Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 04. März 2016
Nationaltheater steht noch immer vor ungewisser Zukunft
Über die nächste Zukunft des Deutschen Nationaltheaters gibt es offenbar noch immer keine Einigkeit zwischen Stadt und Land. Während Weimars Oberbürgermeister die Theaterverhandlungen für abgeschlossen hält, teilt die Staatskanzlei in Erfurt mit, die Gespräche liefen noch. Einem heutigen Zeitungsbericht nach, geht Stefan Wolf davon aus, daß sich das dem DNT-Aufsichtsrat vorgelegte Hauskonzept "DNT-Kompakt" durchgesetzt habe. Demnach bliebe das Weimarer Theater eigenständig, Stadt und Land erhöhten ab 2017 die Zuwendungen von bisher insgesamt 25 Milllionen Euro um 10 Prozent. Das DNT konzentriert seine Inszenierungen dafür auf das Hauptgebäude, die Spielstätte e-werk wird aufgegeben. Mit dem Theater Erfurt sind weiterhin Kooperationen zu vereinbaren. Wie die aussehen, entscheiden die beiden Intendanten. Gegen dieses Modell stünde aber noch immer die Idee einer Erfurt-Weimarer Theatergemeinschaft nach Vorbild der "Deutschen Oper am Rhein", in der Düsseldorf und Duisburg zusammenarbeiten, heißt es. Dies könne nur ein Mißverständnis sein, sagte Wolf der Zeitung. Kulturminister Benjamin Hoff selbst habe vor vier Wochen abgelehnt, darüber zu sprechen.
(wk)
Mieterbund pocht auf Mietpreisbremse auch für Weimar
Der Landesmieterbund hat auch eine Mietpreisbremse für Weimar gefordert. Sie nur für Erfurt und Jena zu bewilligen, gehe nicht weit genug, sagte Mieterbund-Chef Frank Beitz der Presse. Anders als im Koalitionsvertrag festgelegt, bleibe Weimar nun außen vor. Auch dort litten die Mieter darunter, daß bezahlbarer Wohnraum immer knapper werde. Unklar sei auch, sagte Beitz weiter, warum das Land nicht ebenso einen verbesserten Kündigungsschutz für Mieter in Angriff genommen habe. Andere Länder wie Bayern und Hessen hätten entsprechende Schutzverordnungen erlassen. Er sei "mehr als ernüchtert und enttäuscht", daß das Linke-geführte Infrastrukturministerium bei Mieterschutz und sozialem Wohnungsbau zurückbleibe, erklärte der Mieterbund-Vorsitzende.
(wk)
Oberbürgermeister legt Haushaltsentwurf 2016 vor
Oberbürgermeister Stefan Wolf hat endlich den Haushaltsentwurf für das laufende Jahr in den Stadtrat eingebracht. Das ordnerdicke Zahlenwerk über die Einnahmen und Ausgaben der Stadt kann nun in den Fraktionen und Ausschüssen studiert werden. Daß die Vorlage so lange dauerte, begründete Wolf mit dem Vier-Millionen-Euro-Defizit, das die Stadt seit dem Jahr 2014 vor sich herschiebt. Um das auszugleichen, mußte erst der Abschluß des letzten Jahres abgewartet werden. Im Ergebnis dessen sei nun gelungen, drei Millionen Euro im alten Haushalt aufzufangen, teilte Wolf mit. Die verbleibende Million werde im Entwurf für dieses Jahr abgedeckt. So sei es eigentlich nicht mehr notwendig, ein Haushaltssicherungskonzept aufzustellen, erklärte Wolf. Dies werde jedoch dennoch erarbeitet, weil es weitere Unwägbarkeiten gebe. So komme weniger Geld aus dem kommunalen Finanzausgleich, bei gleichzeitig steigenden Sozialausgaben. Da würden selbst die erneut in den Entwurf eingesetzten höheren Steuer-Hebesätze nicht reichen, betonte der Oberbürgermeister. Der will seit Jahren die Grund- und Gewerbesteuer in Weimar anheben, scheiterte damit aber bisher immer an einer Stadtratmehrheit.
(wk)
Kleine weiß nicht, wie es mit den Grundschulhorten weitergeht
Die Stadt hat noch immer keine Sicherheit, wie es mit den Grundschulhorten weitergeht. Zuletzt hatte Linke-Landtagsabgeordneter Stefen Dittes angekündigt, daß das Land die bisher von den Kommunen bestellten Erzieherinnen in gleichem Umfang weiter beschäftigen würde. Dazu gebe es aber bisher keine offizielle Mitteilung des Freistaates, sagte Weimars Sozialbürgermeister Peter Kleine auf Anfrage im Stadtrat. Wegen der Unsicherheit hätten von den 60 Erzieherinnen bereits sieben gekündigt. Da die befristeten Verträge im Juli auslaufen, müßten die Frauen sich im April beim Jobcenter melden. -
Das Modell, bei dem die Horte staatlicher Grundschulen in kummunaler Trägerschaft sind, soll mit Ende dieses Jahres auslaufen. Bis jetzt gibt es darüber aber nur einen Beschluß des Koalitionsausschusses von Linke, SPD und Grüne im Landtag. Die Stadt Weimar setzt sich für die Weiterführung des Modellversuchs ein. Das Projekt von 2009 sei eine Erfolgsgeschichte, heißt es.
