Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 24. März 2010
Rechtzeitig vor der heutigen Stadtratsitzung hat Thüringens Kultusminister Christoph Matschie die Landtags-Anfrage zum Bauhaus-Museums-Standort beantwortet. Die hatte Weimars Grünen-Landtagsabgeordneter und Stadtrat Carsten Meyer Mitte Februar gestellt. Matschie antwortete sinngemäß, daß die Landesregierung den Standort hinter der Weimarhalle mittragen könnte, wenn die Stadt die beabsichtgte Quartier-Entwicklung nicht nur plant, sondern dafür auch ausreichend Geld hat. - Wie angekündigt, wollen heute Weimars Stadträte ihr Votum zum Standort Minol-Parkplatz abgeben. Zum Beschluß liegt ein gemeinsamer Antrag aller Fraktionen vor. Darin legt sich die Stadt nicht nur auf den Standort fest, sondern unterbreitet der Klassik-Stiftung einen Vorschlag. In einer Vereinbarung soll die Enwicklung des Umfeldes festgelegt werden. Ob die Erklärung der Landesregierung ausreicht, ist ungewiß. (wk)
Die Zahl der politisch motivierten Straftaten hat im Vorjahr auch in Thüringen einen neuen Höchststand erreicht. Wie das Innenministerium gestern mitteilte, haben sich mit über 2000 die registrierten Fälle in den letzten fünf Jahren verdoppelt. Die Zahl der Straftaten aus dem rechtsextremen Spektrum wurden dabei als dreimal so hoch angegeben, wie die als linksextrem eingestuften Delikte. Allerdings seien bei den Gewalttaten 2009 erstmals mehr Fälle von "links" als von "rechts" aufgenommen worden, hieß es. Die Polizei habe 42 rechtsextreme und 79 linksextreme Gewalt-Delikte registriert. Bei den Übergriffen habe es auch deutlich mehr Opfer gegeben als noch vor zwei Jahren. Unter den über 170 Verletzten hätten sich auch 32 Polizeibeamte befunden. - Als Ursache für den hohen Anstieg der politisch motivierten Straftaten werden die vielen Wahlkämpfe im Vorjahr angesehen. (wk)
Der in Weimar ansässige Landesverband der Jugendherbergen trauert um seinen Geschäftsführer Klaus-Dieter Eberhardt. Er verstarb 58-jährig nach schwerer Krankheit. Eberhardt leitete seit 1985 das damalige Jugendtouristhotel "Maxim Gorki". Nach der Wende organisierte er die Voraussetzungen für eine Lehrlingausbildung zum Kaufmann für Tourismus und Freizeit. Besonders hebt der Landesverband Eberhardts Pflege internationaler Kontakte hervor. Man vermisse mit ihm den geschätzten Chef, Mentor und Freund, heißt es. (wk)
Aktive des Bürgerbündnisses gegen Rechtsextremismus wollen die Stadträte vor der heutigen Sitzung daran erinnern, welche Gewalt von Neonazis ausgeht. Seit 1989 habe es 149 Todesopfer gegeben. Hintergrund der Demonstration ist eine geplante Anfrage des NPD-Vertreters im Stadtrat. Die laufe auf eine Diffamierung des Bürgerbündnisses als Verschwender von Steuermitteln hinaus, heißt es. - Unterdessen hat die "neue Linke" vor der Stadtratsitzung noch zu einer Fahrrad-Schiebe-Demo durch die Schillerstraße aufgerufen. Damit soll gefeiert werden, daß demnächst in der Weimarer Fußgängerzone Fahrrad gefahren werden darf. Dies soll angebelich künftig von 17.00 bis 10.00 Uhr morgens erlaubt sein. (wk)
Weit über 600 Besucher haben sich gestern in der Weimarhalle für Zeitarbeit interessiert. Arbeitsagentur und "Arge" Weimar-Apolda hatten zusammen mit Firmen der Region ihre aktuellen Stellenangebote vorgestellt. Außerdem informierten sie über die Einstellungsvoraussetzungen und Bedingungen für Arbeit auf Zeit. Nach Agenturangaben waren besonders Stellen für Maler, Elektrotechniker und solche im ingenieurtechnischen Bereich gefragt. - Der "Jobtag Zeitarbeit" soll auch in Zukunft fortgesetzt werden. Er sei ein ideales Forum, um Arbeitsuchende und Firmen der regionalen Zeitarbeits-Branche zusammenzubringen, hieß es von der Weimarer Arbeitsagentur. (wk)
