Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 02. April 2004
Die geplante Gestaltung des künftiggen Weimar-Atriums weist aus Sicht des Gestaltungs-Beirates noch erhebliche Mängel auf. Das teilte dessen Vorsitzender Gerd Zimmermann gestern mit. Der Beirat habe im Falle des Atriums seine Einflußmöglichkeiten bis zum Äußersten ausgeschöpft, um eine "gesichtslose Investorenarchitektur" zu vermeiden, so Zimmermann weiter. Man habe dem Bauherrn Josef Saller Vorschläge unterbreitet, wie das Atrium äußerlich gesteltet werden könne. Diese widersprächen nicht dem Gebot der Wirtschaftlichkeit, wie Zimmermann betonte. Er sei aber skeptisch, ob Saller die Vorschläge des Gestaltungsbeirates auch realisiere. Deshalb werde sich der Beirat in dieser Sache auch weiterhin stark engagieren. Gelungen sei es aber, durchzusetzen, daß die Lamellenstruktur der Außenfassade erhalten bleibe, so Zimmermann. (tt-jm)
Das gemeinsame Vermittlungs- und Beratungszentrum der Agentur für Arbeit sowie der Stadt Weimar und des Kreises Weimarer Land ist umgezogen. Ab heute bietet es seine Leistungen in der Marcel-Paul-Straße 48 an. Die neue Telephon-Nummer lautet 814 150. Vorher war die Einrichtung in der Rießnerstraße tätig. Das Vermittlungs- und Beratungszentrum soll erwerbsfähigen Sozialhilfe-Empfängern die Rückkehr ins Erwerbsleben ermöglichen. Dazu arbeiten Vertreter der Arbeitsagentur sowie der Sozialämter von Stadt und Landkreis zusammen. Seit Gründung des Zentrums vor einem Jahr konnte etwa 425 Menschen zeitweise oder dauerhaft wieder wieder ein Job vermittelt werden. (jm)
Weimar soll künftig offiziell den Titel "Universitätsstadt" tragen. Ein entsprechender Beschluß der Landesregierung wird heute im Landtag beraten und entschieden. Dies gilt auch für die Städte Erfurt und Ilmenau. Innenminister Andreas Trautvetter (CDU) begründete die Maßnahme damit, daß sich die Städte mit ihren Universitäten stark identifizieren würden. Zuvor hatte sich der Weimarer Stadtrat ebenfalls für die Bezeichnung ausgesprochen. Bislang führt nur Jena diesen Titel. (mh)
Eine öffentliche Hunde-Auslauf-Wiese will der Weimarer Tierschutz-Verein anbieten. Das meldete heute die TLZ. Das Gelände soll in der Nähe von Coca Cola liegen. Die Wiese muß allerdings noch eingezäunt werden. Dafür sucht der Verein noch Spenden und Sponsoren. Die Auslaufwiese ist deshalb wichtig, weil die Stadt von Oktober an die Halter zur Kasse bittet, deren Hunde im öffentlichen Raum ihr Geschäft machen. (jm)
Bund gibt mehr Geld für Weimarer Kunstfest
Das diesjährige Kunstfest soll ein Musikfestival werden, das höchsten künstlerischen Ansprüchen genügt. Auch Weimar solle darin nicht fehlen, versprach Intendantin Nike Wagner gestern, als sie im Rathaus ihr Programm vorstellte.
Dabei wurde bekannt, daß die Bundesregierung ihren Anteil am Etat des Kunstfestes um 250-tausend Euro aufstockt. Damit kann Nike Wagner nun 1,4 Millionen Euro aus öffdntlichen Kassen für das Kunstfest ausgeben. Dazu kommen noch einmal 450-tausend Euro von Sponsoren. Der neue Titel des Kunsfetes lautet "Pèlerinages" -'auf Wanderschaft sein'. Der Name entstand in Anlehnung an den Klavierzyklus "Années de Pèlerinages" von Franz Liszt.
Das Festival eröffnet die Staatskapelle mit einem Gedächtniskonzert für die Opfer des KZ Buchenwald.
(VSL/jm)
Stadtverwaltung soll alle rechtsextremistischen Aufmärsche unterbinden
Die Weimarer Stadtverwaltung soll alle zur Verfügung stehenden Mittel ausschöpfen, um rechtsextremistische Aufmärsche in der Stadt zu unterbinden. Das forderte jetzt der Kreisvorstand von Bündnis 90-Die Grünen. Das Gremium appellierte an alle Stadtratsfraktionen, sich auf einen gemeinsamen Entschließungsantrag zu einigen. Damit soll der Oberbürgermeister unterstützt werden, ein konsequentes Verbot aller rechtsextremistischen und neonazistischen Aufmärsche in Weimar durchzusetzen. Dazu gehöre auch, ein Aufmarschverbot durch alle Instanzen der Verwaltungsgerichte durchzufechten. Es dürfe nicht der Eindruck entstehen, daß die Stadt ihre Verbote rechtsextremistischer Aufmärsche nur halbherzig verfolge, so die Grünen.
(jm)
Die Kooperation von CDU und SPD im Weimarer Stadtrat ist nun auch offiziell beendet worden. Fraktion und Kreisvorstand der Sozialdemokraten haben sich gestern abend dafür entschieden, die 2001 beschlossene Kooperation der beiden größten Stadtratsfraktionen nicht weiter fortzusetzen. Als Grund für die vorzeitige Trennung nannte die SPD die Stimmenthaltung der CDU, als im Stadtrat über den Konsolidierungsrahmen für den Stadthaushalt bis 2008 abgestimmt wurde. Von dem genehmigten Konsolidierungsrahmen seien zahlreiche Bauvorhaben in der Stadt abhängig, so die Schulsanierung und der geplante Verwaltungsneubau sowie das Gefahrenschutzzentrum. Deshalb wollen sich die Sozialdemokraten weiter für das gemeinsam mit der CDU erarbeitete Papier stark machen. (jm)
Entscheidung zu Kita-Bedarfsplan vertagt
Der Jugendhilfe-Ausschuß hat gestern abend die Abstimmung über den Bedarfsplan für Kindertagesstätten in Weimar vertagt. Der von der Verwaltung vorgelegte Entwurf enthalte keine Aussagen zum Inhalt der pädagogischen Arbeit in den Kitas, sagte CDU-Stadtrat Uli Walther. Außerdem seien keine Qualitätsstandards formuliert. Eine Prioritätenliste zur Sanierung der Kindertagesstätten fehle völlig, kritisierte Walther weiter. Bis zur nächsten Sitzung des Jugendhilfe-Ausschusses im April muß die Verwaltung nun den Entwurf des Bedarfsplanes überarbeiten.
(jm)
Die Weimarer Sozialdemokraten wollen morgen ihr Programm zur Kommunalwahl beschließen. Außerdem soll die Kandidatenliste aufgestellt werden. Zum Wahlprogramm haben die Weimarer Jungsozialisten zahlreiche Änderungsanträge eingebracht. So fordern sie unter anderem, die Schulsozialarbeit zu intensivieren. So sollen die Schüler nicht nur den nächsten Pisa-Test schaffen, sondern auch soziale Kompetenz und friedliches Miteinander erlernen. Außerdem soll den Weimarer Studenten ein angenehmes und praktisches Studieren ermöglicht werden. Dazu gehört nach Meinung der Jusos ein an den Bedürfnissen der Studenten ausgerichteter Öffentlicher Personennahverkehr und ein innerstädtisches Radwegenetz. (jm)