Nachricht vom 28.August 2006
Kunstfest-Intendantin Nike Wagner hat den stellvertretenden Bundesbeauftragten für Kultur und Medien, Hermann Schäfer, bereits im März um einen Redebeitrag zur Kunstfesteröffnung gebeten. Wie die Presse heute übereinstimmend aus diesem Brief zitiert, habe sie sich wegen seiner Ausstellung "Flucht und Vertreibung" an ihn gewandt und um Reflexionen zu diesem Thema ersucht. Nach dem Eklat vom Freitag hatte Nike Wagner bestritten, Schäfer ausdrücklich um eine solche Rede gebeten zu haben. Hermann Schäfer hatte in seinem Grußwort zum Gedächtnis-Konzert nicht über die Opfer Buchenwalds, sondern ausführlich über das Elend der deutschen Vertriebenen im Zweiten Weltkrieg geredet. Mit "Aufhören"-Rufen und Pfiffen zwang ihn das Publikum zum vorzeitigen Abbruch. Nike Wagner sagte im Anschluß, es sei "bedauerlich und unverständlich", daß Schäfer nicht auf die Opfer des KZ Buchenwald eingegangen sei. Schäfer habe das Thema "auf grausame Weise verfehlt". Der wies jedoch jede Verantwortung von sich. (mh/wk)
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