(wk)
Stadtmuseum zeigt Begegnungen mit "dem Anderen"
Im Stadtmuseum ist gestern eine Sonderausstellung des Vereins "Spuren" aus Dresden eröffnet worden. Unter dem Titel "Begegnungen mit 'dem Anderen'" wird die Lebenssituation von Flüchtlingen, Kriegsgefangenen und Internierten im 2. Weltkrieg vermittelt. Vor allem wird das Schicksal deutscher Kriegsgefangener in den USA theamtisiert. Zu sehen bis zum 24. April sind Zeitzeugnisse auf Bild- und Texttafeln wie Fotos und Tagebücher. Dazu wird ein Rahmenprogramm geboten, das die Folgen von Flucht, Vertreibung und Migration erlebbar machen soll. Eingeladen wird zu Zeitzeugengesprächen, Workshops und Filmvorführungen. Dabei werden Erfahrungen der Vergangenheit mit Fragen der Gegenwart verbunden. Begegnungen mit "dem Anderen" gebe es gegenwärtig allerorten in Deutschland und Europa, hieß es zur Eröffnung.
(wk)
Wolf klärt auf
In der Kampagne "Weimar Freiheit Lieben" steht morgen der nächste öffentlichkeitswirksame Termin an. Oberbürgermeister Stefan Wolf selbst will auf dem Theaterplatz über die Folgen des Verlustes der Kreisfreiheit aufklären. Von 10 Uhr bis 16 Uhr steht das Stadtoberhaupt zusammen mit Stadträten verschiedener Fraktionen an einem Infostand vor der großen Standuhr. Neben den bekannten Buttons mit dem Logo der Kampagne werde auch Informationsmaterial zur Mitnahme bereit liegen, heißt es vom Stadtpressebüro. Zu dem Dialog seien alle Bürger der Stadt herzlich eingeladen.
(wk)
Lesch beginnt "Weimarer Reden"
Mit einem Vortrag des fernsehbekannten Wissenschaftsjournalisten Harald Lesch beginnen am Sonntag die "Weimarer Reden". Der Astrophysiker und Naturphilosoph will Grundzusammenhänge zwischen "Mensch, Raum und Zeit" herstellen. -
Die 23. Reden in der Frühjahrsreihe des DNT werden zum Thema "Zeit und Mensch" gehalten. Am folgenden Sonntag spricht der Schriftsteller und Lyriker Thomas Rosenlöcher über den Zusammenhang von "Zeit und Poesie". Am Sonntag, dem 20. März, stellt die Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann die Fage "Wie lange dauert die Gegenwart?". Die drei Veranstaltungen beginnen jeweils um 11 Uhr mit einem einführenden Gespräch, wieder moderiert von der Journalistin Liane von Billerbeck. Der Auftakt mit Harald Lesch wurde bereits in der vergangen Woche als "ausverkauft" gemeldet.
(wk)
Klassik-Stiftung lädt zur Kamelienschau
Die Klassik-Stiftung veranstaltet ab morgen wieder ihre traditionelle Kamelienschau. Sie soll am Nachmittag in der Orangerie Belvedere eröffnet werden. In diesem Jahr sind dazu Skulpturen des aus Syrien stammenden Bildhauer und Malers Khaled Arfehs zu sehen - ein Vermischung freier Formen aus Figürlichem, Architektur und Natur, heißt es. Seine Arbeiten sind über die Pflanzenschau hinaus bis zum 17. April ausgestellt. Die Pflanzenschau ist bis zum 20. März zu erleben. -
In der Gewächshaus-Ausstellung werden traditionell Pflanzen und Kunst zueinander in Beziehung gesetzt.
(wk)
Polizei überführt Betrügerbande
Die Polizei hat eine Gruppe von Spendenbetrügern gefaßt. Sie wurde laut Bericht am Dienstag auf dem "Lidl"-Parkplatz mit selbstgebastelten Spendenlisten auffällig, mit denen sie Geld für Heime, Behinderte und ähnliches sammelten. Zu der Gruppe aus Duisburg mit rumänischer Herkunft gehörten zwei junge Männer, eine junge Frau und ein 13-jähriges Mädchen. Das Kind habe zu den Erwachsenen in keinerlei familiärer Beziehung gestanden und sei deshalb dem Jugendamt Weimar übergeben worden. Die Spendenlisten samt Spendengeld wurden sichergestellt, gegen die Betrüger Anzeige erstattet. Einer Geschädigten konnte bisher ihr gespendetes Geld zurückgegeben werden.
(wk)