Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 30. März 2007
Der ehmalige Baubeigeordnete Erfurts, Hermann Saitz, hat die Städte Erfurt, Weimar und Jena vor den Folgen der demografischen Entwicklung gewarnt. Die drei Städte müßten ihre absurden Feindlichkeiten überwinden und ihre Ressourcen bündeln, sagte er bei einer Diskussion des Architekten-Bundes in der Erfurter Kunsthalle. Er könne sich sogar ein gemeinsames Stadtplanungsamt vorstellen. Wie die TLZ-Erfurt berichtet, habe ein drängender Brief an die drei Oberbürgermeister der Städte kein Gehör gefunden. Die Antwort, daß bereits beim Event von Jena-Auerstedt kooperiert worden sei, empfinde er geradezu als lächerlich. (wk)
Der neue Kreisvorsitzende der SPD heißt Carsten Dieckmann. Der Jurist beim Landesverwaltungsamt erhielt in der gestrigen Vollversammlung 33 von 50 Stimmen. Zu der angekündigten Kampfabstimmung kam es nicht. Der ebenfalls vorgeschlagene ehemalige Weimarer Wirtschaftsdezernent Friedrich Folger verzichtete auf seine Kandidatur. Dieckmann ist 45 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Töchter. Er lebt mit seiner Familie in Ulrichshalben im Weimarer Land. Als Stellvertreter Dieckmanns wurden die Freiberuflerin Sonja Sauer und der Juso-Vorsitzende Sven Steinbrück gewählt. (wk)
Die Anteilseigner der Jenoptik-AG werden auch in diesem Jahr keine Dividende erhalten. Das teilte der scheidende Vorstandschef Alexander von Witzleben bei seiner letzten Bilanzvorstellung mit. Die Aktionäre könnten erst etwas bekommen, wenn genügend Eigenkapital vorhanden ist, so von Witzleben. Das Jahr 2006 wies er als eines der erfolgreichsten Jahre in der Unternehmensgeschichte aus. Der Umsatz sei um über 18 Prozent, das Betriebsergebnis um über 50 Prozent gestiegen. Als Wachstumsmotor bezeichnete der Vorstandschef die Sparten Laser und Optik sowie Sensorik. - Alexander von Witzleben wechselt im Juli zum Haniel-Konzern nach Duisburg. (wk)
Die Stadt Jena sieht wegen der abgelehnten Landesausstellung zum Bauhausjahr 2009 die geplante Kandinsky-Schau noch nicht gefährdet. Das Projekt der sogenannten Impulsregion Jena, Weimar, Weimarer Land und Erfurt sollte dennoch realisiert werden können, hieß es gestern aus der Stadtverwaltung. Es handele sich möglicherweise um Missverständnisse. Man hoffe, daß sich das Land Thüringen zu dem Thema Bauhaus bekenne und das Projekt finanziell unterstütze. Die Werke des Bauhauskünstlers Wassily Kandinsky seien über die ganze Welt verstreut, sie nach Jena zu holen, erfordere einen erheblichen finanziellen Aufwand. (wk)
Rund 300 Mitarbeiter der Zentralklinik Bad Berka haben gestern für eine Stunde die Arbeit niedergelegt. Die Beschäftigten im nichtärztlichen Dienst befinden sich in Lohnverhandlungen und sind über das Angebot des Helioskonzerns empört. Der will das Gehalt nur um ein Prozent erhöhen, während die Gewerkschaft ver.di für Schwestern und Pfleger sechs Prozent Steigerung fordert. Sie würden sowohl innerhalb der Helios-Kliniken als auch in der Region am schlechtesten bezahlt, hieß es von der Dienstleistungsgewerkschaft. Am Montag soll darüber weiterverhandelt werden. (wk)
Ein 78-jähriger Fahrradfahrer aus Kranichfeld ist gestern nachmittag auf der B 87 so schwer verletzt worden, daß er heute in den Morgenstunden verstarb. Er war zwischen Kranichfeld und Tannroda unterwegs. Als der 78-Jährige mit seinem Rad in einen Waldweg nach links abbiegen wollte, erfaßte ihn ein PKW, der gerade zum Überholen angesetzt hatte. Der PKW-Fahrer ist 87 Jahre alt. Die Bundesstraße war für 3 Stunden voll gesperrt. (wk)
