Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 02. Oktober 2007
Eine Verkehrskonferenz der sogenannten Impulsregion Erfurt-Weimar-Jena forderte gestern erneut den zügigen Ausbau der Mitte-Deutschland-Verbindung. Der zweigleisige Ausbau von Weimar bis Gera sei für Wirtschaft, Tourismus und Verwaltung der Region unabdingbar, so Weimars Oberbürgermeister Stefan Wolf. Er war turnusmäßiger Leiter der in Erfurt tagenden Arbeitsgruppe Verkehr. Neben Vertretern der Städte und des Landkreises waren auch Experten der Bahn, der SPD-Bundestagsabgeordnete Carsten Schneider sowie Thüringens Bau und Verkehrsminister Andreas Trautvetter dabei. Der begrüßte zwar die Ankündigung Schneiders, daß der Bund das Projekt mit 50 Millionen Euro fördern wolle. Die Summe reiche aber für den Ausbau nicht aus, kritisierte der CDU-Politiker. Die Arbeitsgruppe empfahl, mit dem Geld zunächst die Bahnabschnitte Weimar-Großschwabhausen und Neue Schenke-Papiermühle zweigleisig auszubauen. (wk)
An der Hochschule für Musik "Franz Liszt" sind gestern abend fast 200 neue Studenten immatrikuliert worden. Davon studieren rund 140 erstmals an der Weimarer Musikhochschule, die anderen haben sich für ein Ergänzungs-, Weiterbildungs- oder Zweitstudium neu eingeschrieben. Von den "Neuen" sind etwas mehr als die Hälfte Ausländer. Wie die Hochschule mitteilt, reichen die Herkunftsländer von Argentinien, Brasilien und Mexiko über China, Japan und Südkorea bis hin nach Australien. Zur Immatrikulationsfeier wurde auch der diesjährige Preis des Akademischen Austauschdienstes verliehen. Er ging an den 20jährigen Cellisten Nassib Al Ahmadieh. Der Libaneser ist Mitglied des West-Östlichen-Divan-Orchesters und hat ein Empfehlungsschreiben von Daniel Barenboim mitgebracht. (wk)
Weimars Studenten können seit gestern mit einem einmal entrichteten Peis ein halbes Jahr lang jederzeit alle Busse der Stadt benutzen. Dabei wird der mit einem entsprechenden Aufdruck versehene Studentenausweis als Fahrschein anerkannt. Das Semesterticket kommt aufgrund eines Vertrags zwischen dem Studentenwerk und der Stadtwirtschaft zustande. Überdies soll ein zusätzlicher Bus nach Belvedere Musikstudenten erleichtern, intensiver die Kavaliershäuser für Proben zu nutzen. Der Vorteil dieser Busverbindung komme auch den Schülern des Belvederer Musik-Gymnasiums zugute, heißt es. (wk)
Im Streit um die Ernennung eines Weimarer Berufs-Feuerwehrmannes hat das Meiniger Verwaltungsgericht Versäumnisse bei der Stadtverwaltung Weimar festgestellt. Bei der Entscheidung hätte der Personalrat eingeschaltet werden müssen, hieß es. Bei der Einstellung eines Beamtenanwärters dürfe man sich nicht auf ein abgeschlossenes Auswahlverfahren berufen. Wie berichtet wird, hätte auch die Stadt inzwischen eingeräumt, daß das Mitbestimmungsrecht gebrochen worden sei. Hintergrund ist die Ernennung eines Bewerbers zum Berufsfeuerwehrmann, dem die notwendige zweijährige Berufserfahrung fehlen soll. SPD-Oberbürgermeister Stefan Wolf hätte den Bewerber eigenmächtig eingestellt, weil er Verwandter eines CDU-Stadtrates sei, heißt es heute in der Thüringischen Landeszeitung. (wk)
Nach dem Prozess gegen drei Mitglieder einer Weimarer Motorrad-Gang sind zwei der Verurteilten wieder auf freiem Fuß. Das Erfurter Landgericht hatte die drei Männer der Geiselnahme, des schweren Raubes und der schweren Körperverletzung für schuldig befunden. Sie erhielten Haftstrafen zwischen einem Jahr und vier Monaten sowie fünf Jahren und drei Monaten. Der Geringst-Bestrafte habe mit seiner Untersuchungshaft die Gefängniszeit bereits abgesessen, hieß es. Der zu drei Jahren und drei Monaten Verurteilte sei nur vorläufig in die Freiheit entlassen. Vollstreckt wurde der Haftbefehl gegen den Hauptbeschuldigten, weil bei fünf Jahren und drei Monaten die Fluchtgefahr zu hoch sei. - Die zwischen 32 und 42 Jahre alten Männer hatten im November 2005 den Angestellten einer Sicherheitsfirma aus seinem Auto gezerrt, in ein Waldstück verschleppt und und ihn dort schwer mißhandelt. Die Staatsanwaltschaft hatte zwischen drei und zehneinhalb Jahre Haft gefordert. (wk)
