Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 01. März 2002
Thüringen setzt auf Verhandlungen im Streit um Klassiker-Erbe
Im Streit um das Weimarer Klassik-Erbe setzt Thüringen nun doch auf Verhandlungen. Ein für Mitte März geplanter Termin vor dem Verwaltungsgericht Gera wurde jetzt auf Wunsch beider Prozessparteien aufgehoben. Das Adelshaus Sachsen-Weimar-Eisenach will unter anderem die Rückgabe des Goethe-Schiller-Archivs und der Fürstengruft durchsetzen. Das Landesamt zur Regelung offener Vermögensfragen hatte diese Ansprüche jedoch zurückgewiesen. Das Thüringer Wissenschafts-Ministerium wollte sich zu Einzelheiten des Procederes nicht äußern. Jetzt seien erst einmal die Juristen am Zuge, so Pressesprecherin Lemke gegenüber Radio LOTTE.
Kunstfest-Programm steht in Grundzügen fest
Das Kunstfest-Programm 2002 steht in Grundzügen bereits fest. Wie die Kunstfest-GmbH bekannt gab, werden insgesamt sechs Tanztheater-Produktionen in der Viehauktionshalle zu erleben sein. Außerdem wird erstmals auch der Kubus für eine Ballett-Aufführung genutzt. Außerdem sind szenische Lesungen und zwei große Konzerte im Schlosshof vorgesehen. Das Kunstfest 2002 findet vom 7. August bis 1. September statt. Ein erstes Programmheft soll bis zur Internationalen Tourismus-Börse in Berlin Ende März vorliegen.
Geringfügige Mittelkürzungen für Weimarer Hochschulen
Der Nachtragshaushalt der Landesregierung hat bei den Hochschulen zu erheblicher Beunruhigung geführt. Das sagte der Vorsitzende der Landesrektorenkonferenz, der Jenaer Rektor Meyn. Mit den massiven Kürzungen werde das Ziel der "Investitionen in die Köpfe"hinfällig. Die Landesregierung hatte am Dienstag beschlossen, 160 Millionen Euro einzusparen, 2,2 Mio. davon vom Wissenschafts- und Kunstministerium. Auch die Weimarer Hochschulen werden von den Kürzungen im Landeshaushalt betroffen sein. Die Leiterin der Haushaltabteilung der Musikhochschule, Gurk, sagte gegenüber Radio Lotte, dass sie konkrete Projekte jedoch nicht in Gefahr sehe. Eher werden Kürzungen im Bereich der Sachmittel spürbar werden. In welcher Höhe die einzelnen Hochschulen auf Mittel verzichten müssen, steht derzeit noch nicht fest. (shg)
Neue Reihe "Weimarer Reden über Deutschland und Europa"
Am kommenden Sonntag beginnen die diesjährigen "Weimarer Reden über Deutschland und Europa". Zu Gast ist der Islam-Spezialist Bassam Tibi. Der 1944 in Damaskus geborene Muslim deutscher Staatsangehörigkeit ist Professor für internationale Beziehungen in Göttingen. Er schreibt regelmäßig für den Spiegel und die FAZ und hat zahlreiche Schriften zum politischen Islam sowie zur Krise der islamischen Gesellschaft veröffentlicht. Die Veranstaltung mit Bassam Tibi beginnt um 11 Uhr im großen Haus des Deutschen Nationaltheaters.
Carsten Hübner bekommt Konkurrenz
Der PDS Bundestagsabgeordnetete Carsten Hübner hat Konkurrenz bekommen. Neben Hübner möchte der Jenaer Jens Thomas Direktkandidat der PDS im neuen Wahlkreis Jena/Weimarer Land und Weimar werden. Wer für die PDS in den Bundestagswahlkampf zieht entscheidet die Wählervertreter-Konferenz am Samstag in Jena.
Thüringer Bündnisgrüne stellen Landesliste vor
Die Thüringer Bündnisgrünen stellen morgen ihre Landesliste für die Bundestagswahl im September auf. Für den Listenplatz 1 werden voraussichtlich die Bundestagsabgeordnete Katrin Göring-Eckardt und die Eisenacherin Gisela Rexrodt kandidieren. Inhaltliches Schwerpunkt-Thema des Landesparteitags ist die Bildungspolitik in Thüringen. Als prominentester Gast im Weimarer Inter-City-Hotel wird die Parteivorsitzende Claudia Rothe erwartet.
