Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 10. August 2017
Weimar eröffnet zweite Gemeinschaftsschule
Unter dem Namen "Carl Zeiss" ist am Morgen am Schulzentrum Weimar-West die zweite Gemeinschaftsschule der Stadt eröffnet worden. Zu der Schulform wird die ehemalige Musäus-Schule auf Initiative der Eltern und Lehrer entwickelt. Sie ist damit die erste in Stadt und Kreis die aus einer Regelschule heraus eigenständig zu einer Gemeinschaftsschule wird. Rund 80 Schülern der 5. Klassen steht ab heute offen, mit einem Haupt- oder Realschulabschluß oder mit der Hochschulreife abzuschließen. Durch den gemeinsamen Standort mit der Grundschule besteht für viele Kinder gleichzeitig die Chance des gemeinsamen Lernens ab der 1. Klasse. -
Der Name "Carl Zeiss" solle die Lernschwerpunkte Naturwissenschaften und Ingenieurwesen verdeutlichen, sagte Schulleiter Thomas Fleischer zur Eröffnung. Dabei werde das weltweit bekannte Unternehmen ZEISS den praktischen Unterricht und die Berufsorientierung unterstützen. Neben dem Carl-Zeiss-Gymnasium Jena und der Carl-Zeiss-Oberschule in Berlin sei die Weimarer Schule nun die dritte in Deutschland, die den Namen trage. Begrüßt zur Eröffnung wurden auch Vertreter der Carl Zeiss AG sowie die Ururenkelin des aus Weimar stammenden Unternehmensgründers. (wk)
Polizei sucht Zeugen
Die Polizei sucht Zeugen einr Graffiti-Schmiererei. Diesmal ist laut Mitteilung ein Gebäude der Bauhaus-Universität in der Coudraystraße beschädigt worden. Das Graffito wurde demnach in der letzten Nacht gesprüht. Es habe eine Fläche von knapp 6 x 2 Metern und sei in vier verschiedenen Farben aufgetragen. Wer Hinweise zum Sprayer geben kann, soll sich bei der Polizei melden unter der Weimarer Telefonnummer 88 20. (wk)
Domstufen-Festspiele präsentieren "Troubadour"
In Erfurt beginnen am Abend die Domstufen-Festspiele. Premiere hat Giuseppe Verdis "Troubadour". Die Oper um Liebe, Eifersucht und Rache soll bis zum 27. August weitere 15 Mal aufgeführt werden. Die nächtliche Kulisse für das düstere Mittelalter-Spektakel ist vor Mariendom und Severikirche aufgebaut. Etwa 30.000 Besucher werden erwartet. Inszeniert hat den "Troubadour" Jürgen R. Weber. Der studierte Musiktheater-Regisseur war aber auch schon Regisseur und Autor bei Fernsehserien wie "In aller Freundschaft" oder "Sturm der Liebe". (wk)
Museumsinitiative erweitert Kampagne
Die Initiative, die das in Weimar beheimatete Thüringer Museum für Ur- und Frühgeschichte in der Stadt halten will, hat ihr Anliegen gestern in einer Bürgerversammlung vorgestellt. Laut Pressebericht waren der Einladung knapp 50 Weimarer gefolgt. Es sei Eile geboten, erklärten demnach die Initiatoren am Abend im "mon ami". Der Umzug nach Erfurt solle bereits mit dem neuen Museumskonzept für Thüringen im Oktober verkündet werden. Es gelte, die drohende Verlagerung der traditionsreichen Einrichtung aufzuhalten. -
Die partei- und verwaltungsunabhängige Initiative hat unter dem Namen "Unser Museum bleibt" bereits ein eigenes Facebook-Portal, eine Internetseite und eine Online-Petition organisiert. Seit Anfang August werden Unterschriften gesammelt. Im weiteren sind Podiumsdiskussionen und Museumsführungen geplant. -
Die Landesregierung will mit dem international renommierten Museum die leerstehende historische Kaserne auf dem Erfurter Petersberg beleben. Dort würde ohnehin schon das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie sitzen, heißt es. (wk)
Stadt will Rathaussanierung im kommenden Jahr angehen
Das historische Rathaus am Markt könnte ab dem nächsten Jahr saniert werden. Laut Stadtsprecher Ralf Finke werden die Fördermittel erneut für das Jahr 2018 angefragt, der Eigenanteil der Stadt soll im kommenden und den folgenden Haushalten eingestellt werden. Bisher waren die Pläne, das 2014 leer gezogene Rathaus Ende 2015, dann für dieses Jahr wieder beziehen zu können, an den städtischen Finanzen gescheitert. Die eingestellten Gelder waren einerseits zur Vorfinanzierung für die Umfeldarbeiten zum neuen Bauhaus-Museum gebraucht worden, andererseits war die Umgestaltung von Wielandplatz und Steubenstraße teurer geworden als veranschlagt. Überdies hätten angesichts der knappen Mittel die Sanierung von Schulen und Sporthallen sowie der soziale Bereich stets Vorrang gehabt vor der Rathaussanierung, sagte Finke der Presse. -
Das Gebäude von 1840 soll durch einen Anbau an der Westseite vor allem brandschutzsicher und behindertengerecht werden. Überdies soll es durch eine Foyer-Erweiterung und einen Empfangssaal im Erdgeschoß bürgerfreundlicher werden. Der Gesamtaufwand wird mit 4-Millionen Euro angegeben. (wk)
Sparkassenstiftung fördert Vereine
Gemeinnützige Vereine können noch bis zum 15. September Förderanfragen bei der Sparkassenstiftung stellen. Auf den Termin hat jetzt noch einmal die Stiftung hingewiesen. Die Anfragen müßten rechtzeitig zur Herbstsitzung der Stiftungsgremien vorliegen. Die Projekte können in den Bereichen Kultur, Wissenschaft, Umwelt, Soziales oder Sport angesiedelt sein. Formulare und Informationen gibt es auf der Internetseite "sparkassenstiftung-weimar.de". - Das kommunale Bankinstitut unterstützt auftragsgemäß Vorhaben gemeinnütziger Vereine. Für Projekte in der Stadt und dem Landkreis stehen laut Mitteilung insgesamt 120.000 Euro zur Verfügung. (wk)
Dresen verfilmt Gundermann
Der renommierte Filmregisseur Andreas Dresen setzt ab Herbst das Leben des aus Weimar stammenden Liedermachers und Braunkohle-Baggerfahrers Gerhard "Gundi" Gundermann für die Leinwand um. Das Geld für die Produktion habe er jetzt zusammen, sagte Dresen nach seinem Hobby-Musik-Auftritt jüngst im "mon ami" der Presse. Den Gundermann werde der Schauspieler Alexander Scheer spielen. Es solle mehr ein Film über das Leben in der DDR als nur eine Künstlerbiografie werden, so Dresen. Gundermann sei Opfer und Täter in einer Person gewesen. Als Arbeiter und Künstler, überzeugter Kommunist und SED-Mitglied habe er in der DDR immer mehr Schwierigkeiten bekommen. Er sei als IM bei der Stasi gewesen und dann selber bespitzelt worden. Die zerrissene und spannende Biografie gehöre erzählt. Einfache Geschichten über den Osten gebe es nun genug, erklärte der Regisseur. Es werde Zeit, komplizierter zu erzählen. (wk)