Nachricht vom 02.November 2005
Thüringens SPD-Chef Christoph Matschie sieht seine Partei in einer ernsten Krise. Auf allen Seiten seien Fehler gemacht worden, sagte das SPD Vorstandsmitglied gestern. Matschie hatte zugegeben, auch gegen den Wunschkandidaten des Parteichefs für das Amt des Generalsekretärs gestimmt zu haben. Laut Matschies Vorgänger im Amt, Richard Dewes, ginge es denen nicht um Inhalte, sondern darum, sich gegenseitig die Steigbügel zu halten. Den Sturz von Müntefering hätten sie dabei billigend in Kauf genommen. Für die Grünen-Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt habe der Rücktritt Franz Münteferings zum politischen Chaos geführt. Mit Blick auf den Ministeramtsverzicht von CSU-Chef Edmund Stoiber sprach sie von Verantwortungslosigkeit bei den großen Parteien. Es würde der fatale Eindruck in der Öffentlichkeit verstärkt, daß sich die Politik vor allem mit sich selbst beschäftige. (wk)
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