Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 03. Juni 2008
Thüringer Bauernverband unterstützt Milchboykott
Auch der Thüringer Bauernverband will ab sofort den Lieferstreik der Milchbauern unterstützen. Das wurde jetzt auf der Sondersitzung des Fachausschusses Milch beschlossen. Bislang war der Boykott nur vom Verband Deutscher Milchviehhalter getragen worden. Nun würden sich auch deutlich mehr Thüringer Landwirte an der Aktion beteiligen, hieß es. Unterdessen ist die bundesweite Blockade der Thüringer Milchwerke in Erfurt aufgegeben worden. Die Protestaktionen sollen sich nun gegen die Großlager des Handels richten. Von dort werden inzwischen Lieferengpässe bei frischer und H-Milch gemeldet. -
Thüringens Landwirtschaftsminister Volker Sklenar kritisierte den Boykott. Er könne die Sorgen und Ängste der Milchbauern verstehen, eine Blockade sei aber der falsche Weg.
(wk)
Der Weimarer Alexander von Witzleben ist in Berlin zum Vorsitzenden der Internationalen Martin-Luther-Stiftung gewählt worden. Zu den Stellvertretern gehört die Grünen-Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages Katrin Göring-Eckardt. Die Stiftung mit Sitz in Erfurt fördert laut Satzung das reformatorische Anliegen Luthers nach Freiheit im menschlichen Handeln. Von Witzleben ist Geschäftsleiter im Duisburger Haniel-Konzern und war zuvor Vorstandschef von Jenoptik in Jena. In Weimar ist der Manager Vorsitzender des Freundeskreises des Deutschen Nationaltheaters. (wk)
Das Internationale Krapivna-Festival in Rußland haben am Wochenende auch Weimarer besucht. Die Veranstaltung sei aus dem ehemaligen Brennesselfest hervorgegangen und dem Weimarer Zwiebelmarktfest ähnlich, hieß es gestern aus dem Rathaus. Wie jetzt eine Weimarer Musikgruppe dort aufspielte, werde auch zum kommenden Zwiebelmarkt eine Formation aus Krapivna in Weimar erwartet. Die Delegation wurde von Stadtkulturdirektorin Julia Miehe und der Zwiebelmarktkönigin Marie I. angeführt. - Krapivna liegt in der Nähe des russischen Tolstoi-Gutes Jasnaja Poljana, das zusammen mit der Shakespeare-Stadt Stratford-upon-Avon und der Goethestadt Weimar in ein Kulturprojekt eingebunden ist. (wk)
Im Ehringsdorfmord-Prozeß hat die Staatsanwaltschaft gestern für jeden der drei Angeklagten 10 Jahre Haft gefordert. Damit wäre die nach Jugendstrafrecht zulässige Höchststrafe ausgeschöpft. Zuvor hatten Gutachter den Jugendlichen zwar Störungen des Sozialverhaltens aber dennoch die volle Schuldfähigkeit bescheinigt. - Die zwischen 17 und 21 Jahre jungen Männer waren weitgehend geständig. Sie sollen im November vergangenen Jahres in Ehringsdorf die Großtante des jüngsten der drei Angeklagten erschlagen haben und sind wegen gemeinschaftlichen Mordes angeklagt. Das Urteil wird am 13. Juni erwartet. (wk)
Nach dem Legefelder Park-Inn-Hotel will nun auch das Leonardo-Hotel an der Belvederer Allee Geld für die neuen Glocken der Herderkirche spenden. Das ehmalige Hilton will ebenfalls einen Tag der Offenen Tür mit Tombola veranstalten. Zu der Veranstaltung am kommenden Sonntag soll das Haus unter dem neuen Namen vorgestellt werden. - Die Legefelder Benefizveranstaltung hatte 3.800 Euro zugunsten der Herderkirche erbracht. Damit waren über 90.000 Euro der gebrauchten Summe in der Glockenkasse. Veranschlagt für neue Bronzeglocken sind 183-tausend Euro. (wk)
Osloer Munch-Museum sagt Leihgaben für Apolda ab
Das Kunsthaus Apolda muß für seine Herbst-Ausstellung auf die geplanten Leihgaben des Osloer Munch-Museums verzichten. Das Museum, daß die meisten Bilder des Malers besitzt, hat jetzt die aus Apolda angefragten 29 Kunstwerke abgesagt. Wie die Thüringer Allgemeine heute mitteilt, habe auch die Vermittlung der Norwegischen Botschaft daran nichts ändern können. Kurator Hans Dieter Muck werde aber dennoch an die 50 Bilder ausstellen. Sie würden aus privaten und staatlichen Sammlungen kommen. -
Die Schau mit Malerei, Zeichnungen und Grafiken des weltbekannten norwegischen Malers Edvard Munch soll vom 7. September bis 21. Dezember zu sehen sein. Sie war als diesjähriger Höhepunkt des Apoldaer Kunstvereins Avangarde angekündigt worden.
(wk)
Ex-DRK-Chef endgültig verurteilt
Der frühere Weimarer DRK-Geschäftsführer Ralf Göbel ist jetzt vom Landgericht Erfurt endgültig verurteilt worden. Er erhielt eine Haftsstrafe von 18 Monaten auf Bewährung und muß 15-tausend Euro an gemeinnützige Organisationen bezahlen. Auch dem mitangeklagten damaligen Prokuristen wurde eine Geldbuße auferlegt. Zuvor hatte Göbel die Abrechnungsbetrügereien zugegeben. Durch überhöhte Personalkostenabrechnungen für Kindergärten, Pflegeheim und Rettungsdienst soll ein Gesamtschaden von rund 420-tausend Euro entstanden sein. Die wahrscheinliche Veruntreuung öffentlicher Gelder in Millionenhöhe war nicht ausreichend beweisbar.
Im vergangenen November war Göbel vom Weimarer Schöffengericht zu 14 Monaten Haft auf Bewährung und eine Geldstrafe von 10-tausend Euro verurteilt worden. Die Staatsanwaltschaft war in Berufung gegangen.
(wk)