Die Thüringer Bachwochen, die heute abend in Mühlhausen eröffnet werden, sollen verstärkt junges Publikum anlocken. Diese Erwartung äußerte der Vorsitzende des Vereins Thüringer Bachwochen, Silvius von Kessel. Deshalb würden auf dem dreiwöchigen Klassikfestival diesmal auch mehr junge Künstler auftreten. Dazu zähle zum Beispiel die jüdische Pianistin Edna Stern. Das Bachensemble Weimar spielt am Sonntag in der Herderkirche die Markus-Passion. Dabei handelt es sich um eine rekonstruierte Fassung des Weimarer Musikwissenschaftlers Alexander Grychtolik. Bereits morgen findet in Weimar sowie in allen anderen Thüringer Bachorten wieder die Lange Nacht der Hausmusik statt. (mh)
Der Bauhaus-Uni-Professor Jochen Stark hat gestern die Ehrendoktorwürde der Universität Duisburg-Essen erhalten. Stark ist Leiter des Finger-Instituts für Baustoffkunde und gilt als weltweit anerkannter Wissenschaftler auf dem Gebiet der Bindemittel. Besonders habe er sich dafür engagiert, die Grundlagen der Zementchemie und die Anforderungen der Baupraxis an die moderne Betontechnologie miteinander verbinden, heißt es von der Bauhaus-Uni. Mit der Universität Duisburg-Essen verbinde ihn eine mehr als 15 Jahre währende Zusammenarbeit. Er arbeite an Projekten des dortigen Instituts für Bauphysik und Materialwissenschaft mit. (wk)
Am Weimarer Marktplatz sollen künftig gutnachbarschaftliche Beziehungen besser gepflegt werden. Das erklärten gestern übereinstimmend mehrere Teilnehmer am Rundtisch-Gespräch zum Jugendtreff C-Keller. Man wolle sich noch mehr Mühe geben, Lärmbelästigung zu vermeiden, sagte Wolfgang Szallies vom C.Keller. Roland Kiontke, Betreiber der angrenzenden Gaststätte "Schwarzer Bär", sagte, es gehe niemandem darum, den Jugendtreff zu schließen. CDU-Bürgermeister Christoph Schwind will vorerst auf rigide Maßnahmen verzichten. Gegenüber Radio LOTTE Weimar sagte er wörtlich: "Wir wollen alle noch einmal den Versuch starten, ohne Repressalien vernünftig in den Frühling zu gehen." Allerdings will die Stadtverwaltung die Baugenehemigung des C.Kellers überprüfen. Dabei geht es unter anderem um Brandschutz und Fluchtwege. (mh)
Die gestrige Sprechstunde von Oberbürgermeister Stefan Wolf haben neun Bürger wahrgenommen. Bei den Gesprächen ging es unter anderem um Änderung von Buslinien, leerstehende Gebäude im Bahnhofsviertel, Baumfällungen und zum Radfahren in der Schillerstraße. Außerdem seien Anregungen zum Thema Blinde in Weimar gegeben worden, teilt die Stadtverteilung mit. Dabei sei auch es um Umrüstung von Ampelanlagen und die Neugestaltung des Sophienstiftsplatzes gegangen. - Die Sprechstunde des Oberbürgermeisters wird sowohl vormittags als auch an Nachmittagen einmal im Monat angeboten. Die konkreten Termine werden spätestens eine Woche vorher bekannt gegeben. (wk)
Grundstein für neue Polizei-Inspektion gelegt
Für das neue Weimarer Polizeigebäude ist heute feierlich der Grundstein gelegt worden. Auf dem Gelände des ehemaligen Kirschberg-Krankenhauses soll ein Neubau noch vorhandene Gebäude ergänzen. Einziehen soll Ende 2007 die Polizeiinspektion und die Kriminalpolizeistation aus der Ossietzkystraße. Bauherr ist die Firma Allobjekt, die auch Besitzer des Geländes ist. Das fertige Gebäude soll später an den Freistaat Thüringen vermietet werden. Innenminister Karl-Heinz Gasser sagte, daß Land würde Geld sparen, wenn es das Gebäude miete, statt es selber zu bauen. So würden unter anderem Kreditzinsen gespart. Die Mietkosten für die neue Anlagen könnten das Land etwa 700-tausend Euro im Jahr kosten. Man wolle darauf achten, daß nur Thüringer Firmen am Bau beschäftigt und die Arbeiter nach Tarif bezahlt würden, so Gasser.
