Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 20. Juni 2012
Stadt besteht auf Rückkauf des Hauses der Frau von Stein
Um das Haus der Frau von Stein beginnt jetzt das juristische Tauziehen. Die Stadt werde gegenüber dem säumigen Investor nicht klein beigeben, sagte gestern Oberbürgermeister Stefan Wolf. An der Rückabwicklung des Kaufvertrages werde festgehalten. Dies sei erklärter Wille des Stadtrates. Die Stadt werde sich jetzt anwaltlich beraten lassen, so Wolf. -
Unterdessen hat offenbar der Käufer von 2008, der spanische Kunstsammler Joan Bofill, tatsächlich mit der Sanierung des Hauses begonnen. Berichtet wird von demonstrativen Bauarbeiten. Beginnen müssen hätte Bofill damit spätestens am 16. November vergangenen Jahres. Wegen der Vertragsverletzung soll er eine Strafe zahlen. Gleichzeitig will die Stadt den Kauf rückgängig machen. Das Haus der Frau von Stein soll künftig durch die Musikhochschule genutzt werden. Bofill lehnt aber sowohl die Vertragsstrafe als auch die Rückabwicklung ab.
(wk)
Wolf verbreitet Hoffnung auf Baubeginn Schillerstraße 13 bis 15
Mit der Sanierung des denkmalgeschützten Hauses Schillerstraße 13 bis 15 könnte noch in diesem Jahr begonnen werden. Mit der Hoffnung ist jetzt Oberbürgermeister Stefan Wolf von einem Gespräch mit der Eigentümer-Gesellschaft "B&L" aus Hamburg zurückgekommen. Die Investoren hätten erklärt, in Verhandlungen mit zwei Gewerbe-Mietern zu stehen, die in sechs Wochen abgeschlossen sein sollen. Wenn dann zwei der vier geplanten Ladenlokale vermietet seien, würde "B&L" mit dem Bau beginnen. Bisher waren alle Verhandlungen mit potentiellen Nutzern an den zu hohen Mietvorstellungen der Hamburger Immobiliengesellschaft gescheitert. Das seit Jahren leerstehende Eckhaus wird von Weimarer Bürgern als "Schandfleck Schillerstraße" bezeichnet.
(wk)
Weimar beginnt Klimaschutz-Initiative 2020
Das Weimarer Klimaschutzkonzept soll heute Abend öffentlich vorgestellt werden. Zu der Informationsveranstaltung hat die Stadtverwaltung alle Interessierten ins "mon ami" eingeladen. Dies sei die Auftaktveranstaltung der "Klimaschutz-Initiative Weimar", heißt es. Experten aus der Energiebranche würden über die bereits laufende Projekte informieren und über klimaschonende Verhaltensweisen aufklären. -
Weimar soll seinen CO²-Ausstoß bis 2020 um 25 Prozent senken. Dazu muß in der ganzen Stadt bei Wärme und Strom fast ein Drittel weniger Energie verbraucht werden als derzeit. Um ebensoviel müßte gleichzeitig der Anteil erneuerbarer Energiequellen steigen.
(rj/wk)
Carius kürzt Flughafenzuschuß von 10 Millionen Euro auf 4 Millionen
Der Landeszuschuß für den Flughafen Erfurt-Weimar soll drastisch gesenkt werden. Verkehrsminister Christian Carius will die derzeit 10 Millionen Euro pro Jahr auf vier Millionen deckeln. Das sagte der CDU-Politiker auf einer gestrigen Podiumsdiskussion zum Thema Flughafen in Erfurt. Die Situation sei ernst, so Carius. Es müsse Personal abgebaut und das Passagieraufkommen erhöht werden. Flughafen-Geschäftsführer Matthias Köhn sagte, der Betrieb sei auch bei der jetzigen Förderung kaum zu schaffen. Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein meinte, ein Flughafen würde ähnlich wie ein Theater oder ein Museum sehr selten schwarze Zahlen schreiben. Der Airport sei aber als Standortfaktor unentbehrlich. -
Neben Carius, Köhn und Bausewein war auch Grünen-Verkehrssprecherin Jennifer Schubert eingeladen. Die Grünen kritisieren das Flughafenprojekt von Anfang an als "Millionengrab". Für das "Thüringer Prestigobjekt" entstünden jährlich Personalkosten, die einer Passagierzahl von 500- bis 800-tausend entsprechen. Tatsächlich seien es aber nur 140-tausend Fluggäste im Jahr.
