Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 15. März 2007
Das umstrittene Blindengeld in Thüringen wird zum 1. Januar 2008 wieder eingeführt. Nach anhaltenden Protesten des Blindenverbandes und der Opposition hat die Landesregierung jetzt eingelenkt. Gestern wurde ein Kompromiß geschlossen, nachdem alle blinden Menschen in Thüringen wieder unabhängig vom Einkommen und Vermögen monatlich 220 Euro bekommen. Das ursprüngliche Blindengeld betrug 400 Euro. Zum Ausgleich will der Freistaat 1,6 Millionen Euro für eine Stiftung geben, die bei Härtefällen Einmalzahlungen leistet. Die Opposition begrüßte die Wiedereinführung des Blindengeldes, bemängelte aber die Kürzung um 180 Euro. (wk)
Auch die Weimarer Bauhaus-Uni ist ab heute auf der internationalen Multimedia-Messe CeBIT in Hannover vertreten. Präsentiert werden zwei Entwicklungen moderner Kommunikationstechnik. Dabei handelt es sich um eine Projektionseinrichtung für Fernsehstudios und einen weiterentwickelten „PhoneGuide". Den braucht man zur mobilen Museums- oder Stadtführung. Das Fernseh-Projekt ermöglicht, reale und digital projezierte Bilder gleichzeitig aus einem Studio zu senden. Aus Thüringen sind auf der CeBIT 64 Aussteller präsent. Insgesamt zeigen dort 6 Tausend Anbieter ihre Neuentwicklungen. (wk)
Die Theatergespräche Weimar-Erfurt sind zwei Wochen nach dem Erfurter Beschluß wieder aufgenommen worden. Verhandelt wird weiter um eine sogenannte "Theaterholding". In der Landeshaupstadt hatte der Stadtrat sich dafür entschieden, die angekündigten Kürzungen aus eigener Kraft schultern zu wollen. Mit dem Weimarer DNT wolle man über eine mögliche Zusammenarbeit weiter im Gespräch bleiben, hieß es in einem Protokollvermerk. Ziel ist, herauszufinden, ob durch eine Verwaltungszusammenlegung bei Eigenständigkeit des Weimarer Dreispartentheaters und der Erfurter Oper genügend eingespart werden kann. (wk)
Wissenschaftler aus aller Welt treffen sich heute in Jena. Sie wollen sich mit den Krankheiten befassen, die von Zecken übertragen werden. Ein Schwerpunkt der Tagung ist der Einfluss der Klimaveränderungen auf die Verbreitung der durch Zecken übertragenen Erreger. Gastgeber ist die Friedrich-Schiller-Universität. Eingeladen hat das Bundesforschungsinstitut für Tierseuchen "Friedrich-Loeffler". Die Konferenzsprache ist Englisch. Die Tagung endet am Samstag. (wk)
Das Herderzimmer im Weimarer Schloss ist fertig restauriert. Wie von der Schlösser-und-Gärten-Stiftung mitgeteilt wurde, sind dafür rund 75 Tausend Euro aufgewendet worden. Damit erstrahlt das erste der vier Dichterzimmer wieder im alten Glanz. Die Gedächtnisräume für die vier Weimarer Klassiker Goethe, Schiller, Herder und Wieland hatte Großherzogin Maria Pawlowna in Auftrag gegeben. Bei der Ausgestaltung wirkten Künstler wie Karl Friedrich Schinkel, Clemens Wenzeslaus Coudray und Friedrich Preller der Ältere mit. Die Aufträge erteilte die russische Zarentochter kurz nach Goethes Tod 1835. (wk)
Wohnstätten-Geschäftsführerin überraschend vom Amt entbunden
Rita Augner ist nicht mehr Geschäftsführerin der Weimarer Wohnstätte. Der Aufsichtsrat der Gesellschaft hat sie gestern überraschend von ihrem Amt entbunden. Bis auf weiteres führen nun der Chef der Stadtwirtschaft, Hans Joachim Fein, und Sozialdezernent Dirk Hauburg die Geschäfte. Die Stelle soll alsbald neu ausgeschrieben werden, heißt es von der Stadtverwaltung. -
Wie jetzt der Aufsichtsratsvorsitzende, Oberbürgermeister Stefan Wolf, mitteilt, habe es in letzter Zeit zunehmend unterschiedliche Auffassungen über die Unternehmenspolitik der Weimarer Wohnstätte gegeben. Die Geschäftsführung dürfe nicht verlockenden Kauf-Angeboten an städtischem Eigentum nachgeben, heißt es. Die Wohnstätte solle weiter als Dienstleistungsunternehmen den Weimarern zur Verfügung stehen und zum Wohle der Stadt eine hohe Rendite erwirtschaften. Dieser Verantwortung solle sich nun ein neuer Geschäftsführer stellen.
