Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 01. April 2004
Nazi-Schläger leugnet die faschistischen Verbrechen in Buchenwald
Der Prozeß gegen die mutmaßlichen Neonazi-Schläger, die im Dezember 2003 einen Mosambikaner in Weimar-West zusammengeschlagen haben, ist gestern vertagt worden. Weil der Hauptangeklagte noch nicht 18 Jahre alt ist, wird die Öffentlichkeit von dem Verfahren am Weimarer Amtsgericht ausgeschlossen. Die Verhandlung soll in der kommenden Woche fortgesetzt werden. In dem Verfahren hat sich der Haupttäter dem Gericht gegenüber als "Nationaler Sozialist" bezeichnet. Außerdem leugnete er die faschistischen Verbrechen im KZ Buchenwald. Seine Wohnung gleiche einer neonazistischen Kultstätte, sagte Ulrich von Klinggräff. Der vertritt als Nebenkläger die Interessen des Opfers. Von Klinggräff geht davon aus, daß der Rassismus der Täter der alleinige Anlaß zu der Straftat war.
(jm)
Die Ärztewoche Thüringen wird heute abend in Weimar eröffnet. Die zentrale Tagung von Ärzten und medizinischem Personal findet zum 12. Mal statt. Sie wird veranstaltet von der Landesärztekammer, der Kassenärztlichen Vereinigung und dem Verband der Leitenden Krankenhausärzte. Im Vorfeld der Veranstaltung wies Thüringens CDU-Gesundheitsminister Klaus Zeh auf den seiner Meinung nach drohenden Ärztemangel im Freistaat hin. Viele niedergelassene Ärzte seien über 60 Jahre alt. Das Problem sei besonders bei den Hausärzten akut, so Zeh. Hier stehe etwa ein Drittel vor dem 60. Lebensjahr. Hier müsse der Nachwuchs gefördert wrden und die Vergütung der Ärzte an die Sätze im alten Bundesgebiet angepaßt werden, sagte deer Gesundheitsminister. (jm)
Der Bund der Kriegsblinden Thüringens hält seine Jahreshauptversammlung heute in Weimar ab. Die Organisation gilt als die älteste deutsche Kriegsopferorganisation und die größte Kriegsblinden-Vereinigung der Welt. Sie hat in Thüringen knapp 60 Mitglieder. Erwartet wird, daß diese sich auch zu aktuellen Fragen der Renten- und Sozialpolitik äußern. (jm)
Für das geplante Gefahrenschutzzentrum für Feuerwehr und Rettungsdienst an der Kromsdorfer Straße soll kein Geld aus dem Klinikverkauf verwendet werden. Dafür sprach sich gestern abend der Finanzausschuß aus. Die 1,35 Millionen Euro sollen in den Jahren 2005 und 2006 in den Haushalt eingestellt werden, sagte Ausschußvorsitzender Manfred Dieck von der PDS. Unklar sei aber noch, woher das Geld kommen solle. Dieck bestätigte, daß das Landesverwaltungsamt nicht damit einverstanden sei, das Geld für das Gefahrenschutzzentrum aus dem Eigenkpital des Abwasserbetriebes zu entnehmen. (jm)
Es besteht ein Zusammenhang zwischen der geplanten Sanierung der Wielandschule und einem genehmigten Haushalt für 2004. Dieser Meinung ist laut TA die Weimarer SPD. Alle Förder-und Eigenmittel für die Baumaßnahme seien im Vermögenshaushalt ausgewiesen, sagte Fraktionschef Bernd Nowak. Auch das Geld aus dem Bundesförderprogramm für Ganztagsschulen könne nur über einen genehmigten Haushalt ausgereicht werden. Un der sei von einem gültigen Rahmen für die Haushaltskonsolidierung abhängig, sagte der SPD-Fraktionschef. Das wolle oder könne die CDU nicht begreifen. Nowak warf der CDU vor, sich aus wahltaktischen Gründen zum Erfüllungsgehilfen der Landesregierung zu machen. (jm)
