Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 26. September 2001
Zweitwohnsitzsteuer ist heute Thema im Stadtrat
Der Weimarer Stadtrat soll heute abend über den Nachtragshaushalt für 2001 beraten. Die CDU-Fraktion will allerdings beantragen, die Abstimmung auf Oktober zu verschieben. Die Abgeordneten hätten nicht genug Zeit gehabt, sich mit den Vorlagen der Stadtverwaltung zu beschäftigen, hieß es gestern. Weitere Themen der Sitzung sind unter anderem die Finanzierung des neuen Gefahrenschutzzentrums für Feuerwehr und Rettungsdienst sowie die Zweitwohnsitz- und Gewerbesteuer.
Städte- und Gemeindebund kritisiert schlechte Finanzausstattung der Kommunen
Der Gemeinde- und Städtebund Thüringen hat das Land aufgefordert, den Finanzbedarf der Kommunen im kommenden Doppelhaushalt stärker zu berücksichtigen. Verbandspräsident Pabst nannte die finanzielle Lage der Städte und Gemeinden "dramatisch". Die Kommunen seien an der Grenze des Sparens angekommen. Das Problem werde verschärft durch die schwache Steuerkraft, sie erreiche nur etwa 40 Prozent des Westniveaus. Pabst: "Wir befinden uns am Tropf des Landes und leben vom kommunalen Finanzausgleich". Auch im laufenden Doppelhaushalt müsse geprüft werden, wie die Lasten der Kommunen noch gemindert werden könnten. Heute trifft sich der Gemeinde- und Städtebund zu seiner 12. Ordentlichen Mitgliederversammlung. Das Thema: "Kommunale Selbstverwaltung - stark durch eine angemessene Finanzausstattung."Ministerpräsident Bernhard Vogel hat seine Teilnahme angekündigt.
Fossilien sammeln in Weimar
Als Fossiliensammler kann sich jeder Besucher der Kulturdirektion versuchen. Noch bis zum 5. Oktober läuft dort die Ausstellung "Immer die alte Geschichte"der Bonner Künstlerin Ute Skroka. Ein Video mit Brigitte Renner als Amateurpaläontologin und ein Kartenspiel über die Tücken beim Fossiliensammeln sollen die Besucher darüber hinweg trösten, dass der Ehringsdorfer Steinbruch nicht öffentlich zugänglich ist. Denn dort liegen wirkliche Fossilien, die aber vor zuviel Zulauf geschützt werden müssen.
Medienmesse "GERAmedia"zeigt neue Trends in der Medientechnik
Die Medienmesse "GERAmedia"zeigt neue Trends in der Medientechnik. Im Kultur- und Kongresszentrum Gera präsentieren sich zwei Tage lang etwa 50 Aussteller. In gläsernen Studios und Redaktionen wird gezeigt, wie Zeitungsseiten hergestellt werden oder Radio- und TV-Beiträge entstehen. Zum Auftakt wurde vor dem Kulturzentrum die erste beleuchtete Info-Säule des britischen Architekten Sir Norman Foster übergeben. Besucher der Messe können auch viele neue Produkte und Technologien untersuchen und ausprobieren.
Weimar als Ort des Dialogs zwischen den Kulturen und Religionen
Die Stadt Weimar müsse vor dem Hintergrund eines drohenden Krieges zu einem Ort des Dialogs zwischen den Kulturen und Religionen werden. Das forderte der Weimarer PDS-Bundestagsabgeordnete Carsten Hübner als Alternative zu Terror und Vergeltung. Die Stadt Weimar müsse sich jetzt zu ihrer Verantwortung als Ort der Verständigung und des demokratischen Konsenses bekennen, heißt es in einer Presserklärung. Weimar sei in der Vergangenheit oft Kulisse und Repräsentationsobjekt der deutschen Außenpolitik gewesen. Die in der Stadt Verantwortlichen müssten jetzt aus dieser passiven Rolle heraustreten und jene an einem Tisch versammeln, zwischen denen keine Verständigung mehr möglich sei.
