jeweils die Geschichte der Werke in der Sammlung der Herzogin Anna Amalia nachgezeichnet. Die Bücher kosten zwischen Zwanzig und Dreißig Euro. Davon soll je ein Euro für die Bibliothek gespendet werden. (dpa/wk)
Grüne bekräftigen Munoz-Kritik zum deutschen Schulsystem
Die Thüringer Grünen haben die Kritik des UN-Inspektors Vernor Munoz am deutschen Schulsystem bekräftigt. Bildungschancen dürfen nicht länger verspielt werden, so Sprecherin Astrid Rothe-Beinlich. Die Landesregierung wird erneut aufgefordert, endlich den Weg für längeres gemeinsames Lernen frei zu machen. Auch SPD und Linkspartei wiederholten ihre Forderung nach einem längeren gemeinsamen Lernen. Unterdessen hat die Thüringer CDU-Regierung die Kritik am deutschen Schulsystem zurückgewiesen.-
UN-Inspektor Vernor Munoz hatte vor allem die international "untypische" frühe Aufteilung zehnjähriger Kinder als diskriminierend kritisiert. -
(wk)
Weimar erinnert an 175. Todestag Goethes
Zum heutigen 175. Todestag Goethes hat die Stadt Weimar einen Kranz in der Fürstengruft niedergelegt. In der Grabstätte der Weimarer Herzogsfamilie war der Dichter, Wissenschaftler und Staatsmann an der Seite von Friedrich Schiller bestattet worden. -
Das Goethe-Institut verlieh traditionsgemäß am Sterbetag die Goethe-Medaillen in Weimar. Sie gingen an den ungarischen Schriftsteller Dezsõ Tandori, den koreanischen Theaterdirektor Min' Gi Kim und den israelischen Pianisten Daniel Barenboim. Der erhielt die Ehrung für den grenzüberschreitenden Austausch junger Musiker im West-Östlichen Diwan-Orchester, das er 1999 in Weimar gründete. Den Preis konnte Barenboim allerdings nicht selbst entgegennehmen. Er war durch Verpflichtungen an der Berliner Staatsoper verhindert.
(wk)