Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 16. März 2016
Ostumfahrung könnte in den nächsten 15 Jahren gebaut sein
Die vom Stadtrat vor Jahren beschlossene Ostumfahrung könnte bis 2030 gebaut sein. Das Projekt sei jetzt in den kommenden Bundesverkehrswegeplan für die nächsten 15 Jahre als "vordringlicher Bedarf" aufgenommen worden, teilte am Nachmittag der Erfurt-Weimarer SPD-Bundestagsabgeordnete Carsten Schneider mit. Damit bestehe nach 20 Jahren des Wartens endlich eine realistische Chance, die östliche Stadteinfahrt von Weimar wirksam zu entlasten, so Schneider. Er werde sich im Bundestag dafür einsetzen, daß die entsprechenden Ausbaugesetze zügig verabschiedet werden. Der Baubeginn rücke damit in greifbare Nähe. Ebenfalls in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen wurde laut Schneider der vierspurige Ausbau der B7 zwischen Weimar und Mönchenholzhausen. -
Der Planentwurf wird zur Stunde in Berlin offiziell vorgestellt. Er listet über 2.500 Straßen- Schienen- und Wasserstraßen-Projekte auf, die bis 2030 in Deutschland gebaut werden könnten.
(wk)
Wolf hofft in Sachen Kreisfreiheit auf Gesprächsbereitschaft
Auch die Mal- und Zeichenschule hat jetzt ihre Unterstützer aufgerufen, sich für den Erhalt der Kreisfreiheit einzusetzen. Ohne diese sei die Existenz der 300 Jahre alten Traditionsschule Weimars gefährdet, heißt es vom Vereinsvorsitzenden Stephan Illert. Die bisher freiwillige finanzielle Unterstützung durch die Stadt werde wegfallen, so seine Befürchtung. Als kreisangehörige Stadt verfüge Weimar nicht mehr unbeschränkt über die bisherige Finanzmasse. Die Zuwendungen vom Land würden sinken, bei gleichzeitigen Abgaben an den Landkreis, erklärt der ehemalige Finanzausschußvorsitzende. Es sei auch zu bezweifeln, daß die Kreistagsabgeordneten mit der Mehrheit der Stimmen aus dem ländlichen Raum, Mittel für diesen städtischen Bedarf bewilligten. -
Unterdessen hofft Oberbürgermeister Stefan Wolf, daß die Landesregierung doch noch von der starren 100-Tausender Bevölkerungszahl für kreisfreie Städte in Thüringen abrückt. Bei seinen Gesprächen mit Landtagspolitikern habe er den Eindruck gewonnen, daß Bewegung in die Sache gekommen sei, sagte Wolf heute im Rathaus. Es würde sich Gesprächsbereitsschaft über eine Sonderstatus für Weimar abzeichnen. (wk)
Republik-Verein diskutiert Standort "Demokratie"-Haus
Der Weimarer-Republik-Verein diskutiert zur Stunde im "mon ami" mit Bürgern über den Standort für das von Stadt und Verein gewünschte "Haus der Demokratie". Dabei geht es um den Umbau des ehemaligen Kulissenhauses am Theaterplatz. Der Ort gegenüber des Gründungshauses der deutschen Demokratie wurde von einem Expertenkolloquim als inhaltlich am besten geeignet befunden. Entscheiden muß letztlich der Stadtrat. Der sollte bereits im letzten September den Umbau des derzeitigen Bauhausmuseums zum "Haus der Demokratie" beschließen. Die Vorlage der Stadt fand aber keine Mehrheit. Es müsse erst öffentlich über Inhalt und Standort diskutiert werden, hieß es.
(wk)
Landesregierung beschließt endgültiges Aus des kommunalen Hort-Modells
Das Thüringer Modell "Grundschule als Ganztagsschule", bei dem die Horte staatlicher Grundschulen in kommunaler Trägerschaft sind, wird definitiv zum Ende dieses Schuljahres beendet. Das hat gestern das rot-rot-grüne Regierungskabinett in Erfurt beschlossen. Demnach gehen ab August alle Grundschulhorte Thüringens wieder in die Regie des Landes. Wie Bildungsministerin Birgit Klaubert nach der Sitzung noch einmal mitteilte, erhalten alle bislang bei den Kommunen angestellten Erzieherinnen unbefristete Beschäftigungsangebote vom Freistaat. Dafür würden im Landeshaushalt bis zu 700 zusätzliche Stellen zur Verfügung gestellt. Da es sich um einen Betriebsübergang handele, trete der Freistaat in sämtliche Rechte und Pflichten der bisherigen Arbeitsverhältnisse ein. Die nötigen Vereinbarungen mit den kommunalen Schulträgern würde bis Ende April getroffen. Ziel sei, die ganztägigen Angebote in ganz Thüringen weiter auszugestalten. Dies solle mit allen Partnern vor Ort geschehen. -
Noch am Montag hatten Eltern aus Weimar, Erfurt und des Landkreises vor der Staatskanzlei gegen die Entscheidung protestiert. Man glaube den Versprechungen der Bildungsministerin nicht, hieß es. Auch die Stadt Weimar hatte sich für die Weiterführung des Modellversuchs eingesetzt. (wk)
Sozialausschuß stützt "Transfair"-Antrag für Sozialticket
Der Sozialausschuß des Stadtrates hat den Einwohnerantrag des Bündnis "Sozial-Trans-Fair" zum "Sozialticket" gestärkt. Dessen Forderung, die Bustickets im Voraus zu kaufen, um sie bei nicht genehmigtem Haushalt als verbilligte Monatskarte an Bedürftige abzugeben, ist jetzt auch als Ausschuß-Antrag formuliert. Darin wird der Verwaltung ebenfalls aufgegeben, mit der Stadtwirtschaft auszuhandeln, daß die Voraus-Tickets über ein halbes Jahr gültig bleiben. -
Die Forderung nach Vorkauf durch die Stadt hatte das Bündnis "Sozial-Trans-Fair" Mitte Januar als Einwohnerantrag eingebracht. Ob der Antrag zulässig ist, muß der Stadtrat innerhalb von drei Monaten entscheiden. Hintergrund des Vorstoßes ist die kommunale Vorschrift, nach der freiwillige Leistungen nicht ohne genehmigten Haushalt ausgegeben werden dürfen. Da die Planung häufig erst im Frühjahr des laufenden Jahres abgeschlossen ist, liegt die Genehmigung des Landesverwaltungsamtes meist erst im Sommer vor.