(wk)
Die CDU-Fraktion im Thüringer Landtag hat jetzt zum Bauhausjahr 2009 eine Anhörung im Kulturausschuß beantragt. Wie Ausschußvorsitzender Jörg Schwäblein sagte, wolle man sich einen Eindruck von dem Stand der Vorbereitungen verschaffen. Gehört werden sollen die Oberbürgermeister der Städte Erfurt, Weimar und Jena sowie der Landrat des Weimarer Landes. Außerdem soll der Präsident der Klassik Stiftung Weimar geladen werden. Man wolle ausloten, so Schwäblein weiter, inwieweit sich aus den Vorbereitungen zum Bauhaus-Jubiläum eine Landesausstellung formen lasse. (wk)
Die Ärztewoche Thüringen beginnt am Nachmittag in Weimar. Zu der Fortbildungsveranstaltung kommen am Wochenende etwa 1.500 Ärzte, Pfleger und medizinische Assistenten in der Weimarhalle zusammen. In mehr als 30 Seminaren und Kursen informieren sie sich über Allergien, Tinnitus, Migräne, Schwindel und Erkrankungen, die durch Übergewicht entstehen. Zur gesunden Ernährung wird auch eine kostenlose Veranstaltung für die Bevölkerung angeboten. Dabei soll es morgen Vormittag um ernährungsbedingte Risiken, unsinnige Diäten und alternative Ernährung gehen. - Veranstalter der Ärztewoche Thüringen sind die Landesärztekammer die Kassenärztliche Vereinigung und der Verband der Leitenden Krankenhausärzte. (wk)
Seeman greift wegen Landesausstellung Zimmermann scharf an
Wegen der nicht stattfindenden Landesausstellung zum Bauhausjahr 2009 hat Klassikstiftungs-Präsident Hellmut Seemann Bauhaus-Uni-Rektor Gerd Zimmermann scharf angegriffen. Er hätte bei Ministerpräsident Dieter Althaus das Projekt schlecht gemacht, so Seemann heute gegenüber RadioLOTTE Weimar. Es könne nicht sein, daß ein in Weimar und Thüringen wichtiger Mitstreiter für die Bauhaus-Idee den in Weimar Verantwortlichen ans Bein pinkele und das Projekt eine "provinzielle Unternehmung" nenne. Zimmermann passe wohl die dabei geplante Beteiligung an der Berliner Ausstellung nicht, weil seine Universität darin nicht vorkomme.
Natürlich gebe es bei dem ganzen Verwirrspiel um die Landesausstellung auch Verteilungskämpfe und Futterneid, so Seeman weiter. Man müse sich aber klar sein, daß Thüringen letztmalig im 20. Jahrhundert mit dem Bauhaus Weichen einer geistig-kulturellen Entwicklung für die ganze Welt gestellt habe.
(wk)
Sonderausstellung "Ereignis Weimar" beginnt
Am Sonntag beginnt die große Sonderausstellung zum 200. Todestages der Herzogin Anna Amalia. In 31 Räumen des Schloß Weimar kann der Aufstieg vom unbedeutenden Herzogtum zu einem kulturellen Ort von europäischem Rang nachvollzogen werden. Die "Ereignis Weimar" genannte Schau wolle zeigen, welchen Anteil daran die Politik von Anna Amalia und ihrem Sohn Carl August hatte, heißt es von der Klassik Stiftung Weimar. Die Zeit von 1757 bis 1807 wird mit über 500 Exponaten aus Sammlungen Weimars und Jenas sowie von nationalen und internationalen Leihgebern dokumentiert. -
Die Ausstellung ist bis Anfang November geöffnet.
(wk)