Drei Jahre nach dem Brand der Anna-Amalia-Bibliothek ist gestern der wiederhergestellte Rokokosaal präsentiert worden. Er ist wieder in Gold und Weiß mit einem leichten Blauschimmer gestaltet, so wie er zu Zeiten der Herzogin Anna Amalias ausgesehen haben soll. Die Sanierung des klassischen Weltkulturerbes hat 12,8 Millionen Euro gekostet. Gleichzeitig hat die Klassik-Stiftung mit dem Einstellen der ersten Bücher begonnen. Wiedereröffnet wird die Bibliothek am 24. Oktober, dem Geburtstag der Namenspatronin. Bis dahin sollen 50-tausend Bände aus dem 16. bis 19. Jahrhundert in die Büchergalerie zurückkehren, so Bibliotheksdirektor Michael Knoche. Die komplette Restaurierung der beschädigten Bücher werde bis mindestens 2015 dauern. (wk)
Alt-Präsident Weizsäcker kommt zum Tag der Deutschen Einheit nach Weimar
Der ehemalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker wird zum morgigen Tag der Deutschen Einheit in Weimar erwartet. Die Europäische Jugendbildungs- und -begegnungsstätte hat ihn zur Veranstaltungsreihe "Weimarer Dialog zur Jugend in der Zeit" eingeladen. Weizsäcker soll im Reithaus mit Jugendlichen über Nation, Nationalgefühl und Nationalismus in Europa sprechen. -
Im Deutschen Nationaltheater erhält anläßlich des 3. Oktober der Bibliothekar und Schriftsteller aus Wolfenbüttel, Paul Raabe, den Weimar-Preis 2007. Der 80-jährige Vorsitzende der Anna-Amalia-Gesellschaft wird für sein fast 40 Jahre anhaltendes Engagement für Weimar geehrt. Außerdem wird Triers Alt-Oberbürgermeister Helmut Schröer zum Ehrenbüger der Stadt Weimar ernannt.
(wk)
Sozialminister überträgt Aufgaben der Jugendämter auf die Wasserwirtschaft
Thüringens Sozialminister Klaus Zeh will jetzt Aufgaben der Jugendämter auf die Wasserwirtschaft übertragen. Er hat die Wasserversorgungsunternehmen gebeten, auf mögliche Kindesmißhandlungen zu achten. Die Außendienstmitarbeiter hätten Kontakt zu vielen Familien und könnten Zeichen von Vernachlässigung erkennen, so Zeh in einem Brief an die städtischen Betriebe der Wasserwirtschaft. Die Unternehmen sollten ihrem Schriftverkehr mit den Kunden auch ein Merkblatt mit Hilfsangeboten für Familien in Krisensituationen beilegen. Sollte wegen nichtbezahlter Rechnungen das Wasser abgedreht werden müssen, könnten die Abnehmer aufgefordert werden, sich bei der Jugendbehörde zu melden. -
Thüringens Datenschutzbeauftragte Harald Stauch hat dazu keine Bedenken. Wie sein Stellvertreter Joachim Laubengeiger heute gegenüber RadioLOTTE Weimar sagte, ginge es nicht um ein Schnüffelergebnis sondern um Hilfe für die Betroffenen.
(wk)
Jugendliche aus Weimar nehmen an Anti-Rassismus-Aktion in Berlin teil
Eine Gruppe von 15 Jugendlichen aus Weimar ist heute nach Berlin gefahren, um im Olympiastadion Fußball zu spielen. Die Schüler nehmen an einer von "football united" organisierten Anti-Rassismus-Aktion teil. Bei Hertha BSC kommen für zwei Tage rund 100 Jugendliche aus Weimar, Berlin, Halle, Jena und Kalbe-Milde zusammen. Sie würden zum Thema diskutieren und den "Fairplay"-Gedanken auf dem Fußballfeld ausleben können, heißt es von "football united". Die Aktion werde von Profi-Fußballern der Berliner Hertha unterstützt. Ziel sei, die Jugendlichen dort ernst zu nehmen, wo sie "spielen", so Peer Wiechmann, einer der Initiatoren von football united und ehemaliger Leiter der Netzwerkstelle bei RadioLOTTE Weimar. Die Schüler sollen lernen, auf dem Bolzplatz oder in ihren Vereinen jugendgerechte Lösungen gegen Rassismus und Gewalt zu entwickeln.
(wk)