Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 29. März 2007
Weimars Sozialdemokraten wählen heute abend ihren neuen Kreisvorsitzenden in einer Kampfabstimmung. Bislang wollen zwei Kandidaten die Nachfolge von Matthias Bettenhäuser antreten. Als aussichtsreichster Bewerber gilt dabei der Jurist Carsten Dieckmann. Der 45-Jährige arbeitet im Landesverwaltungsamt und lebt im Weimarer Land. Er gehört bereits jetzt schon zum SPD-Kreisvorstand. Außerdem bewirbt sich der 67-jährige Kieferorthopäde Johannes Bock um den Vorsitz. Bettenhäuser hatte vor einiger Zeit seinen Rücktritt angekündigt, sowohl aus beruflichen als auch aus privtaten Gründen. (mh)
Rund 250 Aufgaben, die bisher der Freistaat Thüringen erledigen mußte, sollen im nächsten Jahr auf die Landkreise und kreisfreien Städte übertragen werden. Darauf haben sich jetzt Ministerpräsident Dieter Althaus, der Landkreistag sowie der Gemeinde- und Städtebund grundsätzlich geeinigt. Bei den Details müssten jedoch noch eine Reihe offener Fragen geklärt werden, teilte Althaus gestern in Erfurt mit. - Die Kommunalisierung betrifft vor allem Aufgaben in der Umwelt- und Bauverwaltung, so zum Beispiel Bauleitpläne oder Naturschutzgebiete. Dies sei ein entscheidender Schritt bei der Umsetzung der Behördenstrukturreform, so Althaus. (mh)
Das Universitätsklinikum Jena erhält eine Förderung vom Nationalen Gesundheitsinstitut der USA. 175-tausend Dollar werden für die Herstellung spezieller Gen-Chips bereitgestellt, die die Analyse tausender Einzelnachweise in winzigen biologischen Proben ermöglichen. Sie sollen Forschungen zum sogenannte metabolischen Syndrom unterstützen. Das auch als "tödliches Quartett" bezeichnete Syndrom gilt als entscheidender Risikofaktor für Herzerkrankungen. Dazu gehören Diabetes, Übergewicht, Bluthochdruck und erhöhte Fettwerte. Jeder fünfte US-Amerikaner soll daran leiden. (wk)
Wegen einer Schlägerei im Studenten-Club "Schützengasse" sind jetzt drei Weimarer wegen gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverletzung verurteilt worden. Sie wurden vom Jugendschöffengericht Weimar für schuldig befunden, im vergangenen September einen Gast mit fremdenfeindlichen Ausdrücken beschimpft und tätlich angegriffen zu haben. Außerdem wurde ein Clubangestellter geschlagen, der dem Angegriffenen zu Hilfe kommen wollte. Unter den Angeklagten befand sich auch eine junge Frau. Weil sie ein Kind hat, kam sie auf ein Jahr Bewährung frei. Ebenfalls eine Bewährungsstrafe erhielt ein Täter, obwohl er bereits vorbestraft ist. Der bereits wegen Körperverletzung eingesessene Schläger muß für weitere 14 Monate in Gefängnis. Gegen ihn hatte der Angegriffene bei seiner ersten Tat ausgesagt. (wk)
Weimars CDU-Kreischef Peter Krause hat Klassik-Präsidenten Hellmut Seemann dafür verantwortlich gemacht, daß es 2009 keine Landesausstellung zum Bauhaus-Jahr geben soll. Das Konzept, das die Impulsregion unter Federführung von Seemann vorgelegt habe, sei dünn und unbefriedigend gewesen, sagte Krause gegenüber Radio LOTTE Weimar. Zudem habe Seemann eigenmächtig und ohne Absprache gehandelt. Dieter Althaus hatte am Dienstag bekanntgegeben, daß die vierte Thüringer Landesausstellung 2009 zum Thema "Natur im Städtebau" stattfinden werde. Städte könnten sich dafür bewerben, verantwortlich sei das Landwirtschaftsministerium. Kultusstaatssekretär Walter Bauer-Wabnegg hat unterdessen von einem Mißverständnis gesprochen. Der TLZ sagte er, es gehe bei der Ankündigung von Althaus um eine Landesgartenschau. Diese habe nichts mit der Landesausstellung zum Thema "Bauhaus" zu tun. Bauer-Wabnegg will das heute vormittag im Gespräch mit Dieter Althaus klarstellen. (mh/wk)
