Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 28. Juni 2012
Stiftungsrat berät über Gesamtkonzept der Klassik-Stiftung
Das vor acht Jahren vom Deutschen Wissenschaftsrat angemahnte Grundsatzpapier zur Zukunft der Klassik-Stiftung scheint jetzt diskussionsreif zu sein. Das Gesamtkonzept steht auf der Tagesordnung der heutigen Sitzung des Stiftungsrates. Vorsitzender Christoph Matschie hatte im letzten Dezember Klassik-Präsident Hellmut Seemann aufgefordert, das Papier bis zum Sommer vorzulegen. Damals hatte auch der Kulturausschuss des Thüringer Landtages das Gesamtkonzept eingefordert. -
Der Wissenschaftsrat hatte zuletzt im Mai 2011 kritisiert, daß der bis 2017 reichende Masterplan "Kosmos Weimar" ein Gesamtkonzept nicht ersetze. Die öffentliche Wahrnehmung der Klassik-Stiftung Weimar und deren internationale Vernetzung sei mangelhaft, hieß es.
(wk)
Stölzl sieht Thüringen bei Bildung und Kultur als Zuwanderungsland
Bei Bildung und Kultur soll Thüringen ein Zuwanderungsland werden. Das hat jetzt der Präsident der Weimarer Musikhochschule Christoph Stölzl gefordert. Bildungsfreudige, Unternehmenslustige und Mutige sollten aufgerufen sein, sich in Thüringen niederzulassen, sagte Stölzl der Thüringer Allgemeine. Der ehemalige Kultursenator von Berlin ruft darin die Landespolitik auf, nicht die Kosten für Kultur- und Infrastrukturprojekte zu scheuen. Vielmehr müßten die langfristigen positiven Effekte des Kulturreichtums im Auge behalten werden. Die vielen Theater, Schlösser und Parks, die Museen, Bibliotheken, die Hoch- und Fachhochschulen seien nicht unproduktive Last, sondern erstklassiges Potenzial für die Zukunft des Landes, so Stölzl. Thüringen sei mit seiner Kultur berühmt geworden, so sollte es auch bleiben. -
Anlass der Forderung ist das TA-Kulturgespräch am Samstag in Eisenach. Dazu ist auch Oberbürgermeister Stefan Wolf eingeladen.
(rj/wk)
"Neue Linke"-Fraktion verliert ihren Vorsitzenden
Die Stadtrat-Fraktion "neue linke" muß einen neuen Fraktionsvorsitzenden bestimmen. Der Chef der Viererformation Steffen Vogel will die Fraktion verlassen. Laut heutiger Presse überlegt Vogel, ob er nach der Sommerpause wieder zur Fraktion der Linkspartei zurückkehrt. Seinen Abgang habe er den "neuen linken" schriftlich mitgeteilt, heißt es, weil er mit den Fraktionsmitgliedern Thomas Hartung und Pierre Deason nicht mehr rede. Grund des Zerwürfnisses soll ein Streit um den politischen Einsatz für Hartz-IV-Empfänger sein. -
Der Ingenieur Steffen Vogel ist als einziger der vier Fraktionsmitglieder Mitglied der Partei "Die Linke" geblieben. Anke Ruschek sowie Hartung und Deason waren bei der Abspaltung von der Partei ausgetreten, letztere sind inzwischen Mitglieder der SPD. Damit können sie bei der Kommunalwahl 2014 nicht mehr für die "neue linke" kandidieren. "Sozialdemokraten treten für die Sozialdemokratische Liste an oder gar nicht", sagte Weimars SPD-Chef Sven Steinbrück der Zeitung.
(wk)
Straßenschilder sollen Personen-Namen erklären
Weimarer Straßen, die nach einer historischen Persönlichkeit benannt sind, sollen künftig mit einem Zusatzschild erklärt werden. Dem SPD-Antrag hat jetzt der Kulturausschuß des Stadtrates zugestimmt. Danach soll der Zusatz auf einem Schild mit blauer Schrift angebracht werden. Die kurzen Texte dazu könnten Stadtarchiv und Stadtmuseum liefern. Beschließen könnte das der Stadtrat nach der Sommerpause. Dann soll auch über die Umbenennung des Weimarplatzes in "Jorge-Semprun-Platz" entschieden werden. Der Vorschlag des Weimarer Bündnisses gegen Rechts war vom Oberbürgermeister in den Stadtrat gebracht worden.
(wk)
Stadtverwaltung lädt erneut zu Müll-Info-Veranstaltung
Die Stadtverwaltung lädt zum nächsten Donnerstag erneut interessierte Bürger zu einer Informationsveranstaltung über die Müllentsorgung ein. Nicht nur die Umstellung auf vierzehntägige Abholung führt offenbar zu Problemen. An den Wertstoffsammelplätzen würden weiterhin Bauabfälle, Sperrmüll, Restmüll und Gartenabfälle illegal abgelegt, heißt es. Die Stadt hatte deswegen schon mehrfach an die Verantwortung der Bürger beim Umgang mit Wertstoff-Abfällen appelliert. Informiert werden soll auch über die Zukunft des Abholsystems. So sollen ab 2014 alle Grundstücksbesitzer zusätzlich eine Gelbe Tonne für Leichtverpackungen erhalten. Auf den meisten Sammelplätzen würden dann nur noch Behälter für Weiß-, Grün- und Braunglas stehen.
(rj)
VR Bank Weimar legt positives Ergebnis für das Geschäftsjahr 2011 vor
Die Volks- und Raiffeisenbank Weimar hat bei ihrer Generalversammlung wieder ein positives Ergebnis für das Geschäftsjahr 2011 vorgelegt. Während andere Banken Probleme hätten, sei eine Kreditklemme bei der VR-Bank kein Thema, teilte der Vorstand den Genossenschaftsmitgliedern mit. Mit einer überdurchschnittlichen Eigenkapitalbasis von knapp 32 Prozent trete die Bank als sicherer Kreditgeber auf. Allein im letzten Jahr seien 20 Millionen Euro ausgegeben worden. Die Bilanzsumme sei auf 326 Millionen Euro gestiegen, so der Vorstand weiter. Damit liege die Weimarer VR-Bank auch deutlich über dem Durchschnitt der anderen Genossenschaftsbanken in Thüringen. So bleibe auch die Verzinsung der Genossenschaftsanteile mit 4-einhalb Prozent stabil. -
Bei der Generalversammlung wurde auch ein neuer Aufsichtsrat gewählt. Anstelle des ausscheidenden Reinhard Schroedter ist der Weimarer Geschäftsmann Anselm Graubner in das Gremium gekommen.
(rj)
Thüringer Schüler schneiden bei Demokratiestudie mit am Besten ab
Bei einer Studie zum Demokratieverständnis schnitten Thüringer Schüler noch mit am Besten ab. Insgesamt konnten aber nur 40 Prozent der Befragten zwischen Demokratie und Diktatur unterscheiden. In der Studie der Freien Universität Berlin sollten 7500 Neunt- und Zehnt-Klässler aus fünf Bundesländern sagen, wie sie die Bundesrepublik, die DDR und den NS-Staat politisch einstufen. Demnach ordneten nur die Hälfte aller befragten Schüler den NS-Staat als Diktatur ein. Eine solche war für ein Drittel auch die DDR. Nur rund die Hälfte der Schüler bezeichneten die alte Bundesrepublik als Demokratie, nur etwa 60 Prozent das wiedervereinigte Deutschland. -
Ursache der Fehleinschätzungen seien das geringe politische und historische Wissen, so der Politikwissenschaftler und Leiter der Studie Klaus Schroeder.
(rj)