Hufeland-Trägergesellschaft will die städtischen Kindergärten betreiben
Die stadteigene Hufeland-Trägergesellschaft will die städtischen Kindergärten betreiben. Wie Radio lotte bekannt wurde, hat die Geschäftsführung dem Aufsichtrat der Gesellschaft gestern ein entsprechendes Konzept vorgelegt. Der Hufeland-Aufsichtsrat will darüber im November entscheiden. Experten gehen davon aus, dass die Stadt etwa 700-tausend Mark im Jahr einsparen könnte, wenn die Hufeland-Trägergesellschaft die Kindergärten übernimmt. Zur Zeit unterhält die Stadt noch 16 Kindergärten mit etwa 1000 Plätzen. Das sind 43 Prozent des gesamten Angebotes. Sie werden jetzt noch vom Kinder- und Jugendamt verwaltet. Die Stadtverwaltung will keine weiteren Kindergärten an freie Träger übergeben, um ein eigenes Angebot zur Kinderbetreuung aufrechterhalten zu können.
Neue Parkscheinautomaten in der Weimarer Innenstadt
Neue Parkscheinautomaten sollen in der Weimarer Innenstadt aufgestellt werden. Nach den Planungen der Stadtverwaltung sollen sie in der Hausknecht- und der Hans-Wahl-Straße sowie am Herderplatz aufgestellt werden, meldete die Thüringer Allgemeine. So sollen die Verluste durch den Wegfall der Automaten am Platz der Demokratie ausgeglichen werden, hieß es. Der Platz wird wegen des Erweiterungsbaus der Anna-Amalia-Bibliothek gesperrt.
SPD-Kreisvorstand gegen Verkauf von Anteilen am Sophien- und Hufeland-Klinikum
Gegen einen Verkauf von städtischen Anteilen am Sophien- und Hufeland-Klinikum haben sich Vertreter des SPD-Kreisvorstandes Weimar ausgesprochen. Die Klinik stehe finanziell sehr gut da und habe gute Aussichten, sich auch künftig im Wettbewerb im Gesundheitswesen zu behaupten. Ein Verkauf mache nur Sinn, wenn Verluste zu verhindern seien, hieß es. Außerdem müsse die breite allgemeine medizinische Versorgung für die Weimarer Bürger aufrechterhalten werden. Ein privater Betreiber würde unrentable Abteilungen schließen. Die Diskussionen um den Klinikverkauf entstanden, als der Stadtrat beschloß, den Wert der städtischen Beteiligungen zu ermitteln. Durch Verkäufe soll dann das Haushaltsloch geschlossen werden.
Fristverlängerumg für Vorschläge zum Weimarer Bürgerpreis
Vorschläge zum Weimarer Bürgerpreis können noch bis zum 12. Oktober eingereicht werden. Das gab die Sparkassenstiftung bekannt. Die Frist sei verlängert worden, weil immer noch laufend Vorschläge eingehen. Mit dem Preis sollen Weimarer Bürger für ihr ehrenamtliches Engagement zum Wohle der Stadt geehrt werden. Er ist mit einer Zuwendung in Höhe von 10-tausend Mark verbunden. Formulare für Vorschläge liegen in den Sparkassenfilialen aus.
Automaten-Guides sind seit heute am Weimarer Bahnhof unterwegs. Die Azubis der Deutschen Bahn tragen rote Sweatshirts und sollen bis Freitag die Kunden mit der Benutzung der Fahrkartenautomaten vertraut machen. Die Geräte werden zu wenig genutzt, obwohl sie die Schlange am Schalter eigentlich reduzieren sollten. In Thüringen stehen derzeit 186 Bahn-Automaten. Der Bereich Wagnergasse/Brühl wird heute übergeben. Bereits seit November 1999 wurde dort in vier Bauabschnitten gearbeitet. Jetzt soll dieser Innerstädtische Raum einen neuen Anziehungspunk für die Weimarer und ihre Gäste darstellen. Heute Nachmittag wird Oberbürgermeister Germer den neugestalteten Bereich übergeben.