Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 08. Oktober 2007
Weimar wirbt in München für Gewerbe-Ansiedlungen
Die weimar-GmbH ist ab heute auf der EXPO-Real in München präsent. Auf der größten internationalen Gewerbe-Immobilienmesse soll für Ansiedlungen in Weimar geworben werden. Erstmals ist an dem Thüringen-Stand auch die Bauhaus-Universität vertreten. Sie stellt unter anderem ihre Fachbereiche Bauwirtschaft und Immobilienökonomie sowie das Institut für Europäische Urbanistik vor. Nach seiner Rückkehr aus Jasnaja Poljana wird auch Oberbürgermeister Stefan Wolf in München erwartet. Zuletzt hatte Weimar bei seiner Teilnahme an der Expo-Real Kontakte für die Bebauung des Schlachthofgeländes knüpfen können.
(wk)
Schneider stellt sich gegen seinen Parteivorsitzenden Beck
Der für Weimar zuständige SPD-Bundestagsabgeordnete Carsten Schneider hat sich im Streit über Änderungen an der "Agenda 2010" gegen seinen Parteivorsitzenden Kurt Beck gestellt. Gegenüber dem MDR sagte er heute morgen, daß er Becks Vorschlag für eine längere Zahlung des Arbeitslosengeldes I für einen Fehler halte. Wer zwei Jahre aus dem Beruf ´raus ist, bekomme gar keine Arbeit mehr, so Schneider. Anstatt Arbeitslosigkeit zu finanzieren, müsse die Förderpolitik verbessert werden, so der haushaltspolitische Sprecher der SPD-Fraktion des Bundestages. Man müsse im Nicht-Wahljahr 2007 keine sozialpolitischen Wohltaten verteilen. -
Thüringens SPD-Chef Christoph Matschie hatte sich in der vergangenen Woche gegenüber RadioLOTTE Weimar für den Vorschlag des Parteivorsitzenden Beck ausgesprochen.
(wk)
Krause übt scharfe Kritik an Wolf
Nach der Abstimmungsniederlage in der letzten Stadtratsitzung hat jetzt Weimars CDU-Chef Peter Krause scharfe Kritik an Oberbürgermeister Stefan Wolf geübt. Auf der CDU-Mitgliederversammlung am Wochenende warf Krause dem SPD-Politiker Wolf undurchsichtiges und unberechenbares Agieren vor. Damit habe der Weimarer OB die Stadt politisch tief gespalten, so Krause. Jede vertrauensvolle Arbeit um der Sache willen sei nun beinahe unmöglich. -
Fraktions-Chef Stephan Illert kritisierte vor der Stadtratsitzung am Mittwoch das Fehlen eines beschlossenen Haushalts-Konsolidierungskonzeptes. Die Ankündigung, einen gedeckten Haushalt 2008 vorzulegen, bleibe so nur Stückwerk. Illert warnte vor einer "Zerreißprobe" und vor dem Scheitern notwendiger Zukunftsaufgaben wie Schulnetz- und Kita-Planung.
(wk)
Die CDU-Thüringen will das Wahlgesetz für die Landtagswahlen zu ihren Gunsten ändern. Wie heute die Thüringer Allgemeine berichtet, soll spätestens zur Wahl 2014 die Mehrheit der Sitze durch Direktwahl verteilt werden. Ziel sei, die Zahl der Landtagsabgeordneten von jetzt 88 auf 66 zu schrumpfen, hieß es auf der Wochenendklausur des CDU-Landesverbandes in Oberhof. Damit würden Mandate, die über die Landesliste verteilt werden, wegfallen. Hintergrund sei die Tatsache, daß die CDU bei Wahlen mehr Direktkandidaten aufstellen könne und dadurch von Überhangmandaten profitiere. Ausgleichsmandate, die der Opposition soviel Stimmen sichert, wie sie Prozente bei der Wahl bekam, sollen wegfallen. Außerdem sollen in den Kommunen Stichwahlen abgeschafft werden, heißt es in dem Bericht. Bürgermeister wären so im ersten Wahlgang gewählt. Die SPD habe der CDU Manipulation vorgeworfen, heißt es weiter. (wk)
An der Kinderuniversität der Weimarer Musikhochschule wird sich ab November auch die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main beteiligen. Als Besonderheit werden Kinderuni-Veranstaltungen in beiden Goethe-Städten stattfinden. Weitere neue Partner sind die Bauhaus-Universität, die Europäische Jugendbildungs- und Begegnungsstätte, die Volkshochschule sowie das Kinderbüro und die Jugendförderung der Stadt Weimar. Dabei handele es sich um eine bundesweit einmalige Vernetzung von Bildungsträgern, heißt es von der Musikhochschule. Ziel sei, im Wintersemester neben Themen aus der Musik auch solche aus Wissenschaft, Technik und Politik anzubieten. Statt bislang sechs werde es deshalb 12 Vorlesungen geben. Bis Juni 2008 könnten Schüler ab der 4. Klasse mit einem eigenen Studienausweis wahlweise vier, acht oder alle zwölf Veranstaltungen besuchen. - Das Konzept der Erweiterung ist auf der letzten Weimarer Zukunftskonferenz entstanden. (wk)
