Verfahren gegen rechtsradikalen Totschläger soll wieder aufgenommen werden
Nachricht vom 30.Juni 2008
Das Verfahren gegen den rechtsradikalen Totschläger von Erfurt soll wieder aufgenommen werden. Der Nebenkläger habe Revision angemeldet, heißt es heute aus der Landeshauptstadt. Das Landgericht hatte den Neonazi am 19. Juni quasi als freien Mann entlassen. Er kam mit zwei Jahren Haft auf Bewährung davon. Der heute 27-Jährige soll vor fünf Jahren einen Punker so geschlagen haben, daß der an den Kopfverletzungen starb. Einen zweiten habe der Mann mit Tritten das Gesicht zertrümmert, so die Anklage. Das milde Urteil nach so langer Zeit hatte zu heftigen Protesten geführt. So bezeichnete es SPD-Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse als "Justizskandal" und forderte eine Erklärung vom Erfurter Landgericht. Inzwischen will sich mit dem Fall auf Antrag von Links- und SPD-Fraktion auch der Justizausschuss des Landtages befassen. (wk)
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