Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 12. Juni 2008
Mit großer Mehrheit hat der Stadtrat den Bau einer neuen Innenstadt-Turnhalle auf dem Gelände der Wielandschule beschlossen. Zuvor wurde allerdings Kritik an dem Untertage-Bau geäußert. Hintergrund ist der hohe Grundwasserspiegel des Baugrundes. SPD-Stadtrat Joachim Tromsdorf sagte, es gebe keine Garantie dafür, daß die Wanne für das Bauwerk auf ewig dicht sei. Auch bezweifle er, daß die geplante Turnhalle nicht teurer werde als ein Standardbau. - Geplant ist, die Turnhalle vorwiegend unterirdisch zu bauen. Sie soll etwa 3,3 Millionen Euro kosten und im September 2010 fertig sein. (wk)
In der Tiefgarage der Weimarhalle gibt es jetzt mehr Parkplätze für Schwerbehinderte. Die Anzahl wurde von fünf auf sieben erhöht. Außerdem wurden die Plätze an einen für Rollstuhlfahrer günstigeren Platz verlegt. Sie sind ausschließlich behinderten Menschen mit blauer Parkkarte vorbehalten und kostenfrei. Das Tiefgaragenticket kann beim Pförtner der Weimarhalle entwertet werden. Wie die weimar-GmbH weiter mitteilt, sind jetzt während der Konzertveranstaltungen auch die schweren Türen der Tiefgarage für Rollstuhlfahrer geöffnet. (wk)
Anlässlich des 100. Todestages des Gründers der Weimarer Orchester-Schule, Carl Müllerhartung, ist gestern sein restauriertes Grabmal übergeben worden. Die von ihm 1872 gegründete Schule war der Vorläufer der heutigen Hochschule für Musik Franz Liszt. Müllerhartung war thüringischer Kantor, Musikpädagoge und als Komponist Schüler von Franz Liszt. Die Festrede am Grabmahl hielt Hochschulrektor Rolf-Dieter Arens. Müllerhartung habe mit seinen Ideen und Visionen die Gründung der Hochschule erst möglich gemacht hat, hieß es. (wk)
Die Freundesgesellschaft des Goethe-Schiller-Archivs hat sechs Briefe des Weimarer Verlegers und Schriftstellers Friedrich Justin Bertuch und seines Sohnes Karl angekauft. Die Autographen im Wert von insgesamt 1.450 Euro wurden in einem Hamburger Antiquariat erworben. Die Briefe aus den Jahren 1786 bis 1809 sollen den umfangreichen Bertuch-Bestand des Goethe-Schiller-Archivs ergänzen. Als besonders wertvoll gilt ein Brief des Unternehmers an die Allgemeine Literaturzeitung in Jena von 1786. Damit würde die Tätigkeit Bertuchs als Mitherausgeber des Blattes veranschaulicht, heißt es. (dpa/wk)
Im Gewerbegebiet Apolda hat der Filinchen-Hersteller sein 10-jähriges Bestehen am neuen Produktionsort gefeiert. Den Filinchen-Betrieb der Gutena GmbH hatte in den neunziger Jahren die Weißenfelser Warenhandelsgesellschaft von der Treuhand erworben. 1998 wurde der alte Standort in Apolda aufgegeben und der neue Produktionsbetrieb an der B 87 errichtet. Das in Waffeleisen gebackene "Filinchen" ist Ostdeutschen seit über 50 Jahren bekannt. Die Idee hatte 1956 der Apoldaer Bäcker und Konditor Oskar Kompa. Er benannte die Knusperscheiben nach dem Kosenamen seiner Jugendliebe. (wk)
EU-Ausschuß fordert mehr Unterstützung für Lokale Radiosender
Freie Lokale Radiosender sollen von ihren Ländern mehr Anerkennung und Unterstützung erfahren. Das hat jetzt der Ausschuß für Kultur und Bildung des Europa-Parlaments beschlossen. Die Sender tragen zur kulturellen Vielfalt und zum Medienpluralismus bei und verdienten deshalb von der EU-Kommission und den Mitgliedstaaten mehr Aufmerksamkeit, hieß es. Anlass der Beschlussfassung war eine Studie zum Status von Communitiy-Medien in Europa. In einem daraus folgenden Bericht wurden die klare Zuordnung von Frequenzen, die rechtliche Anerkennung in der Medienlandschaft und die wirtschaftliche Unterstützung gefordert.
(wk)
Wohnstätte legt Bebauungspläne für Landfried auf Eis
Auf dem Landfried an der Buttelstädter Straße wird in absehbarer Zeit keine Reihenhaussiedlung gebaut. Die Weimarer Wohnstätte habe ihr dortiges Vorhaben einer Gartenstadt auf Eis gelegt, heißt es heute in der "Thüringer Allgemeine". Das Neu-Bebauungskonzept sei nicht aufgegangen, so Wohnstätte-Geschäftsführer Udo Carstens gegenüber der TA als Begründung. Die in einem Musterhaus angebotenen Eigentumswohnungen seien den Interessenten für die Lage zu teuer gewesen. Der Abriß des sogenannten Blechbüchsenviertels werde aber bis auf zwei Gebäude fortgeführt. Davon ist eines als Einzeldenkmal restauriert. Aus dem anderen Holzschindelhaus wollen die Mieter nicht ausziehen.
(wk)
Weimar tritt Aktionsbündnis für gentechnikfreie Landwirtschaft bei
Die Stadt Weimar wird dem Aktionsbündnis "für eine gentechnikfreie Landwirtschaft in Thüringen" beitreten. Dem Antrag der Grünen stimmte gestern eine überfraktionelle Mehrheit von 21 Stadträten bei 6 Gegenstimmen und 12 Enthaltungen zu. Enthalten hatte sich vor allem die CDU-Fraktion, die zuvor mit einem Änderungsantrag gescheitert war. Fraktionsvorsitzender Stephan Illert sah keinen Handlungsbedarf über städtische Flächen hinaus und bezeichnte den Grünen-Antrag als "Propaganda". Koalitionspartner weimarwerk hatte sich nicht auf eine Linie einigen können und gab die Abstimmung frei. So wurde nicht nur beschlossen, alle kommunalen Landwirtschafts-Flächen von gentechnisch veränderten Pflanzen freizuhalten, sondern auch private Eigentümer, Gemeinden und Landkreis zu ermuntern, dem Bündnis beizutreten.
(wk)