Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 27. Juni 2007
Die Althaus-Regierung hat den Entwurf zum Doppelhaushalt 2008-2009 vorgelegt. Erstmals sind in einem Landeshaushalt keine neuen Schulden ausgewiesen. Das Jahresvolumen beläuft sich auf rund 9,2 Milliarden Euro. Fast alle Kürzungen sind niedriger ausgefallen als zuvor angekündigt. Über ein Drittel der Ausgaben will das Kabinett allerdings erst in der nächsten Woche entscheiden. Dabei geht es um den Finanzausgleich mit den Kommunen, der wegen seiner Kürzungen in heftiger Kritik beim Gemeinde und Städtebund steht. Man sei sich um die Höhe des Budgests einig, hieß es aus der Staatskanzlei. Es müßten nur noch Einzelheiten abgestimmt werden. - Noch vor der Sommerpause soll der Haushaltsentwurf in den Landtag eingebracht sein. (wk)
In der Jenaer Uni soll heute abend eine Protestbilanz zum G8-Gipfel in Heiligendamm gezogen werden. Veranstalter sind verschiedene Jugendgruppen, die sich als G8-Gegner beteiligt hatten. In einer öffentlichen Diskussion wollen die Aktiven Interessierten Einschätzungen und Ausblicke geben. Die Blockaden seien durch ein für die letzten 20 Jahre einmaliges Bündnis organisiert worden, hieß es zur Einladung. Über 12 Tausend Menschen hätten die Tagesordnung der öffentlichen Auseinandersetzung mitbestimmt. Allerdings habe es auch massive Menschenrechtsverletzungen durch die Polizei gegeben. (wk)
Wohnstättenmitarbeiter und Mieter gründen Bürgerinitiative
Rund 50 Mieter und Mitarbeiter der Weimarer Wohnstätte haben gestern eine Bürgerinitiative gegen den Verkauf des städtischen Eigentums gegründet. Weder im Ganzen noch in Teilen dürfe die Wohnungsgesellschaft veräußert werden, hieß es. Die Überschüsse des profitablen Unternehmens müssen weiter für die Interessen der Bürger verwendet werden. Dafür soll es jetzt Flugblatt-Aktionen, Kundgebungen und andere Formen außerparlamentarischen Drucks auf den Weimarer Stadtrat geben. Angekündigt wurde eine Demonstration vor der nächsten Stadtratsitzung am 18. Juli. -
Unterdessen hat Oberbürgermeister Stefan Wolf die Bürgerinitiative als "überflüssig" bezeichnet. Er stehe zu seinem Wort, daß die Wohnstätte nicht an private Investoren verkauft werde, sagte er gestern im Rathaus. Untersucht würde, ob es sich lohne, Teile oder die gesamte Gesellschaft der Stadtwirtschaft zu überschreiben.
(wk)
Staatstheater-Euphorie nicht von allen geteilt
Der Euphorie um ein "Staatstheater DNT" wollen sich nicht alle Weimarer anschließen. Das wurde auf der gestrigen Gesprächsrunde im ersten sogenannten "TA-Café" deutlich. So wüßten zum Beispiel viele Stadträte nicht, wo Weimar die 1,3 Millionen Euro mehr hernehmen soll, hieß es. Sie befürchten, daß dafür Teile der Wohnstätte verkauft werden. Der scheidende Stadtkulturdirektor Felix Leibrock sagte, daß die "Freistaats-Verantwortung" nicht unbedingt einen Schutz darstelle. Im Vertrag müsse deshalb die inhaltliche Hoheit des Generalintendanten festgeschrieben werden. In der Präambel sei der nationale Anspruch des Hauses herauszustellen. So könnte eine Mitfinanzierung des Gebäudes durch den Bund möglich werden. --
Im Theatercafé sprachen Leibrock, Generalintendant Stephan Märki, und DNT-Schauspieler und Betriebsratsvorsitzender Jürg Wisbach, über ihre Erwartungen an das kommende "Staatstheater DNT". Eine Aufzeichnung des Gesprächs wird am kommenden Sonntag um 14.00 auf RadioLOTTE Weimar gesendet.
(wk)
Mit der Verleihung der Förderpreise der Sparkassenkulturstiftung Hessen-Thüringen beginnen heute die Thüringer Schultheatertage. Jede der teilnehmenden Gruppen erhält bis zu 1.500 Euro für die weitere Schultheaterarbeit. Insgesamt zehn Theatergruppen aus acht Städten führen bis Sonntag in Mühlhausen bekannte und neue Stücke auf. Auch Weimar und Jena sind vertreten. Nach den Vorstellungen kommen die jungen Akteure mit Fachleuten ins Gespräch. Die Teilnehmer aus Grund- und Regelschulen sowie Gymnasien können dabei spezielle Theater-Workshops besuchen. (dpa/wk)
Die Triathletin Sabine Heinrich vom HSV Weimar hat die Qualifikation für den Ironman Hawaii geschafft. Die inoffizielle Weltmeisterschaft der Langdistanz-Triathleten findet im Oktober statt. Sabine Heinrich hat sich dafür beim Ironman Switzerland in Zürich qualifiziert. Die Weimarer Sportlerin des Jahres 2006 siegte in der Altersklasse 40 und wurde Dreißigste von über 160 Starterinnen. Den Erfolg komplettierte ihr Sohn Jan Heinrich. Der 13-jährige siegte am Vortag des Ironman beim Züri-Triathlon in der Schülerklasse. Er setzte sich im Schlußspurt vor zwei Schweizern durch. (wk)
Broschüre über Weimar in der NS-Zeit herausgegeben
Der Förderverein Buchenwald hat eine Broschüre über Weimar im Nationalsozialismus herausgegeben. Sie wurde gestern in der Tourist-Info vorgestellt. Bei der Publikation handelt sich um einen Stadtplan, der die Spuren der "dunklen" Geschichte Weimars aufzeige, hieß es. Er bietet einen informativen Überblick über jene Stationen, Personen und Ereignisse, die mit Buchenwald in Verbindung stehen. Autor des Heftes ist der stellvertretende Direktor der Gedenkstätte Buchenwald, Rikola-Gunnar Lüttgenau.
(wk)
Über "Migration, Integration und gute Nachbarschaft" soll heute in Weimar West diskutiert werden. Dazu hat die LINKE interessierte Mitbürger zu einer öffentlichen Mitgliederversammlung ins AWO-Seniorenheim eingeladen. Dort soll über Erfahrungen und Möglichkeiten des Zusammenlebens der Alt-Einwohner mit den Zuwanderern im Stadtteil gesprochen werden. Als Gast wird die Migrationsbeauftragte der Stadt Weimar, Helena Mühe, erwartet. Der Eintritt ist frei. (wk)