Wegen des heutigen Fußball-Derbys in Erfurt ist auch die Weimarer Polizei in höherer Bereitschaft. Die Sicherheit von Bahnreisenden werde aber vornehmlich von der Bundespolizei gewährleistet, hieß es von der Polizei-Inspektion. Zu der Begegnung der Drittligisten Carl Zeiss Jena und Rot-Weiß Erfurt sollen 800 Polizisten im Einsatz sein. Insgesamt würden rund 1000 Sicherheitskräfte für die Trennung der Fans sorgen. - Das als Spiel der Spiele angekündigte Match wird um 19 Uhr im Steigerwaldstadion angepfifffen. Nach den Ergebnissen der letzten Punktspiele sind die Jenaer in der Favoritenrolle. Die Bilanz der Kontrahenten weist nach 125 Spielen ein ausgeglichenes Verhältnis aus: 37 mal hat Erfurt gewonnen, 36 mal Jena. (wk)
Grüne sorgen sich über die Zunahme politisch motivierter Straftaten
Die Thüringer Grünen haben jetzt vor einer Verharmlosung linksextremer Gewalttaten gewarnt. Deren Zunahme sei für einen Rechtsstaat nicht hinnehmbar, heißt es aus der Landtagsfraktion. Es sei Zeit, die Ergebnisse des laufenden Forschungsprojektes "Gewalt gegen Polizeibeamte" parlamentarisch auszuwerten. Allerdings haben politisch motivierte Straftaten fast dreimal häufiger einen rechts- als linksextremistischen Hintergrund, heißt es weiter. Das müsse bei dem angekündigten "Landesprogramm für ein demokratisches, tolerantes und weltoffenes Thüringen" berücksichtigt werden. -
Das Innenministerium hatte gestern den Bericht zu politisch motivierter Kriminalität 2009 vorgelegt. Darin wurde ein starker Anstieg der Straftaten, insbesondere der Gewalttaten aus dem linken Spektrum festgetellt. Als Ursache wurden die zahlreichen Wahlkämpfe des Jahres ausgemacht.
(wk)
Bahnreisende müssen ab Samstag massive Behinderungen in Kauf nehmen
Am Samstag beginnen die angekündigten massiven Behinderungen für Bahnreisende. Die Bahn bereitet die Erneuerung der gesamten Bahnanlagen rund um den Weimarer Bahnhof vor. Zunächst werden Gleise und Weichen in Weimar und Großheringen saniert. Dazu wird zunächst für vier Tage der Zugverkehr auf vielen Strecken umgestellt. Die Fahrzeiten verlängern sich laut Bahn um ein bis zwei Stunden. Die ICE-Züge zwischen Leipzig und Erfurt werden über Sangerhausen umgeleitet und halten deshalb nicht in Weimar. Ebenso fahren in der Zeit die Inter-City-Züge von Berlin in Richtung Kassel nicht über Weimar, sondern über Nordhausen und Leinefelde. Damit werden auch Erfurt und Eisenach abgehängt. Als Ersatz für ausfallende Regionalzüge werden zwischen Weimar, Apolda und Bad Kösen Busse eingesetzt.
(wk)
Feuerwehr soll wieder im 24-Stunden-Dienst arbeiten
Weimars Berufsfeuerwehr soll wieder im 24-Stunden-Dienst arbeiten. Wie gestern im Rathaus mitgeteilt wurde, soll der vor drei jahren auf 12-Stunden-Schichten umgestellte Dienst ab Mitte April zurückgeführt werden. Das neue System der Dienstplanung habe sich nicht bewährt, hieß es. Dies würde am hohen Krankenstand und an den anhaltenden Beschwerden über das eingeschränkte Familienleben deutlich. -
Mit der Umstellung auf 12-Stunden-Schichten war die Stadt vorgeprescht, EU-Recht zu erfüllen. Danach darf nicht mehr als 48 Wochenstunden gearbeitet werden. Vorgerechnet wurde, daß die Feuerwehrbeamten beim 24-Stunden-Dienst auf 56 Wochenstunden kommen. Inzwischen habe das Thüringer Innenministerium bestätigt, daß die Umstellung wegen der EU-Richtlinie nicht nötig ist.
(wk)