(wk)
Goethe-Preisträger Atabayev wird in Kasachstan verhaftet
Der Theaterregisseur Bolat Atabayev, der in Weimar mit der Goethe-Medaille ausgezeichnet werden soll, ist in seiner Heimat Kasachstan verhaftet worden. Ihm werde die Teilnahme an einem Ölarbeiterstreik im Dezember 2011 vorgeworfen, teilte jetzt der Präsident des Goethe-Instituts, Klaus-Dieter Lehmann, mit. Atabayev sitze bereits seit dem 15. Juni in Untersuchungshaft. In seiner Bühnenarbeit hatte der Theaterregisseur gegenwärtige gesellschaftliche Schwierigkeiten in seinem Land thematisiert. -
Neben Bolat Atabayev werden in Weimar die litauische Literatur- und Theaterwissenschaftlerin Irena Veisaité und der bosnische Autor Dzevad Karahasan ausgezeichnet. Die Goethe-Medaille wird jährlich am Goethe-Geburtstag, dem 28. August, in der Klassikerstadt überreicht.
(rj)
Weimarer Filmfest beginnt mit Premiere eines neuen Dresen-Films
Das 1. Weimarer Filmfest "Trekoulor" wird am 18. Juli mit dem neuen Film von Andreas Dresen "Herr Wichmann aus der dritten Reihe" eröffnet. Der Streifen ist die Fortsetzung des Films über den CDU-Abgeordneten Henryk Wichmann von 2003 und wird in Weimar noch vor seinem Kinostart geboten. Neben der bereits angekündigten Dresen-Retrospektive sind in der Länderreihe Filme aus Deutschland, Frankreich und Polen zum Thema "Grenzen" zu sehen. Dazu seien Filmemacher, Darsteller und Produzenten eingeladen, hieß es zur gestrigen Programmvorstellung. Außerdem ist in den fünf Festivaltagen eine Kinder- und Jugendfilmreihe sowie ein Podiumsgespräch geplant. Dabei soll es um die Grenzen der Filmwirtschaft gehen. -
Film-Vorführorte sind die Weimarhalle, das Lichthauskino und das Kino im "mon ami". Überdies werden Beiträge im Freien auf der Terrasse der Weimarhalle gezeigt. Im Beiprogramm soll der Schauspieler Axel Prahl mit seiner Band auftreten. Auch Andreas Dresen wolle Platten auflegen, heißt es.
(wk)
"Stakkie" lädt zur außerordentlichen Vollversammlung
Der Stadtelternrat für Kindergartenkinder "Stakkie" hat für heute eine außerordentliche Vollversammlung einberufen. Neben den Elternvertretern der Kita sind auch alle interessierten Eltern von Kindergartenkindern eingeladen. Treffpunkt ist laut "Stakkie" um 19 Uhr 30 in der Gaststätte Falkenburg. Es gehe um die Änderungen bei den Berechnungen der Elternbeiträge und um personelle Änderungen beim "Stakkie, heißt es.
(wk)
Fasco bleibt Direktor der Landesmedienanstalt
Jochen Fasco bleibt für weitere sechs Jahre Direktor der Thüringer Landesmedienanstalt. Die Versammlung der TLM hat den 49-Jährigen gestern wiedergewählt. Fasco sagte, er werde sich vor allem um die Förderung von Medienkompetenz im Zeitalter digitaler Medien und den Erhalt von Qualitätsjournalismus kümmern. -
Der Jurist aus Kaiserslautern begann seine Karriere in Thüringen 1993 als Leiter des Referat Medienrecht der Thüringer Staatskanzlei. Der TLM steht er vor seit 2007 vor. Die Landesmedienanstalt ist unter anderem für die Vergabe von Sendelizenzen im Bereich des privaten Hörfunks und Fernsehen zuständig.
(wk)
Polizei greift 11-jährige Mädchen auf der Sechs-Bogen-Brücke auf
Zwei Mädchen wurden am Montagnachmittag auf der Sechs-Bogen-Brücke in Weimar von der Polizei aufgegriffen. Die Kinder spielten auf den Gleisen und warfen Schottersteine von der Brücke. Sie wurden zur Inspektion in die Rosenthalstraße gebracht und dort ihren Eltern übergeben. Laut Polizei wird nun wegen Gefährdung des Bahnverkehrs ermittelt.
(rj)