Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 08. März 2010
Der Soziologe Wolfgang Engler hat mit seiner Weimarer Rede das Publikum nachdenklich entlassen. Im vollbesetzten DNT sprach der Philosophie-Professor über "Alternativen im Kapitalismus". Er verwies auf die bisher geleistete Sozialisierung des Wirtschaftssystems und bezweifelte revolutionäre Veränderungen. Allerdings müßten jetzige Verwerfungen durch die Globalisierung korrigiert werden. Anderenfalls könnte es doch zu einem gewaltsamen Aufbegehren der Unter- und Mittelschicht kommen, so Engler. - An den kommen Sontagen im März sind noch der christliche Gesellschaftsethiker Friedhelm Hengsbach und der ehemalige UN-Sonderberichterstatter aus der Schweiz, Jean Ziegler zu hören. Auch sie sprechen zum Thema "Frißt der Kapitalismus seine Kinder?". (wk)
Der Ilmtal-Radweg soll noch in diesem Jahr das Gütesiegel des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs erhalten. Das ADFC-Zertifikat "Qualitätsradwanderweg" wird gemeinsam von Weimarer Land, Weimar und dem Ilmkreis angestrebt. Der Ausbau des Radwanderweges könne sich schon jetzt sehen lassen, hieß es am Wochenende auf einer Informationsveranstaltung der Tpurismusgesellschaften der drei Gebiete. In diesem Jahr würden noch weitere Streckenabschnitte asphaltiert und ausgeschildert. Laut weimar-GmbH bekundeten mehr als 90 interessierte Anlieger ihr Interesse am steigenden Radtourismus. (wk)
DNT will wieder mehr Tanztheater bieten
Das Deutsche Nationaltheater will die Sparte Tanztheater wiederbeleben. Man wolle einen neuen Anlauf nehmen, so Genralintendatnt Stephan Märki am Vormittag bei der Vorstellung des Spielplanes 2010-2011. Dies sei durch das neue kulturpolitische Klima im Freistaat möglich, sagte Märki. Geplant sei zunächst ein internationales Tanztheaterfestival für den Mai 2011. Es soll unter der künstlerischen Leitung von Estefania Miranda stattfinden. Die Choreografin und Schauspielerin war schon einmal für zwei Jahre Ensemblemitglied des DNT. -
Für das Schauspiel sind in der kommenden Saison unter anderem Stücke von Shakespeare, Sartre und Brecht geplant. Als Familienstück sollen "Gullivers Reisen" uraufgeführt werden. Für die Opernbühne wurden unter anderem Mozart, Prokofjew und Franz Lehár angekündigt. Höhepunkte sollen zwei Wagnerwochen sein. Dazu ist neben dem Ring auch eine Neuinszenierung von "Tristan und Isolde" vorgesehen.
(wk)
Carsten Meyer befürchtet Abkopplung Weimars vom Fernverkehr
Weimars Grünen-Landtagsabgeordneter Carsten Meyer befürchtet die totale Abkoppelung der Kulturstadt vom Fernverkehr. Dies würde durch den möglichen Ausbaustopp für die Mitte-Deutschland-Verbindung passieren, so Meyer heute bei RadioLOTTE Weimar. Wenn die Elektrifizierung und das zweite Gleis zwischen Weimar und Gößnitz wegfallen, fehle die Voraussetzung für den durchgängigen Einsatz elektrischer Triebzüge. Ohne sie gebe es keine weitere Anbindung an den Fernverkehr. Wenn dann ab 2015 die ICE-Strecke Erfurt-Leipzig in Betrieb geht, so Meyer weiter, werden auch die bisherigen Intercity-Linien von Frankfurt nicht mehr in Weimar halten. -
Hintergrund der Grünen-Befürchtung ist die Ankündigung der Bahn vom Wochenende. Danach stehen der abschnittsweise zweigleisige Ausbau der Mitte-Deutschland-Verbindung auf einer Streichliste. Bei der Fern-Verbindung handelt es sich um die Strecke von Dortmund im Westen nach Chemnitz im Osten.
