Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 27. März 2007
Jena liegt jetzt bei einem bundesweiten Wirtschaftsvergleich auf dem 20. Platz. Damit hat sich die Universitätsstadt gegenüber 2004 um vier Plätze verbessert. Jena rangiert damit vor Frankfurt und Köln. Das Schweizer Wirtschaftsinstituts Prognos hat wieder 440 deutsche Landkreise und kreisfreien Städte verglichen. In Ostdeutschland schnitten nur Potsdam und Dresden besser ab. Auch für Eisenach, Erfurt und Weimar sehen die Wirtschaftsforscher gute Zukunftschancen. Dagegen seien die Perspektiven für den Unstrut-Hainich- und den Kyffhäuser-Kreis eher düster, heißt es. (wk)
Schüler der 10. Klassen aller Weimarer Gymnasien sollen heute erfahren, wie man in einer Bibliothek recherchiert. Dazu sind sie in die Bauhaus-Universität eingeladen worden. Die Gymnasiasten würden wertvolle Hinweise zum wissenschaftlichen Arbeiten und zur Literatursuche für ihre Seminarfacharbeit erhalten, heißt es von der Uni. Insgesamt werden etwa 260 Teilnehmer erwartet. An der Veranstaltung wirken neben der Universitätsbibliothek auch die Bibliothek der Liszt-Hochschule, die Anna Amalia Bibliothek, die Gedenkstätten-Bibliothek Buchenwald und die Stadtbücherei mit. Damit starte das Projekt "Schule und Bibliothek" in eine neue Runde, heißt es. Uni-Bibliotheksdirektor Frank Simon-Ritz sagte dazu, es könne nicht sein, daß Gymnasiasten glauben, die Eingabe von ein paar Stichworten in "Google" sei der Inbegriff der Informationssuche. (wk)
Die mit der Prävention "Häuslicher Gewalt" befaßten Einrichtungen Weimars haben zusammen eine Broschüre herausgegeben. Sie unterbreitet Weiterbildungsangebote für Eltern, Lehrer und Schüler sowie für Personen, die über das Thema aufklären sollen. Anbieter der Weiterbildung sind unter anderen der Weiße Ring, der Kinderschutzdienst, das Frauenhaus, die Täterberatungsstelle Notbremse und die SOS-Erziehungsberatung. Häusliche Gewalt sei unsichtbar und werde oft lange Zeit unerkannt ausgeübt, so der Arbeitskreis. Er erhofft sich mit dem Angebot, daß mehr Menschen auf versteckte Anzeichen reagieren. (wk)
Drei Mitglieder eines Weimarer Motorradclubs müssen sich von heute an vor dem Landgericht Erfurt verantworten. Ihnen wird Geiselnahme, schwerer Raub und schwere Körperverletzung vorgeworfen. Sie sollen Ende November 2005 den Wachmann einer Weimarer Sicherheitsfirma verschleppt und geschlagen haben. Wie es heißt, hätten die Männer Informationen über einen rivalisierenden Club erpressen wollen. Das Opfer hatte sich aus Angst vor weiteren Übergriffen erst ein Jahr später gegenüber der Polizei geäußert. (wk)
In Jena kann man sich ab Mai wieder kostenlos sein Fahrrad registrieren lassen. In das Rahmenrohr unter dem Sattel wird von der Polizei eine vierzehnstellige Kennung eingefräst, die aus Buchstaben und Zahlen besteht. Daraus ist der Besitzer mit seiner Anschrift festzustellen. Durch ein bundesweit verwendeter Aufkleber mit Sichtfenster ist für Jedermann erkennbar, daß das Fahrrad polizeilich registriert ist. Wie die Polizeidirektion Jena mitteilt, würden so gekennzeichnete Fahrräder nur sehr selten entwendet, da die Codiernummer Diebe verunsichert. - Die Kennzeichnung findet wie jedes Jahr auf dem Gelände der Jugendverkehrsschule Jena hinter dem Stadion am Radweg in Richtung Lobeda statt. Sie beginnt am 9. Mai und wird dann am zweiten Mittwoch des Monats bis September ausgeführt. Mitzubringen ist der Personalausweis und vorhandene Unterlagen vom Fahrrad. (wk)
Zum heutigen Welt-Theatertag will die Thüringer Linkspartei ein Zeichen gegen das drohende Aus von Theatern und Orchestern im Freistaat setzen. Im Gegensatz zum Motto des Tages "Theater ist Leben" gefährde die Landesregierung traditionsreiche Häuser in ihrer Existenz. Gegen die Kultur-Sparpläne der CDU-Regierung soll deshalb in Eisenach demonstriert werden. Das dortige Landestheater zähle zu den großen Verlierern der "desaströsen Politik", so die Linkspartei. Dessen Förderung soll von 4,1 auf 1,5 Millionen jährlich gekürzt werden. Am schlimmsten sei die Philharmonie Gotha-Suhl betroffen. Die solle gar keine Zuschüsse mehr erhalten. (wk)
Die Belegschaft von Jenoptik will um höhere Löhne und Gehälter kämpfen. Das erklärte jetzt Betriebsratschef Günther Reißmann. Er rechne mit harten Tarifverhandlungen in diesem Jahr. Der bestehende Unternehmens-Vertrag für die Mitarbeiter in Jena liege deutlich unter dem in der Fläche, so Reißmann zur Begründung. - Der Optik-Konzern gehört nicht dem tarifgebundenen Verband der Thüringer Metall- und Elektroindustrie an. Seit Jahren werden bei Jenoptik sogenannte Haustarifverträge abgeschlossen. In Jena sind davon rund 1.400 Mitarbeiter betroffen. (wk)