Honig aus China wegen möglicher Belastung sichergestellt
In Thüringen sind drei Tonnen Honig aus China wegen möglicher Belastung mit dem Antibiotikum Chloramphenicol sichergestellt worden. Der Honig sei jedoch nicht in den Handel oder zur Weiterverarbeitung gekommen, sagte eine Sprecherin des Landesamtes für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz. Mitte Februar war in Großbritannien chinesischer Honig mit dem Tierarzneimittel entdeckt worden. Daraufhin hatte die Europäische Kommission alle Länder zu verstärkten Kontrollen aufgefordert. Die Verwendung von Chloramphenicol ist in der EU seit 1994 nicht mehr zulässig. (shg)
Ehringsdorfer Heimatverein erhält Zuwendung aus Lottomitteln
Für die Erstellung einer Chronik erhält der Ehringsdorfer Heimatverein cirka 3.000 Euro Zuwendung aus Lottomitteln. Der Zuwendungsbescheid wird morgen in der Thüringer Staatskanzlei in Erfurt übergeben. Der Verein hatte sich im vorigen Jahr gegründet, um die 750-Jahrfeier Ehringsdorfs im Juli 2002 vorzubereiten und die Geschichte des Weimarer Ortsteils zu ergründen. (shg)
Erster privater Fernverkehrszug Deutschlands gestartet
Der erste private Fernverkehrszug Deutschlands ist heute morgen gestartet. Der Zug fährt zukünftig einmal täglich von Gera nach Rostock und zurück. Wie Andreas Winter, Pressesprecher der Betreiberfirma Connex, gegenüber Radio LOTTE erklärte, sei der heutige Start sehr vielversprechend gewesen: Der Zug war ab Gera zu etwa 60% und ab Berlin zu 100 % ausgelastet.Der Fahrpreis bei Connex ist wesentlich günstiger ist als bei der Deutschen Bahn. So kostet die Fahrt Gera-Berlin 18 Euro gegenüber 44 Euro bei der DB. Wie Winter weiter sagte, seinen weitere Verbindungen in Vorbereitung, die zum Teil auch über Weimar führen werden.
Landesarbeitsamt Sachsen will Zusammenleguing mit Sachsen-Anhalt und Thüringen
Der Präsident des Landesarbeitsamtes Sachsen, Streich, will seine Behörde mit dem "Doppelamt"für Sachsen-Anhalt und Thüringen zusammenzulegen. In der "Leipziger Volkszeitung"sagte er, auf diese Weise könnten die bürokratischen Strukturen sinnvoll vereinfacht werden. Gleichzeitig wies Streich die Forderung zurück, die Landesbehörden grundsätzlich abzuschaffen. Dagegen sprechen seiner Ansicht nach die föderalen Strukturen in der Bundesrepublik. So bräuchten beispielsweise die Landesregierungen, die regionalen Gewerkschaften und die Arbeitgeber einen direkten Ansprechpartner.
Deutsche Bühnen schauen hoffnungsvoll auf Theater-Modell Weimar
Viele deutsche Bühnen schauen derzeit hoffnungsvoll auf Weimar und das neue Theater-Modell. Das erklärte die Bundestags-Vizepräsidentin Antje Vollmer heute morgen im Gespräch mit Radio LOTTE. Die Ereignisse in der Klassikerstadt seien von überregionalem Interesse, weil hier ein neues Modell der Theater-Entwicklung im deutschsprachigen Raum entstehe. Antje Vollmer ist Teilnehmerin einer Podiumsdiskussion heute Abend im DNT. Im Podium sitzen außerdem DNT-Intendant Stefan Märki, Jürgen Flimm vom Deutschen Bühnenverein und Alt-Bundespräsident Richard von Weizsäcker. Die Diskussion beginnt um 18.30 Uhr im Großen Haus des Deutschen Nationaltheaters.