(wk/mh)
CDU-Sozialpoitiker bestreitet Kürzungspläne
In Thüringen sind keine Kürzungen der Sozialausgaben geplant. Das sagte heute der sozialpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion Michael Panse gegenüber RadioLOTTE Weimar. Es könne keine Rede davon sein, daß der Freistaat seine freiwilligen Leistungen einschränken wolle. Die in der Presse genannten Zahlen seien völlig unvorstellbar, so Panse. In Vorbereitung auf die Haushaltsdiskussion für den Etat 2008/2009 ginge es vielmehr um die Neuordnung der Finanzen. Danach sollen die Kommunen mehr Geld für Soziales bekommen, das sie selbst bestimmt ausgeben können. Die Zuschüsse des Landes würden dadaurch natürlich geringer.
Im kommenden Landeshaushalt sollten für das Sozialministerium 56 Millionen Euro weniger eingestellt werden, berichtete die Thüringer Allgemeine. Dadurch müßten sämtliche sogenannten freiwilligen Sozialleistungen wegfallen, hieß es.
(wk)
Die sogenannte Standort-Analyse zu den Weimarer Kindergärten ist gestern vom Jugendhilfeausschuß diskutiert worden. Im Ergebnis sollen die Bau und Reparaturarbeiten in den Einrichtungen fortgesetzt werden, die gut belegt sind. Bei denen das nicht der Fall ist, soll das Geld für Sanierungen ersteinmal zurückgehalten werden. - Die Kita-Analyse erfaßt, wieviel der vorhandenen Plätze belegt sind, welche Kosten anfallen und in welchem Bauzustand die 34 Kindergärten der Stadt sind. Sie kommt zu dem Schluß, daß es bei abnehmender Kinderzahl zuviel Kita-Plätze gibt. Die Verwaltungsvorlage soll mit den Trägern der Einrichtungen und den Elternverbänden beraten werden. Im Sommer sollen die Stadträte entscheiden, welche Kindergärten geschlossen oder mit anderen zusammengelegt werden. Hintergrund ist das neue Kita-Gesetz der Landesregierung, nach dem nur noch nach tatsächlich belegten Plätzen gefördert wird. (wk)
Zahl der Straftaten in Weimar weiter gesunken
Die Zahl der in Weimar angezeigten Staftaten ist 2006 gegenüber dem Vorjahr wieder leicht gesunken. Damit halte der seit 2002 andauernde Trend an, hieß es zur gestrigen Vorstellung der Kriminalitätsstatistik. Alerdings mußten im letzten Jahr mehr schwere Delikte aufgeklärt werden. Das sei bei 78 Prozent aller Fälle auch gelungen. Insgesamt liegt die Aufklärungsquote bei rund 55 Prozent und damit unter dem Thüringer Durchschnitt. Das wird auf die besonders hohe Zahl an Diebstählen in Weimar zurückgeführt, bei denen nur weniger als die Hälfte der Täter ermittelt wurde. Bei den Grafitti-Schmierereien ist nur jeder dritte Fall aufgeklärt worden. Auch die wegen der wiederholten Müllbrände gebildete Sonderkommission war nur bedingt erfolgreich. Einem inzwischen auf Bewährung verurteilten Brandstifter konnten von den über 60 Containerbränden lediglich vier zugeordnet werden.
(wk)