Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 09. April 2004
Weimarpreisträger 2004 ausgewählt.
Den Träger des Weimarpreises 2004 hat gestern das zuständige städtische Gremium ausgewählt. An der Sitzung im Rathaus nahmen neben Oberbürgermeister Volkhardt Germer und Kulturdirektor Felix Leibrock die Stadtratsmitglieder des Kulturausschusses sowie die Fraktionsvorsitzenden teil. Insgesamt lagen dreizehn Vorschläge aus der Bürgerschaft vor. Dabei wurden sowohl Einzelpersonen als auch Gruppierungen vorgeschlagen.
Das Ergebnis der gestrigen Auswahl bleibt bis zur nächsten Stadtratssitzung am 28. April geheim. Dann entscheiden die Abgeordneten in nichtöffentlicher Sitzung endgültig über den diesjährigen Weimarpreisträger. Der Weimar-Preis ist mit 5000 Euro dotiert.
(mh)
Märki besteht auf städtischem Geld für DNT
Der Generalintendant des Deutschen Nationaltheaters Weimar besteht weiter auf seiner Forderung, nach der die Stadt dem Deutschen Nationaltheater DNT noch mindestens 200-tausend Euro zahlen muß. Sollte das Geld nicht innerhalb einer Frist auf den Konten des DNT eingegangen sein, will Märki vor Gericht ziehen. In den Jahren 2000 und 2001 hat die Stadt ihrem damaligen Eigenbetrieb DNT insgesamt 375-tausend Euro entzogen, um Haushaltslöcher zu stopfen. Als das Theater vor kurzem in eine GmbH umgewandelt wurde, fehlte das Geld in der Eröffnungsbilanz. Sowohl Märki als auch DNT-Geschäftsführer Thomas Schmidt sagten, das Theater brauche das Geld, um seine künstlerische Qualität aufrechterhalten zu können. Die Summe von 200-tausend Euro ist ein Kompromiß, auf den sich Stadtverwaltung und Theaterleitung in der Vergangenheit geeinigt hatten. Die Auszahlung des Betrages war bereits veranlaßt, wurde aber kurzfristig storniert. Der Kulturausschuß hat gestern abend empfohlen, den ausgehandelten Kompromiß doch noch umzusetzen. Der Stadtrat muß der Zahlung von 200-tausend Euro an das DNT in seiner Sitzung Ende April noch zustimmen.
(jm)
Am Ostersonntag beginnt die Weimarer Aktionswoche gegen Rechtsextremismus. Dann findet auf dem Ettersberg die Feier zur Befreiung des faschistischen Konzentrationslagers Buchenwald durch amerikanische Truppen und bewaffnete Häftlinge statt. Auf der Veranstaltung werden auch Überlebende des Nazi-KZ sprechen. Zum Programm der Aktionswoche gehört auch eine Dokumentation zu rechtsextremistischen Übergriffen in Weimar seit 1987. Sie wird am kommenden Dienstag in der EJBW eröffnet. Höhepunkt der Aktionswoche gegen Rechtsextremismus wird am 18. April eine Demonstration durch die Weimarer Innenstadt sein. Dazu aufgerufen hat das Bürgerbündnis gegen Rechts. Vorher halten ehemalige Häftlinge des KZ-Buchenwald am Westeingang des Hauptbahnhofs eine Mahnwache ab. (jm)
In seiner Osterbotschaft hat der evangelische Bischof der Kirchenprovinz Sachsen, Axel Noack, zu mehr Gemeinsinn aufgerufen. Er machte auf Vereinzelung, zunehmende soziale Kälte und die Probleme der Globalisierung aufmerksam und forderte dazu auf, sich für die Gemeinschaft einzusetzen und nicht zu resignieren. Der katholische Bischof vom Bistum Erfurt, Joachim Wanke, sagte, für ihn bedeute das Osterfest, daß die Gerechtigkeit über das Unrecht und die Liebe über den Hass siegen werde. In Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche und Zukunftsängste sei die Hoffnung darauf ein tragfähiges Lebensfundament. (vh)
Neonazis wollen auch ohne Genehmigung in Weimar marschieren
Die Neonazis wollen auch ohne Genehmigung des Ordnungsamtes morgen Mittag in Weimar aufmarschieren. Das kündigte der Frank Feiertag genannte Anmelder auf einer rechtsextremistischen Homepage im Internet an.
Das Weimarer Ordnungsamt war der Meinung, daß Feiertag keine ordnungsgemäße Anmeldung eingereicht habe. Deshalb hätten seine Anträge auch nicht bearbeitet werden müssen.
Somit gehen die Neonazis nach eigenem Bekunden davon aus, ohne Auflagen durch Weimar ziehen zu können.
Das "Bürgerbündnis gegen rechts" ruft morgen zu einer Gegendemonstration auf. Treffpunkt ist 11 Uhr auf dem Baudertplatz.
(jm)
Die Stiftung Weimarer Klassik kann ihre beiden Goethe-Schreibsekretäre im Schloß Großkochberg behalten. Die Enteignung der Großkochberger Schloßherren im Jahre 1945 war rechtmäßig, wie das Bundesverfassungsgericht jetzt feststellte. Damit haben die Erbinnen des letzten Eigentümers von Großkochberg endgültig keine Chance mehr, an die wertvollen Möbel heranzukommen. An einem der beiden Schreibsekretäre arbeitete Goethe selbst, wenn er in Kochberg war. Den anderen schenkte er seiner Freundin Charlotte von Stein. Der Gesamtwert der Sekretäre wird etwa 61-tausend Euro beziffert. (jm)