(wk)
Grüne und Gewerkschaften demonstrieren zum Frauentag
Mit einer Aktion auf dem Erfurter Anger wollen die Thüringer Grünen zum heutigen Frauentag auf die Frauenarmut aufmerksam machen. Weimars Kreisrats-Sprecherin Stefanie Dolling verwies auf die in Thüringen gezahlten niedrigsten Stundenlöhne bundesweit. Die ver.di-Frauen wollen auf dem Erfurter Anger unter dem Motto "Bildung statt Herdprämie" demonstrieren. Die Gewerkschafterinnen kritisieren die fehlenden Chancen von Frauen im Berufsleben, in der Bildung und Zustände bei der Kinderbetreuung. SPD-Sozialministerin Heike Taubert sieht als wichtigste Forderung des Tages gleichen Lohn für gleiche Arbeit. -
Finanziell entgegen kommt den Frauen zum 8. März die "weimar-GmbH". Die Tourismusgesellschaft verlangt heute von Teilnehmerinnen an öffentlichen Stadtführungen nur die Hälfte der sonst üblichen sieben Euro.
(wk)
Die Weimarer Junge Union hat einen neuen Kreisvorsitzenden. Die CDU-Nachwuchsorganisation wird jetzt vom 21-jährigen Sebastian Gawron geleitet. Gawron studiert Politik und Kommunikationswissenschaften in Jena und ist der jüngste Weimarer Stadtrat. Er löst den 28-jährigen Unternehmer Michél Vogel ab. Ebenfalls neu gewählt wurde Isabell Feldhusen als Stellvertreterin und Babett Fichtel als Schatzmeisterin. (wk)
Die öffentliche Anhörung zum Standort eines neuen Bauhausmuseums hat am Wochenende keine Lösung gebracht. Nach wie vor will die Klassik-Stiftung am Theaterplatz bauen, die Stadt aber auf dem Platz an der Weimarhalle. Auch der Vertreter der Landesregierung, Kulturstaatssekretär Thomas Deufel, ließ eine Bevorzugung des Standortes am Theater erkennen. Neu war die von Deufel angegebene Summe, die für den Bau zur Verfügung stehen soll. War anfangs von 30 und später von 25 Millionen Euro die Rede, sprach der Staatssekretär jetzt nur noch von 22 bis 23 Millionen. - Eine tragfähige Standortentscheidung wird nun bis Ende Juni erhofft. Zunächst soll der Stadtrat sein Votum abgeben, dann will noch einmal der Stiftungsrat diskutieren. (wk)
In Apolda soll zum Luther-Jahr 2017 ein eigens dafür geschriebenes Spiritual aufgeführt werden. Wie zum Wochenende bekannt gegeben wurde, wird dazu die neogotischeLtherkirche Apoldas zum Musik-Theater umgebaut. Das Musik-Stück soll im Reformations-Jubiläumsjahr zu Ostern auf die Kirchenbühne kommen und bis Jahresende gespielt werden. Es würde nach Ideen des freien Medienproduzenten Willi Wild und des Apoldaer Pfarrers Felix Leibrock entstehen. Das Ereignis soll von Mediengestalter Micky Remann und dem Weimarer Kulturmanager Martin Kranz vermarktet werden. Gerechnet wird mit 50-tausend Besuchern. (wk)
In Erfurt hat auf dem Messegelände die 20. Thüringenausstellung begonnen. Auf der größten Verbraucherschau des Freistaates präsentieren sich rund 600 Austeller. Die Veranstaltung dauert neun Tage. Erwartet werden mindestens 50-tausend Besucher. Im Vorjahr waren es 65.000. (wk)
Auf den Werkstatthallen der Weimarer Stadtwerke wird ab heute eine Photovoltaik-Anlage montiert. Die Planung erfolgte durch die Weimarer Firma "immitec". Die errichtet demnächst auch auf zehn Dachflächen in Eisenach neue Solar-Anlagen. Auftraggeber sind die Städtische Wohnungsbaugenossenschaft sowie die Sparkasse Wartburgkreis. (wk)