Im Weimarer Palais Dürckheim wird heute das Ausstellungsprojekt "Hotel van de Velde" eröffnet. In der von dem Architekten und Designer entworfenen Jugendstil-Villa zeigen 19 zeitgenössische Künstler Installationen, die mit der wechselvollen Geschichte des Hauses zu tun haben. Mit der Exposition beginnen die Ehrungen für Henry van de Velde. Für das laufende Jahr sind drei Ausstellungen, eine Vortragsreihe und Sonderführungen durch die von ihm gestalteten Gebäude in Weimar geplant. Anlass ist der 50. Todestag des Bauhaus-Künstlers und das 100-jährige Jubiläum seiner Aufnahme des Lehrbetriebes in Weimar. Hier bestimmte der Belgier von von 1902 bis 1915 die Kunstszene. Schließlich war er künstlerischer Leiter der Kunstgewerbeschule, die zur Keimzelle des Bauhauses wurde. (wk)
Eine wissenschaftliche Tagung zur Medientheorie des Philosophen Vilém Flussers beginnt am Nachmittag im Weimarer Goethe-Nationalmuseum. Die dreitägige Veranstaltung wurde von der Bauhaus-Universität, dem Nietzsche-Kolleg und der Klassik-Stiftung organisiert. Der in Prag geborene Flusser war 1940 vor den Nazis aus seiner Heimat geflohen und lehrte lange in Brasilien. Er gilt als Klassiker der Medientheorie. Besonders hat er sich mit dem Untergang der Schriftkultur beschäftigt. Die Arbeiten des 1991 verstorbenen Flusser hätten noch immer große Aktualität, heißt es von der Bauhaus-Uni. (wk)
Landes-Bauhaus-Ausstellung war laut Althaus nie geplant
Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus hat auf die Reaktionen zu seiner Ankündigung der Landesausstellung 2009 mit Unverständnis reagiert. Eine Exposition in Weimar zum Thema "Bauhaus" sei dafür nie geplant gewesen, sagte er heute in Erfurt. Das Bauhaus-Jubiläum sei für eine Landesausstellung ungeeignet. Das sei nicht nur Thüringer Thema, sondern eines von nationaler Bedeutung, so Althaus. Er verwies auf die in Weimar vorbereitete Ausstellung "Bauhaus klassisch", die überregional vermarktet werden und vom Land Thüringen intensiv unterstützt werden soll. Außerdem werde sich der Freistaat an der Bauhaus-Ausstellung im Berliner Gropius-Bau beteiligen, die auch in New York gezeigt werden wird.
Althaus´ Ankündigung vom Dienstag, daß die Landesausstellung 2009 zum Thema "Natur im Städtebau" stattfinden werde, hatte für Verwirrung gesorgt. Das sei die Absage an das lange verabredete Bauhaus-Jahr-Projekt, hieß es in der Presse. Kultusstaatssekretär Walter Bauer-Wabnegg sprach von einem Mißverständnis. Weimars CDU-Kreischef Peter Krause warf dem Klassik-Präsidenten Hellmut Seemann ein mangelhaftes Konzept als Ursache für die Absage vor.
(wk)
Arbeitslosenquote in Weimar wieder nur geringfügig gesunken
Die Arbeitslosenquote ist in Weimar wieder nur geringfügig gesunken. Wie die Arbeitsagentur heute mitgeteilt hat, handelt es sich um ein Minus von 0,3 Prozentpunkten gegenüber dem Vormonat. Danach sind zum Ende des Monats März noch immer über Viereinhalb-Tausend Menschen in Weimar arbeitslos gemeldet,allerdings 900 weniger als noch im vergangenen Jahr um diese Zeit. Die März-Arbeitslosigkeit in Thüringen sei die niedrigste der vergangenen elf Jahre, heißt es von der Arbeitsagentur. Damit setze sich der positive Trend am Arbeitsmarkt auch im März 2007 fort.
(wk)
Gemeinsame Theater-Dachgesellschaft noch immer möglich
Eine sogenannte Verwaltungsholding für die Theater Weimar und Erfurt ist noch immer möglich. Die Oberbürgermeister der beiden Städte und der Thüringer Kultusminister haben sich gestern auf ein Modell verständigt, in dem die Erfurter Oper, das Deutsche Nationaltheater und ein Service-Betrieb drei eigenständige Teilnehmer einer GmbH sein sollen. Die Geschäftsgrundlage dafür hatte in den vergangenen Wochen eine gemeinsame Arbeitsgruppe entworfen. Nun wollen sich die Oberbürgermeister mit den Fraktionsvorsitzenden ihrer Stadträte beraten. Noch vor Ostern sollen sie dem Ministerium ihre Entscheidung mitteilen. Sollte es ein beiderseitiges Einverständis geben, würde die künftige Finanzierung vereinbart werden können.
(wk)