Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 07. März 2002
Eintrittpreise für das DNT erhöht
Die Eintrittspreise für das Deutsche National-Theater werden ab nächsten Monat erhöht. Die durchschnittlich 15prozentige Erhöhung wurde auf der gestrigen Stadtratssitzung mit grosser Mehrheit beschlossen. Dies sei eine logische Konsequenz, um die Eigenständigkeit des DNT zu erhalten, so die Meinung der meisten Stadträte. Zusätzlich wurden auch die Benutzungsentgelde für die öffentlichen Toiletten erhöht. Zukünftig sollte man ein 50 Cent Stück parat haben. Damit sollen die Kosten für den Unterhalt der Toiletten besser gedeckt werden. Vor der Währungsumstellung hatten für die Toilettenbenutzung 50 Pfenninge gereicht.
Arbeitslosigkeit in Thüringen gestiegen
Ende Februar waren in Thüringen 219.500 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Das seien 1700 mehr als im Vormonat, meldet das Landesarbeitsamt. Damit steigt die Arbeitslosenquote um 0,2 Prozentpunkte von 17,2 auf 17,4. Vor allem die anhaltende Krise in der Bauwirtschaft und der Abbau der Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen werden als Ursachen für gestiegene Zahlen genannt. Die Stadt Weimar hatte im Februar 17,1 Prozent Arbeitslose, das sind 0,1 Prozent mehr als im Januar. Im Weimarer Land ist die Arbeitslosigkeit von 16,6 auf 17 Prozent gestiegen. Die niedrigsten Quoten haben die Landkreise Sonneberg und Jena mit rund 12 Prozent, die höchste der Kyffhäuserkreis mit 25 Prozent.
Wielandgut Ossmannstedt wird in Aufbauprogramm aufgenommen
Das Wielandgut in Oßmannstedt wird Projekt des Aufbauprogramms "Kultur in den neuen Ländern". In den nächsten Wochen werden Kulturstaatsminister Rümelin und die Thüringer Kunstministerin Schipanski das Programm gemeinsam unterzeichnen. Die TLZ hatte gestern behauptet, es werde gemutmaßt, dass das Land Thüringen den Wieland-Forscher Jan Phillipp Reemtsma wegen seiner Wehrmachtsausstellung beargwöhne. Die Reemtsma-Stiftung steuert fast 700.000 Euro zur Sanierung des Gutes bei. Das Gut, auf dem Christoph Martin Wieland lebte, soll europäische Jugendbegegnungsstätte werden. (shg)
Residenz Café wieder geöffnet
Das Residenz Café hat wieder auf. Das bei Weimarern kurz als "Resi"bezeichnete Café musste wegen Renovierungsarbeiten für 3 Wochen seine Türen schliessen. Die Wiedereröffnung wird heute Abend mit der Band "Hot Strings"gefeiert.
Untersuchungsausschuss zu Bespitzelungsvorwürfen gegen Köckert
Der Untersuchungsausschuss zu den Bespitzelungsvorwürfen gegen Innenminister Köckert wird den früheren CDU-Bürgermeisterkandidaten von Blankenhain, Hörcher, befragen. Das kündigte gestern das Ausschussmitglied, der ehemalige Justizminister, Kretschmer, an. Hörcher war Gegenkandidat des Kommunalpolitikers, der eines der "Spitzelopfer"gewesen sein soll. Es gäbe Hinweise, dass vielleicht ein Bespitzelung von mindestens einem Kommunalpolitikern versucht worden ist, so Kretschmer. Der Ausschuss soll klären, ob Innenminister Köckert im Sommer 2000 Verfassungsschützer auf zwei Kommunalpolitiker in deren Wahlkampf angesetzt hat. Die beiden Politiker gehören einer freien Wählergemeinschaft an. Der ehemalige Landesverfassungsschutzpräsident Roewer warf Köckert vor, einen derartigen Auftrag erteilt zu haben. Köckert hingegen bestreitet die Anschuldigung. Er wird unter anderem vom früheren Präsidenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Frisch, entlastet. Nach Ansicht von Frisch haben die bisherigen Zeugen falsche oder widersprüchliche Aussagen gemacht.
Unterricht ganz anderer Art im Residenzstadtexpress "Maria Pawlowna"
Einen Unterricht ganz anderer Art erleben und veranstalten Jugendliche des Goethe-Gymnasiums am kommenden Sonnabend Vormittag. Mit dem Residenzstadtexpress "Maria Pawlowna"begeben sich die Schüler in historischen Kostümen des 19. Jahrhunderts vom Weimarer Hauptbahnhof zunächst nach Jena. In improvisierten Spielszenen geben sie Einblick in die Entwicklung der Zeissschen Werkstätten und stellen das damalige höfische Leben dar. Ziel der Reise ist der sogenannte "Sommergewinn"in Eisenach, eines der größten Volksfeste Thüringens. (shg)
PDS-Landtagsfraktion will Verfassungsklage einlegen
Die PDS-Landtagsfraktion will gegen das neue Thüringer Personalvertretungsgesetz Verfassungsklage einlegen. Die Fraktion sei der Überzeugung, dass die Verfassungsmäßigkeit der weit reichenden Einschränkung der Mitbestimmung vom Verfassungsgericht überprüft werden müsse, sagte der frühere PDS-Fraktionschef Werner Buse am gestern in Erfurt. Das Gesetz verstößt aus Sicht der PDS gegen das Mitbestimmungsgrundrecht der Thüringer Verfassung.