Marie-Kristin heißt die neue Weimarer Zwiebelmarktkönigin. Die angehende Logopädin setzte sich am Samstag unter insgesamt fünf Kandidatinnen durch. Marie-Kristin Meier ist 19 Jahre alt, kommt aus Buttelstädt und löst Franka-Denise Schwellnus ab. Gekrönt wurde die Neue von Alt-OB Volkhardt Germer. Der amtierende Stadtkulturdirektor Ulrich Dillmann überbrachte die Grüße der Stadtspitze, die mit verschiedenen Delegationen in Rußland und in Polen weilte. (wk)
Der Kasseler Geschäfsmann Peter Glinicke wurde am Samstag auf dem "Thüringer Wirtschaftsball" für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Glinicke ist geschäftsführender Gesellschafter der Glinicke-Gruppe Hessen, Thüringen, Nordrhein-Westfalen mit Autohäusern auch in Weimar, Erfurt, und Bad Langensalza. Die Ehrung wurde dem 74-Jährigen vom Thüringer Verband mittelständische Wirtschaft zuteil. Der kürte auf der Veranstaltung in Erfurt auch den "Unternehmer des Jahres". Der Preis wurde an den 64-jährigen Geschäftsführer der Silbitz-Guss-GmbH aus dem Saale-Holzland-Kreis verliehen. (wk)
Weimars Fußballer in der Thüringenliga haben ihr Spiel auf dem heimischen Lindenberg gewonnen. Sie schlugen den SV Schmölln mit 1:0. Damit konnte sich der SC 03 erneut um einen Tabellenplatz verbessern und steht jetzt auf Rang Neun. Rot-Weiß Erfurt hat am zwölften Spieltag in der Fußball-Regionalliga den Sprung auf einen Aufstiegsplatz verpaßt. Die Landeshauptstädter zogen am Samstag bei der Reserve des Bundesligisten Hamburger SV mit 1:2 den Kürzeren. Erfurt ist mit 21 Punkten Tabellen-Vierter und hat vier Zähler Rückstand zur Spitze. Der FC Carl Zeiss Jena mußte bereits am Freitag eine erneute Heimniederlage hinnehmen. Er verlor mit 0:2 gegen "1860 München", der damit wieder die Tabellenführung in der 2. Fußball-Bundesliga übernommen hat. Jena bleibt dagegen nach der sechsten Niederlage als 16. auf einem Abstiegsplatz. (wk)
Ein Thüringer Jugendverband der Linken hat sich am Wochenende in Gera gegründet. Der neuen Organisation gehörten etwa 500 Mitglieder an, sagte eine Sprecherin gestern nach Abschluss des Gründungskongresses. Der Verband aus verschiedenen linken Jugendgruppen und -verbänden trage den Namen "Thüringen solid" und stehe der Partei "Die Linke" nahe. Vor allem wolle man um Chancengleichheit, längeres gemeinsames Lernen und kostenlose Studienplätze kämpfen. Bereits im Mai hatten sich auf Bundesebene die Junge Linke, und die WASG-Jugend zusammengeschlossen. (wk)
Wie die beiden ersten Stücke des Nibelungen-Ringes ist auch die DNT-Premiere von Richard Wagners "Siegfried" am Samstag begeistert gefeiert worden. Nach der fünfstündigen Aufführung gab es vom Publikum wieder heftigen Applaus, Jubel und laute Bravorufe. Der "Siegfried" steht nach 50 Jahren erstmals wieder auf der Bühne des Deutschen Nationaltheaters Weimar. Operndirektor Michael Schulz und Generalmusikdirektor Carl St. Clair haben damit ihre Arbeit an Wagners Bühnenfestspiel fortgesetzt. Im Juli 2008 wollen die beiden den "Ring" mit der "Götterdämmerung" vollenden. Danach geht Schulz als Intendant nach Gelsenkirchen und St. Clair an die Komische Oper Berlin. (wk)
Die Filmgruppe Weimar hat jetzt mit ihrem Kurzfilm "outsourcing" auch einen Preis auf dem Internationalen Filmfestival in Mailand gewonnen. Um den mit 1.500 Euro dotierten Camera del Lavoro Award konkurrierten 58 Kurzfilme aus 13 Ländern. Nach dem Murnau-Kurzfilmpreis und dem Regieförderpreis ist es die dritte Auszeichnung für "outsourcing" in diesem Jahr. In dem Achtminüter beschließt eine fünfköpfige Familie, aus Sparsamkeitsgründen ihre Mutter und Hausfrau wegzurationalisieren. Sie wird mit sofortiger Wirkung entlassen und die Küche auf Ebay verkauft. (wk)
Am Sonntag ist in Weimar das 5. internationale Treffen von deutschsprachigen Klinik-Clowns zu Ende gegangen. Nach dem Erfolg des vergangenen Jahres haben sich erneut rund 80 Künstler aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien in der Kulturstadt zum Erfahrungsaustausch getroffen. Klinik-Clowns arbeiten vor allem auf Kinder-Krebsstationen, in der Paliativmedizin und in Pflegeheimen. Sie versuchen schwerstkranke Kinder, aber auch sterbende Erwachsene aufzuheitern. So war das Thema Clown und Tod ein Schwerpunktthema beim Weimarer Treffen. Allerdings mache eine solche Veranstaltung auch Spaß, hieß es vom Veranstaltungsort "mon ami". Daran ließen die Clowns am Samstag auch die Weimarer mit einer "Nasenparade" durch die Innenstadt teilhaben. (wk)