(wk)
Mietergenossenschaft Schwabestraße geht leer aus
Die Mietergenossenschaft der Schwabestraße 9 kann das von ihnen bewohnte Haus nicht, wie erhofft, in Erbpacht übernehmen. Nach dem die Zöllner-Stiftung Ende letzten Jahres ein neues Bieterverfahren ausgeschrieben hatte, ist jetzt ein Zuschlag mitgeteilt worden. Käufer ist die Weimarer Immobiliengesellschaft "Euphoria", die sich auch für die alte Hufelandklinik beworben hatte und an der Sanierung Lützendorfer Straße beteiligt ist. Entscheidend für den Zuschlag sei sowohl das Kaufgebot der "Euphoria" deutlich über dem Mindestpreis als auch deren Konzept und Finanzplan gewesen, heißt es von der Zöllner-Stiftung. Man sei enttäuscht, heißt es vom Mieterbündnis. Schließlich habe die Stiftung selbst den Mietern das Angebot zur Erbbaupacht unterbreitet. Die sei auch in der neuen Ausschreibung als Vorzugsvariante ausgewiesen gewesen. Alle Voraussetzungen seien erfüllt worden.
(wk)
Kinderuni beginnt mit Campustag
Mit den Vorlesungen für Schulklassen hat am Morgen die 12. Folge der Kinderuniversität ihr Sommersemester begonnen. Der sogenannte Campustag zu Beginn der Halbjahresveranstaltungen erlaubt Schulklassen der Stufen vier bis sieben kostenfrei, vom Bildungsangebot der Kinder-Uni zu profitieren. In der ersten Vorlesung des Tages ging es um "Fliegende Mausohren und Hufeisennasen". In den anderen drei Vorträgen wurde eine musikalische Reise in die Welt des Karnevals von Rio unternommen, erklärt, wie Daten im Internet erfasst, gespeichert und verkauft werden sowie gefragt, warum Smartphones so wichtig für Flüchtlinge sind. Zwei Vorlesungen wurden wegen der großen Nachfrage in diesem Jahr doppelt gehalten. -
Die Nachmittagsveranstaltungen der Kinder-Uni beginnen am 13. April. Für diese vier Vorträge werden noch Anmeldungen entgegengenommmen. Kurzentschlossene können aber auch einfach so zu den einzelnen Vorlesungen kommen. Sie kosten wieder 1 Euro pro Kind.
(wk)
Heidrun Brauer und Dieter Bauhaus erhalten Bundesverdienstkreuz
Die Vorsitzende der Weimarer "Initiativgruppe Buchenwald 1945 bis '50" Heidrun Brauer ist gestern mit dem Bundesverdienstkreuz erster Klasse geehrt worden. Der Orden wurde ihr am Nachmittag im Auftrag des Bundespräsidenten von Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow in der Erfurter Staatskanzlei überreicht. Mit der hohen Auszeichnung wurden erneut ihre Verdienste um die historische Aufarbeitung des sowjetischen Speziallagers in Buchenwald gewürdigt. Sie ermögliche mit Ausstellungen und Begegnungen das aktive Auseinandersetzen mit dem Lager und das Erinnern und Trauern um die Opfer, hieß es zur Ehrung. Zudem organisiere sie Projekttage, an denen sich Schüler intensiv mit der Geschichte auseinandersetzten. Bereits 2007 erhielt Heidrun Brauer dafür das Verdienstkreuz am Bande. Das bekam gestern auch der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Mittelthüringen Heinz Dieter Bauhaus für seine Verdienste um Wirtschaft und Kultur in Thüringen. Auch drei weiteren engagierten Thüringern wurde die hohe Ehrung zuteil.
(wk)