Studenten der Politikwissenschaften aus den Vereinigten Staaten sind am Vormittag im Rathaus empfangen worden. Die acht jungen Leute sind nach Weimar aus Berlin gekommen, wo sie ein Studienprogramm der Duke-University absolvieren. Im Rathaus wurden sie vom Referenten für Ansiedlungsfragen und Existenzgründung Till Hafner begrüßt. Er vertrat Oberbürgermeister Stefan Wolf, der heute in der Partnerstadt Trier den dortigen OB, Helmut Schröer, aus seinem Amt verabschiedet. Die Gäste aus den USA wollen noch bis Freitag in Weimar bleiben und die wirtschaftliche und politische Lage der Kulturstadt studieren. (wk)
Mit einem Preis für interkulturelles Lernen ist ein Studiengang für Städteplanung der Bauhaus-Uni ausgezeichnet worden. Der Preis des Münchener BMW-Konzerns wurde der Hochschule in der Kategorie "Theorie" zuerkannt. Das Bauhaus-Uni-Programm beschreite neue interkulturelle Wege, hieß es zur Begründung. Der Preis "Praxis" ging an ein Nachbarschaftsprojekt nach Vancouver in Kanada. Insgesamt wurden in München 41 Preisträger aus aller Welt geehrt. Der BMW-Preis wird seit zehn Jahren vergeben und steht unter dem Leitspruch "Wir tragen Verantwortung". (dpa/wk)
In den kommenden sieben Jahren wird die Zahl der Studenten in Thüringen um mehr als 25 Prozent sinken. Würden jetzt noch 50 Tausend gezählt, könnten es dann weniger als 35 Tausend Menschen sein, die an Thüringer Hochschulen studieren. Zu dem Schluß kommt eine Studie des "Centrums für Hochschulentwicklung" in Gütersloh. Grund sei vor allem der demographische Wandel mit seiner sinkenden Zahl von Abiturienten in Thüringen. - Unterdessen wolle der Freistaat im kommenden Jahr 200 Stellen an den Hochschulen streichen. Das teilte die Thüringer Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft mit. Von der Streichung seien auch 40 Professorenstellen betroffen. Die Gewerkschaft bezog sich auf Aussagen des Kultus-Staatssekretärs Walter Bauer-Wabnegg. (wk)
Schwind will Beschwerden gegen C-Keller in einem Gespräch klären
Wegen andauernder Beschwerden gegen die Betreiber des C-Kellers am Markt soll am Donnerstag ein Schlichtungs-Gespräch stattfinden. Das sagte der für Ordnung zuständige Dezernent der Stadt Christoph Schwind bei RadioLOTTE Weimar. Er wolle das Gespräch moderieren und einen Kompromiß finden. Eingeladen seien neben Betroffenen auch die Polizei sowie das Ordnungs- und das Jugendamt. -
Nachbarn und Anwohner werfen dem C-Keller ruhestörendes Verhalten seiner Gäste vor. Immer wieder würden nachts biertrinkende Jugendliche vor der Gaststätte lärmen obwohl es keine Außen-Ausschankerlaubnis gebe. Zuletzt ist vom Ordnungsamt ein Schreiben ergangen, daß im Wiederholungsfall eine Ordnungsstrafe von 500 Euro androht. Dabei handele es sich lediglich um eine "Ankündigung einer möglichen Entwicklung", so Schwind. Nach Aussagen des C-Keller-Geschäftsführers Wolfgang Szallies sei das Mitnehmen von Getränken nach draußen untersagt. Darüber würde auch der Einlaßdienst wachen, der jeden Abend anwesend sei.
(wk)
Schneider wirbt für Studienaufenthalt in der Staatsduma
Studenten aus Weimar können in der zweiten Aprilhälfte das russische Parlament besuchen. Darauf hat jetzt der SPD-Bundestagsabgeordnete Carsten Schneider hingewiesen. Demnach vergibt der Deutsche Bundestag bereits seit mehreren Jahren Parlaments-Stipendien an russische Hochschulabsolventen. Im Gegenzug könnten nun erstmals deutsche Studenten die Staatsduma in Moskau kennen lernen. -
Der Studienaufenthalt findet vom 16. bis zum 30. April statt. Bewerbungen sind noch bis zu diesem Sonntag möglich. Interessenten erhalten im Abgeordnetenbüro von Carsten Schneider nähere Informationen.
(mh)
Lieberknecht bezeichnet Bürgergeldmodell als revolutionär
Die CDU-Fraktionsvorsitzende im Thüringer Landtag, Christine Lieberknecht, hat das Bürgergeldmodell als "revolutionär" bezeichnet. Es würde alle bisherigen sozialen Sicherungsssysteme ersetzen, sagte sie heute gegenüber RadioLOTTE Weimar. Der Vorteil für die Bürger läge bei der konsquenten Vereinfachung und der Abschaffung der Bürokratie. Allerdings räumte Lieberknecht ein, daß es gestern von verschiedenen Wirtschaftsexperten auch ablehnende Meinungen gegeben habe. -
In der Bundesgeschäftsstelle der CDU hatte ein Symposium zum sogenannten Bürgergeld stattgefunden. Es fußt auf ein Modell des Hamburger Weltwirtschaftsinstituts und wurde im Sommer vorigen Jahres von Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus in die Debatte gebracht. In der jetzt diskutierten Variante sollen alle Bürger, auch die nicht bedürftigen, 600 Euro im Monat als Grundsicherung erhalten. Davon würden 200 Euro Pauschale für Kranken- und Pflegeversicherung abgezogen. Alle weiteren staatlichen Leistungen würden entfallen. Zuverdienste müßten zur Hälfte abgeführt werden.
(wk)