Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 15. August 2007
Thüringen lehnt härtere Strafen gegen Nazi-Schläger ab
Der Freistaat Thüringen lehnt härtere Strafen für Nazi-Schläger ab. Brandenburg und Sachsen-Anhalt wollen heute der Länderkammer vorschlagen, gegen Gewalttäter mit rechtsextremistischem Hintergrund härter vorzugehen. Bei rassisitischen oder fremdenfeindlichen Motiven des Schlägers sollten mehr Gefängnis- anstatt Bewährungsstrafen verhängt werden. Das Thüringer Justizministerium hat sich bereits gestern dagegen ausgesprochen. Man sehe keinen Handlungsbedarf, den Strafrahmen zu erhöhen, hieß es. Nach offiziellen Angaben sind im vergangenen Jahr 55 Gewalttaten von Neonazis in Thüringen zu verzeichnen gewesen. Das seien nur wenig mehr als im Jahr davor, aber deutlich mehr als 2004.
(wk)
Häuslebauer in Weimar können jetzt ihre Anträge auf ein zinsgünstiges Darlehen der Thüringer Aufbaubank stellen. Darauf hat die Stadtverwaltung aufmerksam gemacht. Antragsformulare seien beim Bau- und Grünflächenamt zu erhalten. Gefördert wird der Bau, Kauf oder Aus- und Umbau selbst genutzter Eigenheime oder Eigentumswohnungen. Beim Neubau werden vorwiegend junge Ehepaare oder Familien mit mindestens einem Kind begünstigt. Das Darlehen ist an festgelegte Einkommensgrenzen gebunden. Weiterhin wird darauf aufmerksam gemacht, dass durch das Land Thüringen auch der soziale Mietwohnungsneubau im Innenstadtbereich und die Modernisierung und Instandsetzung von Mietwohnungen finanziell gefördert wird. (wk)
Rund 180-tausend Euro Sachschaden hat am Montag in Weimar ein LKW mit seinem Ladekran verursacht. Der Fahrer hattte die Hebevorrichtung vor der Fahrt nicht ordnungsgemäß eingefahren und gesichert. Beim Unterfahren der Rohrleitungsbrücke in der Nordstraße drückte der Ladekran unter die auf der Brücke verlaufenden Heizungs- und Warmwasserrohre und riß sie aus ihrer Verankerung. Eines der Rohre schlug Leck. Außerdem ist ein Pfeiler stark beschädigt worden. Auch der Ladekran wurde weitgehend zerstört. Personen kamen nicht zu Schaden. (wk)
Mit dem Bau des Autobahntunnels zwischen Magdala und Jena soll noch in diesem Jahr begonnen werden. Thüringens Verkehrsminister Andreas Trautvetter rechnet für das vierte Quartal mit einer Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichtes. Der ursprüngliche Baubeginn hatte sich verzögert, weil Anwohner dagegen geklagt hatten. Der drei Kilometer lange Jagdbergtunnel ist das Herzstück der neuen A4-Trasse zwischen Magdala und Jena-Göschwitz. Sie kostet rund 230 Millionen Euro und sollte nach bisheriger Planung im September 2011 fertig sein. Gestern kündigte Trautvetter die Fertigstellung aller noch offenen Autobahnabschnitte bis 2010 an. Der Freistaat habe dann ein Fernstraßennetz, um das ihn andere Bundesländer beneiden würden, so Trautvetter. (wk)
Die Klassik-Ausstellung "Ereignis Weimar" wird um den Papagei von Alexander von Humboldt bereichert. Der ausgestopfte Vogel aus dem Berliner Naturkundemuseum soll am Freitag ins Schloß einziehen, teilt die Klassik-Stiftung mit. Der Vasa-Papagei "Jakob wäre 30 Jahre Hausgenosse Humboldts gewesen und stünde für seine Verbindung nach Weimar. Alexander von Humbold habe als junger Mann mehrfach seinen in Jena lebenden Bruder Wilhelm besucht und dabei auch in Weimar Station gemacht. Dabei sollen ihn Herder und Goethe zu seinen Entdeckungsreisen nach Südamerika angeregt haben. (wk)
Die Stadt Jena hat einen für diesen Samstag geplanten Neonazi-Aufmarsch verboten. Wie schon im vergangenen Jahr hatten NPD-Kader eine Ersatzveranstaltung für den sogenannten Rudolf-Heß-Gedenkmarsch von Wunsiedel angekündigt. Dort ist die bundesweite Großveranstaltung der rechtsextremen Szene vom Bundesverfassungsgericht verboten worden. Im vergangenen Jahr hatte das Oberverwaltungsgericht in Weimar ein solches Verbot für Jena aufgehoben. Aus der Jenaer Bürgerschaft war bereits ein Antrag auf eine Gegenkundgebung gestellt worden. Auch in Weimar sind wieder Flugblätter zur Ehrung des Kriegsverbrechers verteilt worden. (wk)
Werbetour der Äthiopienhilfe kommt nach Weimar
Eine fahrende Show der Karl-Heinz-Böhm-Stiftung "Menschen für Menschen" will am 1. September in Weimar Station machen. Auf dem Theaterplatz soll unter anderen der bekannte Pop-Musiker Wally Warning auftreten. Die Werbe-Tour für die Äthiopienhilfe beginnt am 26. August in Hamburg und führt durch ganz Deutschland. Dabei soll über die aktuellen Projekte in Afrika informiert und Geld für den Bau eines Gymasiums im äthiopischen Degem gesammelt werden. -
Der Schauspieler Karl-Heinz Böhm war zuletzt im September vergangenen Jahres in Weimar, um sich für die Spendensammlung für seine Hilfsorganisation zu bedanken. Er hatte dazu eine bundesweite Städtewette initiiert. Die Weimarer brachten über 32-tausend Euro zusammen. Das Geld soll äthiopischen Kindern zu einer Schulbildung verhelfen.
(wk)
Verlängerte Bahnhofstraße in Oberweimar erhält Abwasseranschluß
Die Bahnhofstraße in Oberweimar hinter dem Bahnübergang wird endlich an das Abwassernetz angeschlossen. Das hat jetzt Ortsbürgermeister Karl-Heinz Kraas mitgeteilt. Bisher war der Anschluß aus Geld- oder Materialmangel immer wieder verschoben worden. Bauanfang soll am 27. August sein, Bauende im November diesen Jahres. In dieser Zeit könnten nur Anlieger ihre Häuser erreichen, heißt es. Die Anwohner würden vom Abwasserbetrieb über den Ablauf der Arbeiten noch ausführlich informiert.
(wk)