Die Weimarer Stadtwerke überweisen 2,4 Millionen Euro abzüglich Steuern in die Stadtkassen. Der Bilanzgewinn des Unternehmens betrug im vergangenen Jahr etwa 6,4 Millionen Euro. Das gaben die Geschäftsführer Helmut Büttner und Frank Scherschmidt gestern auf der Bilanzpressekonferenz bekannt. Gleichzeitig verkündeten sie den Kauf eines neuen Betriebsgeländes für die Stadtwerke. Das 60-tausend Quadratmeter große Areal liegt zwischen Industrie-und Nordstraße. Umgezogen werden soll noch in diesem Jahr. Der Umzug kostet etwa sieben Millionen Euro. Das neue Betriebsgelände der Stadtwerke ist nach den Worten von Helmut Büttner die größte Einzelinvestition derzeit in Weimar. (jm)
Der Kubus soll planmäßig zum Kunstfestbeginn neben dem sogenannten E-Werk errichtet werden. Der Auftrag zum Umsetzen der provisorischen Theaterspielstätte sei jetzt erteilt worden, erklärte Stadtwerke-Geschäftsführer Frank Scherschmidt. Probleme gebe es aber noch mit dem Erbauer des Kubus. Der fordere ein Mitspracherecht als Künstler bei der Entscheidung über einen neuen Standort für den Kubus. (jm)
Der Freundeskreis des Goethe-Nationalmuseums hat jetzt die Stadt erneut aufgefordert, den Sockel des Carl-Alexander-Denkmals am Goethe-Platz zu belassen. Gemeint sei hier der Granitblock samt Inschrift und Kriegsspuren und Unterbau, so Freundeskreis-Chef Dieter Höhnl. Gleichzeitig gab er den Fund weiterer Stufen des Denkmals in Belvedere bekannt. Diese könnten mühelos in das Gesamtkonzept integriert werden. Das Denkmal von Großherzog Carl-Alexander war 1938 durch die Nazis vom Goethe-Platz entfernt worden, um mehr Platz für Aufmärsche zu gewinnen. Im Jahre 1946 wurde es eingeschmolzen. Erst in den neunziger Jahren tauchte der Sockel wieder auf. (jm)
Stiftungsähnliche Körperschaft für Klinik-Millionen
Eine stiftungsähnliche Körperschaft ist gestern abend vom Aufsichtsrat der Hufeland-Trägergesellschaft HTG ins Leben gerufen worden. Wie aus dem Rathaus mitgeteilt wurde, soll sie die Rechtsform einer gemeinnützigen GmbH haben. Als Geschäftsführer wurde HTG-Chef Rudolf Dewes bestimmt. Dessen erste Aufgaben sind die notarielle Beglaubigung der gGmhH-Gründung und deren Eintragung ins Handelsregister. Die gGmbH soll den Erlös aus dem Verkauf der städtischen Anteile am Klinikum verwalten. Das sind bis Januar 2005 20 Millionen Euro. Das Geld soll für die Sanierung von Weimarer Schulen und Kindertagesstätten verwendet werden.
Gestern wurden der HTG auch sieben ehemals städtische Kindertagesstätten übertragen. Damit wurde ein Stadtratsbeschluß vom Herbst 2003 umgesetzt.
(jm)
Kunstfest wird im kommenden Jahr kürzer
Das Weimarer Kunstfest wird im kommenden Jahr nur noch drei Wochen dauern, statt bisher vier. Das gaben Vertreter der Kunstfest GmbH gegenüber Radio LOTTE bekannt. Das Kunstfest 2005 wird auch wieder Ende August bis Anfang September statfinden. Intendantin Nike Wagner wollte das Kulturereignis eigentlich auf Ende Juni-Anfang Juli vorverlegen. In dieser Zeit stünden aber keine Spielstätten zur Verfügung, hieß es. In diesem Zusammenhang war auch die Rede von mangelnder Fähigkeit zur Koordinantion der einzelnen Spielstättenbetreiber.
Zur Stunde präsentiert Nike Wagner das Kunstfest-Programm für 2004.
(jm)